@El_Primero:
6 Monate für den Rössler? Im
Nil gibt es das sofort von mehreren VK. Lieferzeit ein paar Tage.
Klar habe ich das Buch. Ist nicht schlecht, sollte man als Zenith-Sammler auch haben, aber je nach Spezialgebiet innerhalb von Zenith gibt es auch bessere Literatur.
Rössler läuft ab ca. 50’er / 60’er Jahre zur Höchstform auf. Darunter natürlich auch mit dem sehr großen Kapitel „El Primero“. Man könnte auch sagen: Auf der Zeitschiene betrachtet fängt Rössler da so richtig an, wo mein Interesse endet. Das Kapitel El Preimero kann ich ganz und gar nicht bewerten, weil Chronographen nicht so mein Ding sind. Mal abgesehen von den ganz frühen Taschenuhr Zenith-Chronos.
Für die Frühinteressierten der Zenith Geschichte ist es zwar Pflichtlektüre aber lange nicht die Bibel, weil gerade für die Zeit von 1865 bis 1900 nur sehr wenig drinsteht, danach ab und an mal ein Fehler auftaucht und weitere Lücken bestehen. Ist aber normal bei solchen Werken – in meinem Beitrag sind sicherlich auch hier und da historische Fehler. (Ohne meinen Beitrag mit dem Buch von Rössler gleichsetzen zu wollen, da nur ein winziger Ausschnitt beleuchtet wird) Und wie gesagt, ab 1950 / 60 geht es dann richtig los in dem Buch.
Die Kalibertabelle ist allerdings wirklich sehr hilfreich!
Aber zurück zum Typ 20:
Auf Anhieb fallen mir keine früheren Borduhren mit Bajonettverschluss ein. Wenn es welche gibt, mag es durchaus sein, dass diese Uhren nicht so gekennzeichnet waren wie die Typen die ich vorgestellt habe. Die Kennzeichnung der vorgestellten Uhren war auch eine Vorgabe, da sie sich (mit kleinen Abweichungen) auch auf den Uhren von LIP und Geismar findet. LIP kürzte den Monat mit der Zahl ab. Z.B. 6 – 1939 für Juni 1939.
Dennoch ließe sich bei einer früheren Uhr, so es sie denn gibt, das Alter anhand der Seriennummer des Werkes und ggf. an technischen Details anhand der Patentdatenlage ungefähr bestimmen.
Müsste dann ja in der Zeit von 1910 bis (blind geschätzt) 1915 gewesen sein, weil der technische Stand der ca. 100 Bleriot-Flugzeuge bestimmt nicht viel länger Bestand hatte.
Dass es Publikationen gibt, in denen die Uhr von Bleriot als Typ 20 bezeichnet wird, will ich gar nicht bestreiten. Ich kenne diese Publikationen zwar nicht, könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass diese Aussage sogar in irgendwelchen Zenith-Broschüren steht. So ab 2012 etwa. Ein Schelm, wer sich jetzt denkt, dass das beabsichtigt war, weil 2012 zufällig die Neuauflage des Typ 20 als Armbanduhr kam. War bestimmt Zufall.

Hätte sich aber auch nicht gut gemacht, einen Typ 20 zu bringen und dann Bezug auf eine „Special“ zu nehmen. (Ganz abgesehen davon, dass heutzutage das Wort „Special“ fast schon einen faden Beigeschmack hat, ähnlich wie „deluxe“, was ja in den 60’er / 70’ern auf vielen Zifferblättern mit billigen Stiftankerwerken auftauchte.)
Die Frage ist also: Ist es ein historischer Fakt, oder eine durch die Marketing Abteilung frisierte Information die da lanciert wurde. Wenn es ein Fakt ist und es von Zenith lanciert wurde, dann hätten die ja auch Fotos von dem frühen Typ 20.
Oder noch anders ausgedrückt: Wenn die Aussage von Zenith kam, kam sie aus der Marketing- oder der Heritage-Abteilung? (Ich weiß, ist nicht wirklich zu klären, macht aber einen Unterschied)
Ganz weit abschweifend, von Universal Geneve habe ich mal im Rahmen von Nachforschungen die Antwort erhalten, sie (Universal) hätten den weltweit ersten automatischen Aufzug für Armbanduhren erfunden.
So viel zu Marketingabteilungen und Sprachregelungen der Hersteller nach draußen…
@Caprivi:
HAMMER!!

Die Werke 2125706 und 2125670 sind so um 1916 / 17 entstanden. 1936 als Fertigstellungsdatum kann aber durchaus sein, da Zenith öfter alte Werke auf Vorrat hatte und diese später verbaut hat.
Auch sieht man bei dem Werk ganz eindeutig, dass es mal als richtige Taschenuhr konzipert war. Die Fräsungen für Kron- und Sperrrad sind noch da. Außerdem wurden 1936 keine Uhren mehr mit Bezeichnung "Georges Favre-Jacot" produziert. Das Funktionsprinzip ist das Gleiche wie bei Typ B, 10, 20.
Wirklich hochinteressant!
Kannst du bei deiner Uhr mal nachsehen, ob die einen Bajonettverschluss hat? Ich denke nämlich nicht! Die dürfte nur von vorne eingeschraubt sein. Ohne Chassis. Sonst wäre hinter der drehbaren Lünette noch ein zweiter, feststehender Kranz, mit dem man die Uhr aus dem Chassis drehen könnte. Würde mich stark wundern, wenn die ein Bajonett hätte.
Danke fürs Zeigen
Gruß,
Unruhgeist