
T-Freak
Themenstarter
Bin während der Feiertage gerade bei Verwandtschaft in der Sächsischen Schweiz und habe "eine Handvoll" alter Uhren aus DDR-Zeit vom Dachboden "abgestaubt".
Das sind alles recht hässliche Teile, aber mit mechanischem Innenleben, und damit Wert, mich ein wenig damit zu beschäftigen. Es handelt sich komplett um Uhren der Marke Ruhla. Meines Wissens gab es in der DDR neben dieser Marke nur noch Glashütte, sicher bin ich mir aber nicht.
Als erstes habe ich die noch hässlicheren Armbänder entfernt, bzw. die sind schon fast von allein abgefallen. Ich schätze, dass die Uhren aus den 60er Jahren stammen. Das Erstaunliche: Alle 4 Uhren ließen sich problemlos aufziehen und alle funktionieren noch.
Aber seht selbst:

Nun lade ich euch ein, einen Blick ins Innere dieser Schätzchen zu werfen:



Am Faszinierendsten empfinde ich das Damen-Werk. Dieses ist so unglaublich winzig, ich glaube so etwas gibt es heute gar nicht mehr. Wobei die Gravur "Made in USSR" zeigt, dass es sich bei dieser Ruhla Damenuhr nicht um ein deutsches, sondern ein russisches Werk handelt.
Alle 4 Werke verfügen nicht über einen Sekundenstopp, wie ich es von ETA Werken kenne. Auch eine Datums-Schnelleinstellung sucht man vergeblich. Die Gehäuse finde ich sehr minderwertig und primitiv. Ich weiß nicht, ob das kennzeichnend für die damalige DDR-Uhrenindustrie war, oder ob das in den 60er Jahren eher grundsätzlich Standard war. Auch habe ich keine Ahnung, ob diese Uhren damals teuer oder billig waren.
Aber egal, da die Werke alle noch vergnüglich ticken, scheint mir die Mechanik auf jeden Fall robust und zuverlässig gewesen zu sein. Auffällig ist, dass auf allen Uhren der Schriftzug "ANTIMAGNETIC" aufgedruckt ist. War das damals etwas Besonderes? Sind heutige Uhren nicht antimagnetisch? Also ich weiß nur soviel, dass man mechanische Uhren grundsätzlich vor starken Magnetfeldern schützen muss.
In die Taschenuhr hätte ich auch gerne einen Blick geworfen. Die tickt übrigens so laut, dass man sie nachts im (Gäste) Zimmer hört. Ich gewöhne mich gerade an das nächtliche Tickern und finde das ungemein beruhigend. Leider ist es mir nicht gelungen die Taschenuhr zu öffnen.
Ich hoffe der Thread war einigermaßen interessant. Sollte sich jemand besser mit der Geschichte und Technik von DDR-Uhren auskennen, freue ich mich über eure Berichte und Ergänzungen.
Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Gruß
T-Freak
Das sind alles recht hässliche Teile, aber mit mechanischem Innenleben, und damit Wert, mich ein wenig damit zu beschäftigen. Es handelt sich komplett um Uhren der Marke Ruhla. Meines Wissens gab es in der DDR neben dieser Marke nur noch Glashütte, sicher bin ich mir aber nicht.
Als erstes habe ich die noch hässlicheren Armbänder entfernt, bzw. die sind schon fast von allein abgefallen. Ich schätze, dass die Uhren aus den 60er Jahren stammen. Das Erstaunliche: Alle 4 Uhren ließen sich problemlos aufziehen und alle funktionieren noch.
Aber seht selbst:

Nun lade ich euch ein, einen Blick ins Innere dieser Schätzchen zu werfen:



Am Faszinierendsten empfinde ich das Damen-Werk. Dieses ist so unglaublich winzig, ich glaube so etwas gibt es heute gar nicht mehr. Wobei die Gravur "Made in USSR" zeigt, dass es sich bei dieser Ruhla Damenuhr nicht um ein deutsches, sondern ein russisches Werk handelt.
Alle 4 Werke verfügen nicht über einen Sekundenstopp, wie ich es von ETA Werken kenne. Auch eine Datums-Schnelleinstellung sucht man vergeblich. Die Gehäuse finde ich sehr minderwertig und primitiv. Ich weiß nicht, ob das kennzeichnend für die damalige DDR-Uhrenindustrie war, oder ob das in den 60er Jahren eher grundsätzlich Standard war. Auch habe ich keine Ahnung, ob diese Uhren damals teuer oder billig waren.
Aber egal, da die Werke alle noch vergnüglich ticken, scheint mir die Mechanik auf jeden Fall robust und zuverlässig gewesen zu sein. Auffällig ist, dass auf allen Uhren der Schriftzug "ANTIMAGNETIC" aufgedruckt ist. War das damals etwas Besonderes? Sind heutige Uhren nicht antimagnetisch? Also ich weiß nur soviel, dass man mechanische Uhren grundsätzlich vor starken Magnetfeldern schützen muss.
In die Taschenuhr hätte ich auch gerne einen Blick geworfen. Die tickt übrigens so laut, dass man sie nachts im (Gäste) Zimmer hört. Ich gewöhne mich gerade an das nächtliche Tickern und finde das ungemein beruhigend. Leider ist es mir nicht gelungen die Taschenuhr zu öffnen.
Ich hoffe der Thread war einigermaßen interessant. Sollte sich jemand besser mit der Geschichte und Technik von DDR-Uhren auskennen, freue ich mich über eure Berichte und Ergänzungen.
Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Gruß
T-Freak
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