
bachmanns
Themenstarter
Werte Mitforenten,
wieder einmal hat eine Uhr ihre bei mir obligatorische Eintragezeit absolviert und wird im Folgenden vorgestellt.
Nachdem sich meine Sammlung in den Jahren 2017 bis Anfang 2020 weitestgehend (mit Ausnahme der Speedmaster Reduced und der Vintage-Seamaster Memomatic) in den Gefilden des mittleren und oberen Preissegmentes bei der Swatch Group (Longines, Union, Rado, Mido, Tissot, Hamilton, Certina) bewegte, stand ich nach den Käufen der Longines Master Collection Annual Calendar und der Longines 1832 Moonphase am Scheideweg. Die Optionen waren damals: 1. Keine weiteren Käufe tätigen, denn ich hatte ja eigentlich schon alles, was ich brauchte und 25 mechanische Uhren zusammengetragen. Allerdings erschien mir, obwohl Dresserfan, die Sammlung inzwischen etwas zu dresserlastig. Daher entstand der Wunsch, hier noch etwas zu tun und so kam Option 2 ins Spiel: die mit 2 Uhren untergewichtete Fraktion der Taucheruhren noch um ein Stück zu verstärken und auch noch einen sportlichen Dresser zu ergänzen. Hier erschien mir der Griff ins Regal meiner Lieblingsmarke Longines zunächst geeignet. Bot St. Immer doch mit der Conquest und der Hydro Conquest 2 potentiell geeignete Kandidaten.
Allerdings kam ich nun aus zweierlei Gründen ins Nachdenken: 1. würde dadurch Longines in der Sammlung, Lieblingsmarke hin oder her, ein deutliches Übergewicht bekommen und gut 25 % Anteil erreichen. 2. hätte ich dann das Problem gehabt, gegen eine meiner eisernen Sammlungsregeln zu verstoßen. Beide Wunschmodelle hätten nämlich das L888 alias ETA A31.L01 unter der Haube gehabt und die eherne Regel lautet, daß es jedes Werk nur einmal in meiner Sammlung geben darf. Wer mehr zu meinen Sammlungsrichtlinien lesen möchte, kann dies hier tun.
So kam ich denn intensiver ins Nachdenken darüber, wie ich diesem Dilemma entgehen könnte. Und fand eine für meinen Geldbeutel verhängnisvolle, für die Sammlung aber logische und goldrichtige Lösung: nachdem ich bisher eher im Bereich der Standardkost, wenn auch mit einigen Highlights, unterwegs war, sollte das Ganze nun nach oben abgerundet und quasi mit einer Reihe von Schlußsteinen versehen werden. Logisch und goldrichtig deshalb, weil anschließend in den Jahren 2020 und 2021 die Sammlung um diverse Kracher ergänzt wurde (Omega SMPc, Moonwatch, Aqua Terra, Ewiger Kalender, Schleppzeiger- und Eindrückerchronograph). Verhängnisvoll, weil das natürlich einiges an finanziellem Mittelaufwand nötig machte.
Vor dem Kaufen kam aber erst einmal das Verkaufen. Nachdem ich mich zum Kauf der Moonwatch entschlossen hatte, mußte zunächst die Speedmaster Reduced gehen. Für 2 Speedys ist kein Platz in der Sammlung
Nachdem ich im Frühjahr 2020 auch meine Kameraausrüstung verkauft hatte, standen dann genug Mittel zur Verfügung, um die ersten Schritte in Richtung Sammlungsabrundung zu gehen und ich machte mich auf die Suche nach einer passenden Taucheruhr. Relativ schnell war klar, daß es zu Omega gehen sollte/mußte. Hier standen grundsätzlich die SMP 300 und die PO zur Auswahl. Da ich mich in das herrliche Armband der SMP verliebt hatte, fiel die Entscheidung relativ leicht. Allerdings war mir auch schnell klar, daß die aktuelle Version mit Keramikzifferblatt in 42 mm mir zu mächtig ist und so machte ich mich auf die Suche nach der 2018 eingestellten SMPc mit glattem, glänzendem Blatt und in 41 mm. Diese hat außerdem den Vorteil eines aufgesetzten Omega-Logos auf dem Blatt, was mir besser gefiel.
