
Orion
Themenstarter
Eine Legende, von der kaum einer was gehört hat? Der Mido Multi-Centerchrono ist schon etwas ganz Besonderes und ich möchte hier gerne erklären, warum.
1941 ist er der erste Centerchronograph überhaupt! Doch abgesehen von ein paar Gralsrufen, ist der Multi Center-Chrono heute etwas in Vergessenheit geraten. Nur wenige Uhrenliebhaber und Sammler wissen von seiner Existenz und kennen seinen horologischen Stellenwert, aber das wird sich jetzt ändern!

Der Centerchrono ist ein Chronograph, jedoch ohne Totalisatoren, wie wir es bei heutigen Chronographen üblicherweise erwarten.
Tachymètre, Télémètre, Stunden, Minuten und Sekundenskalen sind konzentrisch angeordnet, so lassen sich die Werte trotz der verschiedenen Skalen gut ablesen.

Nur scheinbar unscheinbar! Der ungewöhnliche Zeitschreiber ist in vielerlei Hinsicht ein technisches und ästhetisches Meisterwerk von beachtlichen Qualitäten. Von daher wurden Militärpiloten und Rennfahrer auf den sportlichen Chronographen aufmerksam und Milton Reynolds.

Der amerikanische Unternehmer ist nicht allein durch die Antibabypille oder seine Kugelschreiber bekannt geworden, sondern er flog 1947 mit einem umgebauten B-26 Bomber in Rekordzeit einmal um die ganze Welt.
Er übertraf damit den bisherigen Rekord für Doppeltriebwerk-Propellermaschinen von Howard Hughes. Reynolds trug bei seinem Rekordflug den „multizentrischen Centerchronographen“, das hat den „exzentrischen Multimillionär“ Hughes sicherlich nicht erfreut.
Hier habe ich noch etwas Interessantes gefunden:
https://www.midowatches.com/de/mido-universe-collectors/mido-multicenterchrono.html
Oder hier:
https://www.fratellowatches.com/tbt-gentleman-among-vintage-chronographs-mido-multi-centerchrono/#gref
Zur Firma Mido:
Mido - wofür steht diese Firma überhaupt? Die Firmenphilosophie besagt, dass man bestrebt sei, Ästhetik, Authentizität und Funktion miteinander zu verbinden. „Yo Mido“ kommt übrigens aus dem Spanischen und bedeutet „Ich messe“.

Der Schweizer Georges Schaeren gründete die Firma Mido am 11.11.1918 in Solothurn und machte sich bald einen respektablen Namen für gute, preiswerte und robuste Uhren. Bereits in den 30er Jahren erfand er das raffinierte Kronen-Korkdichtungssystem „Aqua Dura“, welches seinen Uhren eine besondere Wasserdichtigkeit verlieh. Mit diesem Dichtsystem ausgestattet, kann die Krone sogar unter Wasser gefahrlos gezogen und betätigt werden. Da konnten die Taucheruhrenpioniere Rolex und Omega nur von träumen!
https://www.midowatches.com/ch-de/mido-universe-collectors/mido-multifort-datometer.html


Weitere technische Merkmale waren die erhöhte Stoss-Sicherheit, Unempfindlichkeit gegen Magnetismus und die Entwicklung einer nicht überziehbaren und unzerbrechlichen Werksfeder, was die Uhren besonders widerstandsfähig machte.
Hier wird chronologisch und sehr ausführlich über den Werdegang der Firma Mido geschrieben: FRANZ LINDER CEO VON MIDO SA - PDF Free Download
Das besondere Uhrwerk:
Der Multicenterchrono wird von einem hochwertigen, 9-zahnigen Schaltrad-Uhrwerk angetrieben, dem Kaliber 1300. Ein rotvergoldetes Schweizer Einzelbrückenwerk mit Rubinankerhemmung, Kompensationsunruh mit Nivarox Spirale, mit polierten und anglierten Stahlkadraturen und zentralem Minutenzähler, Frequenz: 18.000 A/h, oder 2,5 Hz und 48 Stunden Gangreserve.

Als Basis für das aufwendig modifizierte Uhrwerk dient das Valjoux 23 VZ. Ein bekanntes und bewährtes Chronographen Werk mit Handaufzug, das in einigen berühmten Uhren eingebaut wurde (z.B. als das Patek Philippe Kaliber 13-130 für die Ref. 1463). Die hausinternen Modifikationen am Basiswerk waren jedoch so aufwendig, dass manche Sammler das Mido-1300 als echtes Manufaktur Uhrwerk einstufen.

