
bachmanns
Themenstarter
Ein frohes neues Jahr für alle Mitforenten und herzlich willkommen zu meiner ersten Uhrenvorstellung in 2021!
Während der letzten 3 Monate war die Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer mein täglicher Begleiter. Diese Uhr wurde 2013 aus Anlass des 160. Firmenjubiläums von Tissot vorgestellt. Die 1853 gegründete Marke hat ein großes horologisches Erbe und präsentiert in ihrer Heritage-Kollektion immer wieder Re-Editionen von Modellen aus der eigenen Vergangenheit. So ist auch die Navigator einem Modell nachempfunden, welches bereits in den 1950er Jahren zum damaligen 100. Firmenjubiläum aufgelegt wurde. Das Ursprungsmodell hatte 36 mm Durchmesser und war somit für die damalige Zeit recht groß. Leider neigen die Hersteller dazu, Neuauflagen ihrer Uhren auf heute übliche Größen aufzublasen. Da bildet Tissot keine Ausnahme und so mißt die neue Heritage Navigator stattliche 43 mm. Mit dieser Größe hat die Uhr eigentlich mein Limit für einen Dreizeiger gesprengt und ich habe lange Zeit gehadert, bis ich sie mir dann schlußendlich doch gekauft habe. Das Modell ist als nummerierte Edition erschienen, nicht limitiert und auch heute, Stand 01/2021, immer noch neu verfügbar.
Es gibt die Uhr in zwei Blattvarianten, einmal mit silbernem Blatt und gebläuten Zeigern und einmal mit schwarzem Blatt:
Quelle: Tissot.de
Es gab bereits vor längerer Zeit (evtl. zum 150 Firmenjubiläum 2003?) schon einmal eine Neuauflage dieses Modells mit historisch korrekten 36 mm Durchmesser:
TISSOT | Weltzeituhr Navigator | Ref. T30.2.469 | UHREN-FAN.DE
Unser Forenkollege @Dukie besitzt eines dieser Modelle und hat die Uhr hier in einem Video gezeigt:
Was hat diese Uhr nun für meine Sammlung qualifiziert bzw. warum habe ich sie mir trotz der Größe dennoch gekauft? Eines meiner Sammlungsziele ist ja, die Komplikationsvielfalt der verschiedenen Werke der ETA (weitestmöglich) abzubilden. Außerdem ist das Thema "GMT/Zweite Zeitzone/Weltzeit" neben dem Chronographen und der Mondphase meine Lieblingskomplikation, auch wenn ich dies im Grunde bzw. in der täglichen Praxis gar nicht brauche, weder bei der Arbeit noch im Urlaub. Aber Haben ist nunmal besser als Brauchen
In meiner Sammlung waren vorher bereits verschiedene Spielarten dieser Komplikation vertreten:
Hamilton Jazzmaster GMT (ETA 2893-2)
Longines Admiral Chronograph GMT (ETA 7754)
Longines Master Collection Retrograde Moonphase (ETA A07.L31)
Mehr durch Zufall stieß ich eines Tages auf der Seite der ETA auf das mir bisher unbekannte 2893-3, welches eine für mich noch neue Spielart der Weltzeitanzeige mitbringt.
ETA 2893-3 - nicht verfügbar | Manufacture Horlogère Suisse | ETA SA
bidfun-db Archiv: Uhrwerke: ETA 2893-3 (2892A2)
Dieses Werk ermöglicht es, mittels einer drehbaren Städtescheibe insgesamt bis zu 24 Zeitzonen abzulesen. Allerdings: ist es schon schwierig, eine Uhr mit einem 7754 aufzutreiben, so ist es noch schwieriger, ein 2893-3 zu finden. Dachte ich zumindest, denn die Lösung lag ja eigentlich direkt vor meiner Nase. Um sich für meine Sammlung zu qualifizieren, muß es ja eine Uhr einer der Marken der Swatch Group sein. Und dann stieß ich irgendwann hier im Forum auf die Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer. Freudig wollte ich gleich einen Kauf in die Wege leiten, bis ich auf die Größe der Uhr stieß: 43 mm. Wie man weiß, bin ich ja mit Mädchenhandgelenken und noch dazu auch mit Kinderhänden geschlagen. Und eine Uhr in dieser Größe sollte mir einfach zu groß sein. Es kam nämlich hinzu, daß die Uhr von Horn zu Horn stattliche 53 mm mißt. Selbst meine in dieser Hinsicht bislang größte Uhr, die Hamilton Khaki X-Patrol, mißt in jener Dimension lediglich 52 mm und ist noch dazu ein Chronograph und kein Dreizeiger und hat außerdem stark gebogene Hörner, während diese bei der Tissot auch noch praktisch gerade abstehen. So habe ich fast ein Jahr lang mit mir gehadert, bis dann der Wunsch übermächtig wurde und ich die Uhr bestellt habe. Natürlich in der Version mit schwarzem Blatt, da ich dunkle Blätter ohnehin bevorzuge und obendrein die Größe der Uhr bei einem schwarzen Blatt auch etwas zurückhaltender wirkt. Ein Hintertürchen ließ ich mir aber offen, denn ich habe Online geordert und hätte die Uhr somit bei Nichtgefallen auch wieder zurücksenden können. Wie man heute sieht, habe ich dies aber nicht getan
Sie gefiel mir nämlich überaus gut und auch, wenn sie vielleicht an meinem Arm einen Tick zu groß sein sollte, stellt das keinen Hinderungsgrund dar. Sie hat nämlich einen sehr großen Vorteil, der die Größe etwas abmildert: die Uhr ist mit unter 10 mm Höhe sehr flach und wirkt somit nicht ganz so präsent, wie es der nominelle Durchmesser vermuten ließe:


Wirklich grenzwertig bei 16,5 cm HGU, aber ich bin der Meinung, daß es gerade noch so paßt.
Die technischen Daten:
Gehäuse: Edelstahl mit gebürsteten Seiten und polierten Oberseiten inkl. der Lünette, 43 mm Durchmesser, Höhe 9,6 mm, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, Preßboden ebenfalls mit Saphirglas
Zifferblatt: schwarz, mit Leuchtzeigern und Indizes bei 3, 6, 9 und 12 Uhr mit Leuchtmasse
Armband: Leder, Bandanstoß 22 mm, Faltschließe
Werk: ETA 2893-3 Chronomètre, Automatik, 21 Steine, 42 h Gangreserve, 28.800 Halbschwingungen/h
Funktionen: Weltzeitanzeige über einen drehbaren Städtering
Wasserdichte: 3 Bar (30 m)
Listenpreis: EUR 1.435 (Stand: 08/2019)
Meine Uhr trägt die Nummer 5.615. Der Listenpreis ist in der Zwischenzeit angestiegen und liegt Stand 01/2021 bei 1.490 Euro.
Die Gangwerte sind ganz ausgezeichnet und erfüllen mit einem leichten Vorgang von etwa 1-2 Sekunden pro Tag spielend die Chronometernorm. Bei ablaufender Gangreserve läuft das Werk ins Minus, was ich mir an den Wochenenden zu Nutze gemacht habe, um den unter der Woche aufgelaufenen Vorgang wieder zu egalisieren. So konnte ich die Uhr wochenlang tragen, ohne die Krone ziehen zu müssen.
Über den drehbaren Städtering lassen sich 23 Zeitzonen simultan ablesen:
"Nur" 23 und nicht 24 deshalb, weil die beiden indischen Städte in einer Zeitzone liegen (UTC + 5.30h). Sowohl auf dem Urmodell aus den 50er Jahren als auch bei der ersten Neuauflage waren die indischen Städte noch in verschiedenen Zeitzonen. Das hat mich etwas gewundert, denn nach meinen Recherchen wurde die Indian Standard Time bereits 1947 eingeführt und gilt für den gesamten Subkontinent. Vielleicht weiß hier jemand von Euch mehr?
Unsere Heimatzeitzone wird über "Geneva", also Genf, angezeigt. Die Datumsgrenze wird durch eine Art "Ufo" auf dem Zifferblatt markiert. Die Lünette ist mit einer 12h-Einteilung beschriftet. Der äußere Ring des Zifferblattes ist feststehend und mit einer 24h-Einteilung versehen. Der innere Teil, die Städtescheibe, ist beweglich und dreht sich einmal in 24 Stunden. Eine echte Weltzeituhr also
Das Blatt trägt auch das schöne, alte Logo von Tissot, was sehr gut zur Uhr paßt. Die Markierung "T-Swiss Made-T" ist nur aus historischen Gründen so ausgeführt. Natürlich besteht die Leuchtmasse nicht aus Tritium, sondern aus zeitgenössischer Superluminova. Ein Leuchtwunder ist sie aber dennoch nicht:

Ein großer Vorteil des Designs ist der Verzicht auf eine Datumsanzeige. Ein Datum würde hier nur stören. Gleichzeitig ist das fehlende Datum aber auch ein großer Nachteil, denn ich brauche werktäglich das Datum immer wieder mal und neige dazu, dies auf meiner Armbanduhr abzulesen. Mehr als einmal habe ich während der letzten 3 Monate auf die Tissot geblickt, bis mir wieder einfiel, daß da ja gar kein Datum ist. Auch die Ablesbarkeit der polierten Zeiger über dem schwarzen Blatt ist nicht optimal. Hier ist die Version mit silbernem Blatt und gebläuten Zeigern eindeutig im Vorteil. Schließlich ist die polierte Lünette zwar optisch sehr schön, aber ein permanenter Magnet für Fingerabdrücke und Schlieren. Dieser Teil der Uhr ist im Grunde ständig verschmiert. Es ist also im wahrsten Sinne des Wortes nicht alles Gold, was glänzt
Dennoch: keiner der Nachteile wiegt für mich schwer genug, um die Uhr nicht zu behalten. Durch die flache Bauweise und das Gewicht von nur 79 Gramm trägt sie sich sehr angenehm und kleiner, als es die nominellen Zahlen vermuten lassen. Sie hat also ihren festen Platz in meiner Sammlung sicher.
Die restlichen Fotos:

Anders als sonst bei Tissot kommt diese Uhr in einer besonderen Box und nicht im ansonsten üblichen "Bücherregalimitat". Der "Roman einer Uhrenfabrik" liegt aber auch hier dem Paket bei.

Durch das doppelt entspiegelte Saphirglas gibt es nur wenige störende Reflexionen.




Das Chronometerzertifikat und eine Karte, die die Nummer der Uhr trägt, liegen der Box bei.


Das Werk ist nicht übermäßig verziert, kommt aber immerhin mit gebläuten Schrauben und einem goldfarbenen Rotor mit Genfer Streifenschliff. Dafür ist der Bodendeckel schön graviert, aber leider nur gepreßt und nicht verschraubt.

Auch die Faltschließe trägt das schöne alte Tissot-Logo.