Recht schnell fand ich ein gebrauchtes Exemplar bei Chronext, augenscheinlich in sehr gutem Zustand und zu einem Preis, bei dem ich einfach zuschlagen mußte (es stand damals noch eine 2 vorne). Natürlich in Schwarz; da mache ich keine Experimente. So drückte ich auf den Bestellknopf und wenige Tage später traf das gute Stück bei mir ein. Die Uhr war wirklich in einem Top-Zustand, was aber sicherlich auch an einer Aufbereitung durch Chronext lag. Die äußere Entspiegelung hat jedenfalls schon einige Kratzer weg und erst später fielen mir 2 weitere Punkte auf: die Leuchtmasse des Stundenzeigers löste sich ab und das Lünetteninlay saß nicht richtig. Dazu kann man hier mehr nachlesen. Verkauft wurde sie im Jahr 2014 durch einen Juwelier in Maastricht.
Nach längerem Überlegen habe ich die Uhr dann Robin Israel überlassen, der mir einen neuen Zeigersatz einbaute und das Inlay korrekt ausrichtete. Erst wollte er nicht an die Lünette ran, da es eine entsprechende Warnung seitens Omega gäbe, daß die Inlays beim Ausbauen sehr leicht brechen könnten. Mir war zwar etwas mulmig, aber ich habe dann doch den Auftrag erteilt. Hat man so etwas erst einmal entdeckt (hätte mich nicht ein Kollege drauf hingewiesen, wäre mir die Sache mit dem Inlay niemals aufgefallen), guckt sich das nicht mehr weg. Zum Glück ist die Operation aber gelungen.
So sieht die Uhr heute mit richtig ausgerichtetem Lünetteninlay an meinem Handgelenk mit 16,5 cm Umfang aus:
Ich bin zwar (inzwischen) der Meinung, daß mir auch die neue 42er noch passen würde, aber bin dennoch sehr froh, mich für die richtig gut aussehende 41er entschieden zu haben.
Das Armband verjüngt sich nicht, was der Uhr zu einer größeren Präsenz am Handgelenk verhilft. Im Übrigen fahre ich total auf dieses Band ab
Die Fraktion der Taucheruhren meiner Sammlung ist nunmehr komplett:
Von links nach rechts: Mido Ocean Star Captain IV, Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Omega Seamaster Professional Diver 300M
Die SMP 300 gehört zur Seamaster-Reihe von Omega. Die erste Seamaster debütierte 1948 zum 100. Firmenjubiläum von Omega und basierte auf wasserdichten Uhren, die die britische Armee im 2. Weltkrieg verwendete.
Aber schon 1932 präsentierte Omega mit der Marine eine erste wasserdichte Uhr.
1957 erschien die erste Seamaster 300, die speziell für Berufs- und Amateurtaucher entwickelt worden war.
Mit der 1970 erstmals vorgestellten Seamaster 600 alias PloProf und der 2 Jahre später erschienen Omega Seamaster 1000 wurden in Bezug auf die Wasserdichte die Grenzen immer weiter geschoben (600 m respektive 1.000 m).
Quelle:
OMEGA | Seamaster, eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht
Auch bei Watchtime.net gibt es eine ausführliche Geschichte der Seamaster:
Omega: Seamaster
Die SMP 300 schließlich erschien im Jahr 1993 und markierte den Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte. Weltbekannt wurde dieses Modell ab 1995, als die Uhr erstmals in einem Bond-Film (Goldeneye) das Handgelenk von Pierce Brosnan alias James Bond zierte. Dies markierte auch den Beginn der bis heute andauernden Partnerschaft zwischen Omega und James Bond.