Hier gibt es mehr Info zum Basiswerk:
https://www.faszination-uhrwerk.de/w/v.html
https://www.faszination-uhrwerk.de/w/w13/c13/chronographen-13.html
Und hier noch etwas zur generellen Entwicklung von Chronographen (bzw. des „Chronoskopen“): Lang & Heyne Albert Chronograph von königlichem Format
Das besondere Gehäuse:
Mido hat zwar hauptsächlich Edelstahlgehäuse verbaut, es gab aber auch mit 50 Mikron dicke, 9 karätig vergoldete (Plaque) Stahlgehäuse, solche mit 18 Karat Roségold Lünette und 14 Karat, oder 18 Karat massiven Gelbgoldgehäusen.

Der von Mido gewählte Gehäusehersteller ist kein geringerer, als der Genfer Gehäusehersteller „Taubert & Fils“, der sich als Succeseur des nicht weniger bekannten Gehäusebauers „François Borgel» einen äusserst guten Namen verdient hat. Sie waren führend in der Entwicklung wasserdichter Uhrengehäuse und haben viele namhafte Hersteller beliefert: Patek Philippe, Vacheron Constantin, Rolex, Omega, IWC, Movado (…) Mido wollte bei ihren Uhren jedoch nicht, dass der Gehäuse-Fremdhersteller einfach abzulesen sei, daher heisst es bloss zurückhaltend «Brit Pat 385509».

Mehr dazu findet sich auf dieser herausragenden Seite:
https://www.vintagewatchstraps.com/taubert.php
Die Kongruenz der Gehäuse wird bei den Chronographen von Patek Philippe am besten sichtbar. Patek Philippe verwendete für die berühmte «Ref. 1463» ebenfalls den decagonalen Gehäuseboden und auch die gleichen Drücker, die «Tasti Tondi», sowie die gleiche, rundliche Aufzugskrone, wie Mido für ihren Multi-Centerchrono.

Hier sind gleich ein paar Webseiten mit wirklich interessantem, fundierten Hintergrundwissen:
https://revolutionwatch.com/mido-multi-centerchrono-case-similarities/
https://hairspring.com/finds/vintage/tasti-tondi-patek-philippe-1463/
https://www.acollectedman.com/blogs/journal/borgel-casemaker
Aber genug geschrieben von irgendwelchen Ähnlichkeiten, hier geht es ja um meine Uhr.
Die Abmessungen:
Die für heutige Verhältnisse eher kleinen 35 mm Durchmesser waren in den 40er und 50er Jahren nicht unüblich für einen sportlichen Chronographen. Die Uhr schmiegt sich mit ihren Massen elegant und bequem ans Handgelenk, bei einer Gehäuselänge von ca. 43 mm und einer Höhe von ca. 12.5 mm (mit 18 mm Bandanstoss) trägt sich die Uhr zurückhaltend unter der Hemdmanschette.

Aber wenn das polierte Edelstahlgehäuse mal dezent hervorblitzt, und das leicht gewölbte Plexiglas den Blick auf das Zifferblatt freigibt, zieht der Centerchrono die Blicke fast schon magisch auf sich.
Die Zeiger:
Das Radium der Ziffern und der Dauphine Zeiger ist kräftig oxidiert und lässt sich nicht mehr zum Leuchten anregen. Die Hauptzeiger meiner Uhr sind wohl nicht die Originalen, wahrscheinlich stammen sie von einer Mido Multifort aus der gleichen Zeit. Auch wenn es bei meiner Uhr zeitgenössische Austauschzeiger zu sein scheinen, auf jeden Fall passen sie gut zum Zifferblatt.


Üblicherweise wurden Rhombus förmige Schwert-Zeiger verwendet und es gab sie in polierter, lackierter, oder gebläuter Ausführung. Jedoch gab es auch eine Variante mit weniger taillierten Nadel- oder Pencil-Zeigern, die aber nur für das seltene «Chronographe Compteur» Zifferblatt verwendet wurden. Typisch ist hingegen die Form des unverwechselbaren, immer rot lackierten Chronographen Zeigers, der in seiner Ruheposition vollständig vom Sekundenzeiger verdeckt bleibt.