Die Hörner sind nur wenig gebogen; das Saphirglas ganz leicht gewölbt. Die Seiten des Gehäuses sind gebürstet; die Krone wiederum ist poliert und mit dem typischen "T" versehen.
Nachfolgend noch die Links zu Reviews im Netz und zu einigen Videos bei YouTube:
Hands-On: With The Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary (Live Pics & Pricing) - HODINKEE
Tissot Heritage Navigator Automatic COSC 160th Anniversary Watch Review | aBlogtoWatch
Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Review - Worn & Wound
Auch @flomp89 hat ein Video zur Uhr gemacht:
Und zu guter Letzt, wie immer, noch die Links zu meinen bisherigen Vorstellungen:
Der 40. Geburtstag oder Longines Conquest Classic Moonphase, Ref. L2.798.4.52.6
Die Jagd nach dem verlorenen Flieger oder Hamilton Khaki X-Patrol, Ref. H76556131
Die Weltzeituhr oder Hamilton Jazzmaster GMT Auto, Ref. H32695131
Die Genaue oder Tissot T-Classic T-Tempo COSC Chronometer, Ref. T060.407.11.051.00
Der Techno-Dresser oder Longines Master Collection Retrograde Moonphase,Ref.L2.738.4.51.7
Ein Uhrenmarathon oder Tissot Le Locle Réserve de Marche, Ref. T006.424.16.053.00
Variation in Tag und Datum oder Certina DS-1 Day-Date, Ref. C006.430.11.051.00
Einen Taucher braucht die Sammlung oder Mido Ocean Star Captain IV, Ref. M011.430.11.051.02
Die Deutsche oder Union Glashütte Belisar Großdatum, Ref. D002.426.16.087.00
Inspiration und Eleganz oder Hamilton intra-matic, Ref. H38455751
Die Rarität oder Longines Admiral Chronograph GMT, Ref. L3.670.4.56.6
Nicht Fisch, nicht Fleisch oder Certina DS-4 Small Second, Ref. C022.428.11.051.00
Außerplanmäßig, die Erste oder Longines Master Collection Annual Calendar, Ref. L2.910.4.78.3
Außerplanmäßig, die Zweite oder Longines 1832 Moonphase, Ref. L4.826.4.92.2
Mächtig gewaltig oder Hamilton Pan-Europ Auto Chrono, Ref. H35756735
Auf den Käpt´n kommt es an oder Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Ref. R32500305
Klein und günstig oder Hamilton Khaki Field Officer Mechanical, Ref. H69419933
Großdatum? Großes Datum?? oder Certina DS Action Big Date Automatic, Ref. C032.426.11.051.00
Viel Spaß beim Lesen und Euch allen ein schönes Wochenende!
P.S. Warum eigentlich Jubiläumsuhr, Teil 1? Nun, ich habe noch eine zweite Jubiläumsuhr von Tissot in der Sammlung. Mehr verrate ich noch nicht, aber ihr könnt schon mal auf Teil 2 gespannt sein
Während der letzten 3 Monate war die Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer mein täglicher Begleiter. Diese Uhr wurde 2013 aus Anlass des 160. Firmenjubiläums von Tissot vorgestellt. Die 1853 gegründete Marke hat ein großes horologisches Erbe und präsentiert in ihrer Heritage-Kollektion immer wieder Re-Editionen von Modellen aus der eigenen Vergangenheit. So ist auch die Navigator einem Modell nachempfunden, welches bereits in den 1950er Jahren zum damaligen 100. Firmenjubiläum aufgelegt wurde. Das Ursprungsmodell hatte 36 mm Durchmesser und war somit für die damalige Zeit recht groß. Leider neigen die Hersteller dazu, Neuauflagen ihrer Uhren auf heute übliche Größen aufzublasen. Da bildet Tissot keine Ausnahme und so mißt die neue Heritage Navigator stattliche 43 mm. Mit dieser Größe hat die Uhr eigentlich mein Limit für einen Dreizeiger gesprengt und ich habe lange Zeit gehadert, bis ich sie mir dann schlußendlich doch gekauft habe. Das Modell ist als nummerierte Edition erschienen, nicht limitiert und auch heute, Stand 01/2021, immer noch neu verfügbar.
Es gibt die Uhr in zwei Blattvarianten, einmal mit silbernem Blatt und gebläuten Zeigern und einmal mit schwarzem Blatt:
Quelle: Tissot.de
Es gab bereits vor längerer Zeit (evtl. zum 150 Firmenjubiläum 2003?) schon einmal eine Neuauflage dieses Modells mit historisch korrekten 36 mm Durchmesser:
TISSOT | Weltzeituhr Navigator | Ref. T30.2.469 | UHREN-FAN.DE
Unser Forenkollege @Dukie besitzt eines dieser Modelle und hat die Uhr hier in einem Video gezeigt:
Was hat diese Uhr nun für meine Sammlung qualifiziert bzw. warum habe ich sie mir trotz der Größe dennoch gekauft? Eines meiner Sammlungsziele ist ja, die Komplikationsvielfalt der verschiedenen Werke der ETA (weitestmöglich) abzubilden. Außerdem ist das Thema "GMT/Zweite Zeitzone/Weltzeit" neben dem Chronographen und der Mondphase meine Lieblingskomplikation, auch wenn ich dies im Grunde bzw. in der täglichen Praxis gar nicht brauche, weder bei der Arbeit noch im Urlaub. Aber Haben ist nunmal besser als Brauchen