Natürlich ging auch bei der SMP die Entwicklung weiter. Anfang der 200er Jahre wurde die Uhr mit der neuen Co-Axialhemmung ausgestattet und 2012 löste das hier vorgestellte Modell mit glänzend lackiertem Blatt die Bond-SMP ab, die bis dahin immerhin 19 Jahre lang gebaut worden war. Nur 6 Jahre später folgte dann die aktuelle Version mit Keramikblatt und vergrößertem Gehäuse.
Quelle: Omega
Hier ein Video mit einem Vergleich der drei bisherigen Generationen der SMP:
Kommen wir zu den technischen Daten:
Gehäuse: Edelstahl satiniert und poliert, 41 mm Durchmesser, Höhe 13 mm, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, geschraubter Edelstahlboden, Drehlünette mit Keramikinlay, verschraubte Krone, verschraubtes Heliumauslaßventil
Zifferblatt: hochglänzend schwarz, mit skelettierten Leuchtzeigern und Indizes mit Leuchtmasse
Armband: Edelstahl, verschraubte Glieder, Bandanstoß 20 mm, Edelstahlfaltschließe mit integrierter ausklappbarer Tauchverlängerung
Werk: Omega 2500d mit Chronometerzertifizierung, 48 h Gangreserve, Automatik, 27 Steine, beidseitig aufziehend, 25.200 Halbschwingungen/h
Wasserdichtigkeit: 30 bar (300 m)
Funktionen: Datum, einseitig drehbare Lünette mit 120 Klicks
Listenpreis (Stand 2014): EUR 3.200
Das Uhrwerk ist nicht mit der klassischen Schweizer Ankerhemmung ausgestattet, sondern mit der vom englischen Uhrmacher George Daniels 1976 entwickelten und 1980 patentierten CoAxial-Hemmung versehen.
Coaxial escapement - Wikipedia
Bei dieser handelt es sich um die erste neuentwickelte und praktisch einsetzbare Hemmungstechnologie in der Welt der mechanischen Uhren seit 250 Jahren, sagt jedenfalls die Swatch Group. Letztere war nämlich bereit, das Risiko einzugehen und die neue Technologie zur Serienreife zu bringen und diese ab 1999 in Uhren zu verbauen. Das 2500 war eines der ersten CoAx-Werke und basiert auf dem Omega 1120, welches wiederum eine Entwicklung aus dem ETA 2892-A2 war. Also eher Evolution statt Revolution.
Watchmaker Compares Omega Seamaster Timepieces With Caliber 1120, 2500, & 8500 Movements | aBlogtoWatch
Wie sich nach der Einführung zeigte, war das Ganze aber noch nicht zu 100 % ausgereift und wurde in folgenden Jahren weiterentwickelt. Daher gab es das 2500 in 4 verschiedenen Entwicklungsstufen von a-d, wobei c und d als ausgereift gelten. a und b werden, wie ich hier irgendwo gelesen habe, bei Revisionen im Hause Omega gerne auf den Stand d umgerüstet.
2500a und b waren noch klassisch mit 4 Hertz bzw. 28.800 Halbschwingungen/h getaktet. Ab Version c wurde die Taktung auf 25.200 Halbschwingungen/h reduziert. Auch die Hemmung selbst wurde in jeder Version noch einmal überarbeitet. Beim 2500d entspricht die Hemmung bereits jener des Kalibers 8500, des ersten reinrassigen Manufakturwerkes mit CoAx-Hemmung.
A Technical Perspective - The Omega Co-Axial Escapement Fully Explained
Omega Caliber 2500 Complete Guide - Millenary Watches
Why did Omega change from calibre 2500c to 2500d?