In meiner Sammlung waren vorher bereits verschiedene Spielarten dieser Komplikation vertreten:
Hamilton Jazzmaster GMT (ETA 2893-2)
Longines Admiral Chronograph GMT (ETA 7754)
Longines Master Collection Retrograde Moonphase (ETA A07.L31)
Mehr durch Zufall stieß ich eines Tages auf der Seite der ETA auf das mir bisher unbekannte 2893-3, welches eine für mich noch neue Spielart der Weltzeitanzeige mitbringt.
ETA 2893-3 - nicht verfügbar | Manufacture Horlogère Suisse | ETA SA
bidfun-db Archiv: Uhrwerke: ETA 2893-3 (2892A2)
Dieses Werk ermöglicht es, mittels einer drehbaren Städtescheibe insgesamt bis zu 24 Zeitzonen abzulesen. Allerdings: ist es schon schwierig, eine Uhr mit einem 7754 aufzutreiben, so ist es noch schwieriger, ein 2893-3 zu finden. Dachte ich zumindest, denn die Lösung lag ja eigentlich direkt vor meiner Nase. Um sich für meine Sammlung zu qualifizieren, muß es ja eine Uhr einer der Marken der Swatch Group sein. Und dann stieß ich irgendwann hier im Forum auf die Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Chronometer. Freudig wollte ich gleich einen Kauf in die Wege leiten, bis ich auf die Größe der Uhr stieß: 43 mm. Wie man weiß, bin ich ja mit Mädchenhandgelenken und noch dazu auch mit Kinderhänden geschlagen. Und eine Uhr in dieser Größe sollte mir einfach zu groß sein. Es kam nämlich hinzu, daß die Uhr von Horn zu Horn stattliche 53 mm mißt. Selbst meine in dieser Hinsicht bislang größte Uhr, die Hamilton Khaki X-Patrol, mißt in jener Dimension lediglich 52 mm und ist noch dazu ein Chronograph und kein Dreizeiger und hat außerdem stark gebogene Hörner, während diese bei der Tissot auch noch praktisch gerade abstehen. So habe ich fast ein Jahr lang mit mir gehadert, bis dann der Wunsch übermächtig wurde und ich die Uhr bestellt habe. Natürlich in der Version mit schwarzem Blatt, da ich dunkle Blätter ohnehin bevorzuge und obendrein die Größe der Uhr bei einem schwarzen Blatt auch etwas zurückhaltender wirkt. Ein Hintertürchen ließ ich mir aber offen, denn ich habe Online geordert und hätte die Uhr somit bei Nichtgefallen auch wieder zurücksenden können. Wie man heute sieht, habe ich dies aber nicht getan

Sie gefiel mir nämlich überaus gut und auch, wenn sie vielleicht an meinem Arm einen Tick zu groß sein sollte, stellt das keinen Hinderungsgrund dar. Sie hat nämlich einen sehr großen Vorteil, der die Größe etwas abmildert: die Uhr ist mit unter 10 mm Höhe sehr flach und wirkt somit nicht ganz so präsent, wie es der nominelle Durchmesser vermuten ließe:


Wirklich grenzwertig bei 16,5 cm HGU, aber ich bin der Meinung, daß es gerade noch so paßt.
Die technischen Daten:
Gehäuse: Edelstahl mit gebürsteten Seiten und polierten Oberseiten inkl. der Lünette, 43 mm Durchmesser, Höhe 9,6 mm, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, Preßboden ebenfalls mit Saphirglas
Zifferblatt: schwarz, mit Leuchtzeigern und Indizes bei 3, 6, 9 und 12 Uhr mit Leuchtmasse
Armband: Leder, Bandanstoß 22 mm, Faltschließe
Werk: ETA 2893-3 Chronomètre, Automatik, 21 Steine, 42 h Gangreserve, 28.800 Halbschwingungen/h
Funktionen: Weltzeitanzeige über einen drehbaren Städtering
Wasserdichte: 3 Bar (30 m)
Listenpreis: EUR 1.435 (Stand: 08/2019)
Meine Uhr trägt die Nummer 5.615. Der Listenpreis ist in der Zwischenzeit angestiegen und liegt Stand 01/2021 bei 1.490 Euro.
Die Gangwerte sind ganz ausgezeichnet und erfüllen mit einem leichten Vorgang von etwa 1-2 Sekunden pro Tag spielend die Chronometernorm. Bei ablaufender Gangreserve läuft das Werk ins Minus, was ich mir an den Wochenenden zu Nutze gemacht habe, um den unter der Woche aufgelaufenen Vorgang wieder zu egalisieren. So konnte ich die Uhr wochenlang tragen, ohne die Krone ziehen zu müssen.
Über den drehbaren Städtering lassen sich 23 Zeitzonen simultan ablesen:
"Nur" 23 und nicht 24 deshalb, weil die beiden indischen Städte in einer Zeitzone liegen (UTC + 5.30h). Sowohl auf dem Urmodell aus den 50er Jahren als auch bei der ersten Neuauflage waren die indischen Städte noch in verschiedenen Zeitzonen. Das hat mich etwas gewundert, denn nach meinen Recherchen wurde die Indian Standard Time bereits 1947 eingeführt und gilt für den gesamten Subkontinent. Vielleicht weiß hier jemand von Euch mehr?
Unsere Heimatzeitzone wird über "Geneva", also Genf, angezeigt. Die Datumsgrenze wird durch eine Art "Ufo" auf dem Zifferblatt markiert. Die Lünette ist mit einer 12h-Einteilung beschriftet. Der äußere Ring des Zifferblattes ist feststehend und mit einer 24h-Einteilung versehen. Der innere Teil, die Städtescheibe, ist beweglich und dreht sich einmal in 24 Stunden. Eine echte Weltzeituhr also


Ein großer Vorteil des Designs ist der Verzicht auf eine Datumsanzeige. Ein Datum würde hier nur stören. Gleichzeitig ist das fehlende Datum aber auch ein großer Nachteil, denn ich brauche werktäglich das Datum immer wieder mal und neige dazu, dies auf meiner Armbanduhr abzulesen. Mehr als einmal habe ich während der letzten 3 Monate auf die Tissot geblickt, bis mir wieder einfiel, daß da ja gar kein Datum ist. Auch die Ablesbarkeit der polierten Zeiger über dem schwarzen Blatt ist nicht optimal. Hier ist die Version mit silbernem Blatt und gebläuten Zeigern eindeutig im Vorteil. Schließlich ist die polierte Lünette zwar optisch sehr schön, aber ein permanenter Magnet für Fingerabdrücke und Schlieren. Dieser Teil der Uhr ist im Grunde ständig verschmiert. Es ist also im wahrsten Sinne des Wortes nicht alles Gold, was glänzt

Die restlichen Fotos:

Anders als sonst bei Tissot kommt diese Uhr in einer besonderen Box und nicht im ansonsten üblichen "Bücherregalimitat". Der "Roman einer Uhrenfabrik" liegt aber auch hier dem Paket bei.