Bewegtbilder zum Thema:
In Punkto Ganggenauigkeit bin ich hochzufrieden mit der Uhr und sie läuft geradezu sensationell genau. Über den Tag getragen verliert sie etwa eine halbe Sekunde. Lege ich sie abends mit der Krone nach oben ab, gewinnt sie bis zum nächsten Morgen etwa 1-1,5 Sekunden. Hat sich dadurch ein leichtes plus aufsummiert, lege ich sie mit der Krone nach unten ab und sie verliert über Nacht 1-2 Sekunden. Letztlich konnte ich sie über die letzten 2 Monate im Bereich +/-3 Sekunden halten und mußte die Uhr nicht einmal neu stellen. Für eine schon 7 Jahre alte Uhr ganz ausgezeichnet und ich gehe mal davon aus, daß die erste Revision noch einige Jahre Zeit hat.
Hier noch die restlichen Bilder:
Ausgeliefert wurde die SMP in der roten Kunstlederbox, die bisher keinerlei Zerfallserscheinungen zeigt.
Hier kann man die Kratzer in der äußeren Entspiegelung erkennen. Ich vermute, der Vorbesitzer hat sie gut und gerne genutzt und Chronext hat sie aufgearbeitet. Eventuell lasse ich das Glas bei der ersten Revision tauschen, aber das wird sich zeigen. Im Alltag fallen die Kratzer nämlich kaum auf.
Das glänzende Blatt ist ein Traum!
Das Heliumauslaßventil: die Einen lieben es, die Anderen hassen es
Mir gefällt es und ich finde, es gehört einfach zur SMP.
Die Höhe ist mit 13 mm für eine Taucheruhr absolut im Rahmen und wird obendrein gut kaschiert.
Auch der Stahlboden mit dem Seepferd weiß zu gefallen.
Die Schließe hat keine Feinverstellung, aber das Armband kommt gottlob wenigstens mit halben Gliedern.
Noch 2 Links zu Videoreviews auf Youtube:
Zum Abschluss folgen, wie üblich, noch die Links zu meinen bisherigen Vorstellungen:
Der 40. Geburtstag oder Longines Conquest Classic Moonphase, Ref. L2.798.4.52.6
Die Jagd nach dem verlorenen Flieger oder Hamilton Khaki X-Patrol, Ref. H76556131
Die Weltzeituhr oder Hamilton Jazzmaster GMT Auto, Ref. H32695131
Die Genaue oder Tissot T-Classic T-Tempo COSC Chronometer, Ref. T060.407.11.051.00
Der Techno-Dresser oder Longines Master Collection Retrograde Moonphase,Ref.L2.738.4.51.7
Ein Uhrenmarathon oder Tissot Le Locle Réserve de Marche, Ref. T006.424.16.053.00
Variation in Tag und Datum oder Certina DS-1 Day-Date, Ref. C006.430.11.051.00
Einen Taucher braucht die Sammlung oder Mido Ocean Star Captain IV, Ref. M011.430.11.051.02
Die Deutsche oder Union Glashütte Belisar Großdatum, Ref. D002.426.16.087.00
Inspiration und Eleganz oder Hamilton intra-matic, Ref. H38455751
Die Rarität oder Longines Admiral Chronograph GMT, Ref. L3.670.4.56.6
Nicht Fisch, nicht Fleisch oder Certina DS-4 Small Second, Ref. C022.428.11.051.00
Außerplanmäßig, die Erste oder Longines Master Collection Annual Calendar, Ref. L2.910.4.78.3
Außerplanmäßig, die Zweite oder Longines 1832 Moonphase, Ref. L4.826.4.92.2
Mächtig gewaltig oder Hamilton Pan-Europ Auto Chrono, Ref. H35756735
Auf den Käpt´n kommt es an oder Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Ref. R32500305
Klein und günstig oder Hamilton Khaki Field Officer Mechanical, Ref. H69419933
Großdatum? Großes Datum?? oder Certina DS Action Big Date Automatic, Ref. C032.426.11.051.00
Die Jubiläumsuhr, Teil 1 oder Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer, Ref. T078.641.16.057.00
Die Beinahe-Manufaktu(h)r oder Union Glashütte 1893 Johannes Dürrstein Edition Gangreserve, Ref. D007.456.16.017.00
Die Jubiläumsuhr, Teil 2 oder Tissot Heritage Porto 1925, Ref. T.66.1.628.32
Vielen Dank fürs Lesen und Euch allen ein schönes restliches Wochenende und einen tollen Sonntag!
wieder einmal hat eine Uhr ihre bei mir obligatorische Eintragezeit absolviert und wird im Folgenden vorgestellt.
Nachdem sich meine Sammlung in den Jahren 2017 bis Anfang 2020 weitestgehend (mit Ausnahme der Speedmaster Reduced und der Vintage-Seamaster Memomatic) in den Gefilden des mittleren und oberen Preissegmentes bei der Swatch Group (Longines, Union, Rado, Mido, Tissot, Hamilton, Certina) bewegte, stand ich nach den Käufen der Longines Master Collection Annual Calendar und der Longines 1832 Moonphase am Scheideweg. Die Optionen waren damals: 1. Keine weiteren Käufe tätigen, denn ich hatte ja eigentlich schon alles, was ich brauchte und 25 mechanische Uhren zusammengetragen. Allerdings erschien mir, obwohl Dresserfan, die Sammlung inzwischen etwas zu dresserlastig. Daher entstand der Wunsch, hier noch etwas zu tun und so kam Option 2 ins Spiel: die mit 2 Uhren untergewichtete Fraktion der Taucheruhren noch um ein Stück zu verstärken und auch noch einen sportlichen Dresser zu ergänzen. Hier erschien mir der Griff ins Regal meiner Lieblingsmarke Longines zunächst geeignet. Bot St. Immer doch mit der Conquest und der Hydro Conquest 2 potentiell geeignete Kandidaten.
Allerdings kam ich nun aus zweierlei Gründen ins Nachdenken: 1. würde dadurch Longines in der Sammlung, Lieblingsmarke hin oder her, ein deutliches Übergewicht bekommen und gut 25 % Anteil erreichen. 2. hätte ich dann das Problem gehabt, gegen eine meiner eisernen Sammlungsregeln zu verstoßen. Beide Wunschmodelle hätten nämlich das L888 alias ETA A31.L01 unter der Haube gehabt und die eherne Regel lautet, daß es jedes Werk nur einmal in meiner Sammlung geben darf. Wer mehr zu meinen Sammlungsrichtlinien lesen möchte, kann dies hier tun.
So kam ich denn intensiver ins Nachdenken darüber, wie ich diesem Dilemma entgehen könnte. Und fand eine für meinen Geldbeutel verhängnisvolle, für die Sammlung aber logische und goldrichtige Lösung: nachdem ich bisher eher im Bereich der Standardkost, wenn auch mit einigen Highlights, unterwegs war, sollte das Ganze nun nach oben abgerundet und quasi mit einer Reihe von Schlußsteinen versehen werden. Logisch und goldrichtig deshalb, weil anschließend in den Jahren 2020 und 2021 die Sammlung um diverse Kracher ergänzt wurde (Omega SMPc, Moonwatch, Aqua Terra, Ewiger Kalender, Schleppzeiger- und Eindrückerchronograph). Verhängnisvoll, weil das natürlich einiges an finanziellem Mittelaufwand nötig machte.