Durch das doppelt entspiegelte Saphirglas gibt es nur wenige störende Reflexionen.




Das Chronometerzertifikat und eine Karte, die die Nummer der Uhr trägt, liegen der Box bei.


Das Werk ist nicht übermäßig verziert, kommt aber immerhin mit gebläuten Schrauben und einem goldfarbenen Rotor mit Genfer Streifenschliff. Dafür ist der Bodendeckel schön graviert, aber leider nur gepreßt und nicht verschraubt.

Auch die Faltschließe trägt das schöne alte Tissot-Logo.

Die Hörner sind nur wenig gebogen; das Saphirglas ganz leicht gewölbt. Die Seiten des Gehäuses sind gebürstet; die Krone wiederum ist poliert und mit dem typischen "T" versehen.
Nachfolgend noch die Links zu Reviews im Netz und zu einigen Videos bei YouTube:
Hands-On: With The Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary (Live Pics & Pricing) - HODINKEE
Tissot Heritage Navigator Automatic COSC 160th Anniversary Watch Review | aBlogtoWatch
Tissot Heritage Navigator 160th Anniversary Review - Worn & Wound
Auch @flomp89 hat ein Video zur Uhr gemacht:
Und zu guter Letzt, wie immer, noch die Links zu meinen bisherigen Vorstellungen:
Der 40. Geburtstag oder Longines Conquest Classic Moonphase, Ref. L2.798.4.52.6
Die Jagd nach dem verlorenen Flieger oder Hamilton Khaki X-Patrol, Ref. H76556131
Die Weltzeituhr oder Hamilton Jazzmaster GMT Auto, Ref. H32695131
Die Genaue oder Tissot T-Classic T-Tempo COSC Chronometer, Ref. T060.407.11.051.00
Der Techno-Dresser oder Longines Master Collection Retrograde Moonphase,Ref.L2.738.4.51.7
Ein Uhrenmarathon oder Tissot Le Locle Réserve de Marche, Ref. T006.424.16.053.00
Variation in Tag und Datum oder Certina DS-1 Day-Date, Ref. C006.430.11.051.00
Einen Taucher braucht die Sammlung oder Mido Ocean Star Captain IV, Ref. M011.430.11.051.02
Die Deutsche oder Union Glashütte Belisar Großdatum, Ref. D002.426.16.087.00
Inspiration und Eleganz oder Hamilton intra-matic, Ref. H38455751
Die Rarität oder Longines Admiral Chronograph GMT, Ref. L3.670.4.56.6
Nicht Fisch, nicht Fleisch oder Certina DS-4 Small Second, Ref. C022.428.11.051.00
Außerplanmäßig, die Erste oder Longines Master Collection Annual Calendar, Ref. L2.910.4.78.3
Außerplanmäßig, die Zweite oder Longines 1832 Moonphase, Ref. L4.826.4.92.2
Mächtig gewaltig oder Hamilton Pan-Europ Auto Chrono, Ref. H35756735
Auf den Käpt´n kommt es an oder Rado Captain Cook 1962 Limited Edition (2017), Ref. R32500305
Klein und günstig oder Hamilton Khaki Field Officer Mechanical, Ref. H69419933
Großdatum? Großes Datum?? oder Certina DS Action Big Date Automatic, Ref. C032.426.11.051.00
Viel Spaß beim Lesen und Euch allen ein schönes Wochenende!
P.S. Warum eigentlich Jubiläumsuhr, Teil 1? Nun, ich habe noch eine zweite Jubiläumsuhr von Tissot in der Sammlung. Mehr verrate ich noch nicht, aber ihr könnt schon mal auf Teil 2 gespannt sein

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