Vor dem Kaufen kam aber erst einmal das Verkaufen. Nachdem ich mich zum Kauf der Moonwatch entschlossen hatte, mußte zunächst die Speedmaster Reduced gehen. Für 2 Speedys ist kein Platz in der Sammlung

Recht schnell fand ich ein gebrauchtes Exemplar bei Chronext, augenscheinlich in sehr gutem Zustand und zu einem Preis, bei dem ich einfach zuschlagen mußte (es stand damals noch eine 2 vorne). Natürlich in Schwarz; da mache ich keine Experimente. So drückte ich auf den Bestellknopf und wenige Tage später traf das gute Stück bei mir ein. Die Uhr war wirklich in einem Top-Zustand, was aber sicherlich auch an einer Aufbereitung durch Chronext lag. Die äußere Entspiegelung hat jedenfalls schon einige Kratzer weg und erst später fielen mir 2 weitere Punkte auf: die Leuchtmasse des Stundenzeigers löste sich ab und das Lünetteninlay saß nicht richtig. Dazu kann man hier mehr nachlesen. Verkauft wurde sie im Jahr 2014 durch einen Juwelier in Maastricht.
Nach längerem Überlegen habe ich die Uhr dann Robin Israel überlassen, der mir einen neuen Zeigersatz einbaute und das Inlay korrekt ausrichtete. Erst wollte er nicht an die Lünette ran, da es eine entsprechende Warnung seitens Omega gäbe, daß die Inlays beim Ausbauen sehr leicht brechen könnten. Mir war zwar etwas mulmig, aber ich habe dann doch den Auftrag erteilt. Hat man so etwas erst einmal entdeckt (hätte mich nicht ein Kollege drauf hingewiesen, wäre mir die Sache mit dem Inlay niemals aufgefallen), guckt sich das nicht mehr weg. Zum Glück ist die Operation aber gelungen.
So sieht die Uhr heute mit richtig ausgerichtetem Lünetteninlay an meinem Handgelenk mit 16,5 cm Umfang aus:
Ich bin zwar (inzwischen) der Meinung, daß mir auch die neue 42er noch passen würde, aber bin dennoch sehr froh, mich für die richtig gut aussehende 41er entschieden zu haben.
Das Armband verjüngt sich nicht, was der Uhr zu einer größeren Präsenz am Handgelenk verhilft. Im Übrigen fahre ich total auf dieses Band ab

Die Fraktion der Taucheruhren meiner Sammlung ist nunmehr komplett:
Von links nach rechts: Mido Ocean Star Captain IV, Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Omega Seamaster Professional Diver 300M
Die SMP 300 gehört zur Seamaster-Reihe von Omega. Die erste Seamaster debütierte 1948 zum 100. Firmenjubiläum von Omega und basierte auf wasserdichten Uhren, die die britische Armee im 2. Weltkrieg verwendete.
Aber schon 1932 präsentierte Omega mit der Marine eine erste wasserdichte Uhr.
1957 erschien die erste Seamaster 300, die speziell für Berufs- und Amateurtaucher entwickelt worden war.
Mit der 1970 erstmals vorgestellten Seamaster 600 alias PloProf und der 2 Jahre später erschienen Omega Seamaster 1000 wurden in Bezug auf die Wasserdichte die Grenzen immer weiter geschoben (600 m respektive 1.000 m).
Quelle:
OMEGA | Seamaster, eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht
Auch bei Watchtime.net gibt es eine ausführliche Geschichte der Seamaster:
Omega: Seamaster
Die SMP 300 schließlich erschien im Jahr 1993 und markierte den Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte. Weltbekannt wurde dieses Modell ab 1995, als die Uhr erstmals in einem Bond-Film (Goldeneye) das Handgelenk von Pierce Brosnan alias James Bond zierte. Dies markierte auch den Beginn der bis heute andauernden Partnerschaft zwischen Omega und James Bond.
Natürlich ging auch bei der SMP die Entwicklung weiter. Anfang der 200er Jahre wurde die Uhr mit der neuen Co-Axialhemmung ausgestattet und 2012 löste das hier vorgestellte Modell mit glänzend lackiertem Blatt die Bond-SMP ab, die bis dahin immerhin 19 Jahre lang gebaut worden war. Nur 6 Jahre später folgte dann die aktuelle Version mit Keramikblatt und vergrößertem Gehäuse.
Quelle: Omega
Hier ein Video mit einem Vergleich der drei bisherigen Generationen der SMP:
Kommen wir zu den technischen Daten:
Gehäuse: Edelstahl satiniert und poliert, 41 mm Durchmesser, Höhe 13 mm, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, geschraubter Edelstahlboden, Drehlünette mit Keramikinlay, verschraubte Krone, verschraubtes Heliumauslaßventil
Zifferblatt: hochglänzend schwarz, mit skelettierten Leuchtzeigern und Indizes mit Leuchtmasse
Armband: Edelstahl, verschraubte Glieder, Bandanstoß 20 mm, Edelstahlfaltschließe mit integrierter ausklappbarer Tauchverlängerung
Werk: Omega 2500d mit Chronometerzertifizierung, 48 h Gangreserve, Automatik, 27 Steine, beidseitig aufziehend, 25.200 Halbschwingungen/h
Wasserdichtigkeit: 30 bar (300 m)
Funktionen: Datum, einseitig drehbare Lünette mit 120 Klicks
Listenpreis (Stand 2014): EUR 3.200
Das Uhrwerk ist nicht mit der klassischen Schweizer Ankerhemmung ausgestattet, sondern mit der vom englischen Uhrmacher George Daniels 1976 entwickelten und 1980 patentierten CoAxial-Hemmung versehen.
Coaxial escapement - Wikipedia
Bei dieser handelt es sich um die erste neuentwickelte und praktisch einsetzbare Hemmungstechnologie in der Welt der mechanischen Uhren seit 250 Jahren, sagt jedenfalls die Swatch Group. Letztere war nämlich bereit, das Risiko einzugehen und die neue Technologie zur Serienreife zu bringen und diese ab 1999 in Uhren zu verbauen. Das 2500 war eines der ersten CoAx-Werke und basiert auf dem Omega 1120, welches wiederum eine Entwicklung aus dem ETA 2892-A2 war. Also eher Evolution statt Revolution.
Watchmaker Compares Omega Seamaster Timepieces With Caliber 1120, 2500, & 8500 Movements | aBlogtoWatch
Wie sich nach der Einführung zeigte, war das Ganze aber noch nicht zu 100 % ausgereift und wurde in folgenden Jahren weiterentwickelt. Daher gab es das 2500 in 4 verschiedenen Entwicklungsstufen von a-d, wobei c und d als ausgereift gelten. a und b werden, wie ich hier irgendwo gelesen habe, bei Revisionen im Hause Omega gerne auf den Stand d umgerüstet.
2500a und b waren noch klassisch mit 4 Hertz bzw. 28.800 Halbschwingungen/h getaktet. Ab Version c wurde die Taktung auf 25.200 Halbschwingungen/h reduziert. Auch die Hemmung selbst wurde in jeder Version noch einmal überarbeitet. Beim 2500d entspricht die Hemmung bereits jener des Kalibers 8500, des ersten reinrassigen Manufakturwerkes mit CoAx-Hemmung.
A Technical Perspective - The Omega Co-Axial Escapement Fully Explained
Omega Caliber 2500 Complete Guide - Millenary Watches
Why did Omega change from calibre 2500c to 2500d?
Bewegtbilder zum Thema:
In Punkto Ganggenauigkeit bin ich hochzufrieden mit der Uhr und sie läuft geradezu sensationell genau. Über den Tag getragen verliert sie etwa eine halbe Sekunde. Lege ich sie abends mit der Krone nach oben ab, gewinnt sie bis zum nächsten Morgen etwa 1-1,5 Sekunden. Hat sich dadurch ein leichtes plus aufsummiert, lege ich sie mit der Krone nach unten ab und sie verliert über Nacht 1-2 Sekunden. Letztlich konnte ich sie über die letzten 2 Monate im Bereich +/-3 Sekunden halten und mußte die Uhr nicht einmal neu stellen. Für eine schon 7 Jahre alte Uhr ganz ausgezeichnet und ich gehe mal davon aus, daß die erste Revision noch einige Jahre Zeit hat.
Hier noch die restlichen Bilder:
Ausgeliefert wurde die SMP in der roten Kunstlederbox, die bisher keinerlei Zerfallserscheinungen zeigt.
Hier kann man die Kratzer in der äußeren Entspiegelung erkennen. Ich vermute, der Vorbesitzer hat sie gut und gerne genutzt und Chronext hat sie aufgearbeitet. Eventuell lasse ich das Glas bei der ersten Revision tauschen, aber das wird sich zeigen. Im Alltag fallen die Kratzer nämlich kaum auf.
Das glänzende Blatt ist ein Traum!
Das Heliumauslaßventil: die Einen lieben es, die Anderen hassen es

Die Höhe ist mit 13 mm für eine Taucheruhr absolut im Rahmen und wird obendrein gut kaschiert.
Auch der Stahlboden mit dem Seepferd weiß zu gefallen.
Die Schließe hat keine Feinverstellung, aber das Armband kommt gottlob wenigstens mit halben Gliedern.
Noch 2 Links zu Videoreviews auf Youtube:
Zum Abschluss folgen, wie üblich, noch die Links zu meinen bisherigen Vorstellungen:
Der 40. Geburtstag oder Longines Conquest Classic Moonphase, Ref. L2.798.4.52.6
Die Jagd nach dem verlorenen Flieger oder Hamilton Khaki X-Patrol, Ref. H76556131
Die Weltzeituhr oder Hamilton Jazzmaster GMT Auto, Ref. H32695131
Die Genaue oder Tissot T-Classic T-Tempo COSC Chronometer, Ref. T060.407.11.051.00
Der Techno-Dresser oder Longines Master Collection Retrograde Moonphase,Ref.L2.738.4.51.7
Ein Uhrenmarathon oder Tissot Le Locle Réserve de Marche, Ref. T006.424.16.053.00
Variation in Tag und Datum oder Certina DS-1 Day-Date, Ref. C006.430.11.051.00
Einen Taucher braucht die Sammlung oder Mido Ocean Star Captain IV, Ref. M011.430.11.051.02
Die Deutsche oder Union Glashütte Belisar Großdatum, Ref. D002.426.16.087.00
Inspiration und Eleganz oder Hamilton intra-matic, Ref. H38455751
Die Rarität oder Longines Admiral Chronograph GMT, Ref. L3.670.4.56.6
Nicht Fisch, nicht Fleisch oder Certina DS-4 Small Second, Ref. C022.428.11.051.00
Außerplanmäßig, die Erste oder Longines Master Collection Annual Calendar, Ref. L2.910.4.78.3
Außerplanmäßig, die Zweite oder Longines 1832 Moonphase, Ref. L4.826.4.92.2
Mächtig gewaltig oder Hamilton Pan-Europ Auto Chrono, Ref. H35756735
Auf den Käpt´n kommt es an oder Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Ref. R32500305
Klein und günstig oder Hamilton Khaki Field Officer Mechanical, Ref. H69419933
Großdatum? Großes Datum?? oder Certina DS Action Big Date Automatic, Ref. C032.426.11.051.00
Die Jubiläumsuhr, Teil 1 oder Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer, Ref. T078.641.16.057.00
Die Beinahe-Manufaktu(h)r oder Union Glashütte 1893 Johannes Dürrstein Edition Gangreserve, Ref. D007.456.16.017.00
Die Jubiläumsuhr, Teil 2 oder Tissot Heritage Porto 1925, Ref. T.66.1.628.32
Vielen Dank fürs Lesen und Euch allen ein schönes restliches Wochenende und einen tollen Sonntag!
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