Ich habe übrigens eine alte Zeitungsanzeige gefunden, bei der die Auswahl von Leuchtziffern und Zeigern nur gegen Aufpreis von 2.- Fr. angeboten wurden. Gab es also ZB und Zeiger auch ganz ohne Radium? Hin und wieder entdeckt man Uhren, deren Zeiger und ZB keine Leuchtmasse besitzen, was manchmal als Serviceblatt, oder nachträglich entfernt eingeordnet wird. Ich weiss nicht was stimmt, sicher hingegen ist, dass der rot lackierte Chronographen Zeiger nie mit Leuchtmasse belegt war.
Das Zifferblatt:
Das schiefergraue bis schwarze «Gilt Dial» glänzt trotz altersbedingter Spuren seidenmatt, die Messing und kupferfarbenen Kontraste blitzen im Sonnenlicht edel hervor. Der elfenbeinfarbene Ring der Sekundenskala rahmt das Zifferblatt und der güldene Mido Schriftzug wirkt wie von Hand geschrieben, einfach schön!

Mido hat die Uhr in diversen Ausführungen geliefert und dabei auch verschiedene Zifferblatt-Varianten angeboten, ich habe fünf Varianten gefunden, das «Pulsomètre« und das «Compteur« Zifferblatt sind heute besonders selten zu finden.
Es gibt Zifferblätter mit «Switzerland» und solche mit «Made in Switzerland» Beschriftung, ich kann aber nicht sagen, wann und warum man hier unterschiedliche Bezeichnung verwendet hat?

Es gibt die Zifferblätter in verschiedenen Farben, schwarz, braun oder kupferfarben, weiss oder silberfarben. Ich bin mir nicht sicher, ob es alle Farben so ab Werk gegeben hat, oder ob sie erst über die Dekaden so vielseitig patiniert sind. Das Schöne daran, jede Uhr ist dadurch und durch die verschiedenen Ausführungen heute zu einem unverwechselbaren Unikat gealtert.
Mehr Details zu den inneren und äusseren Werten:
Der Blick ins Innere der Uhr ist aufregend und schön, nachdem man den Gehäuseboden und die antimagnetische Werksabschirmung entfernt hat. Das rot vergoldete Uhrwerk funkelt edel und ist sehr schön erhalten. Die Drücker sind leicht aber knackig zu bedienen und die beiden Zeiger nullen perfekt übereinander. Ich habe auch Bilder von gelb vergoldeten Werken im Internet entdeckt, kann aber nicht sagen, ob es nur an der Aufnahmequalität lag, oder ob es hier allenfalls auch verschiedene Ausführungen gab?


Gleich kommt noch Teil 2 meiner Vorstellung...
1941 ist er der erste Centerchronograph überhaupt! Doch abgesehen von ein paar Gralsrufen, ist der Multi Center-Chrono heute etwas in Vergessenheit geraten. Nur wenige Uhrenliebhaber und Sammler wissen von seiner Existenz und kennen seinen horologischen Stellenwert, aber das wird sich jetzt ändern!

Der Centerchrono ist ein Chronograph, jedoch ohne Totalisatoren, wie wir es bei heutigen Chronographen üblicherweise erwarten.
Tachymètre, Télémètre, Stunden, Minuten und Sekundenskalen sind konzentrisch angeordnet, so lassen sich die Werte trotz der verschiedenen Skalen gut ablesen.

Nur scheinbar unscheinbar! Der ungewöhnliche Zeitschreiber ist in vielerlei Hinsicht ein technisches und ästhetisches Meisterwerk von beachtlichen Qualitäten. Von daher wurden Militärpiloten und Rennfahrer auf den sportlichen Chronographen aufmerksam und Milton Reynolds.

Der amerikanische Unternehmer ist nicht allein durch die Antibabypille oder seine Kugelschreiber bekannt geworden, sondern er flog 1947 mit einem umgebauten B-26 Bomber in Rekordzeit einmal um die ganze Welt.
Er übertraf damit den bisherigen Rekord für Doppeltriebwerk-Propellermaschinen von Howard Hughes. Reynolds trug bei seinem Rekordflug den „multizentrischen Centerchronographen“, das hat den „exzentrischen Multimillionär“ Hughes sicherlich nicht erfreut.
Hier habe ich noch etwas Interessantes gefunden:
https://www.midowatches.com/de/mido-universe-collectors/mido-multicenterchrono.html
Oder hier:
https://www.fratellowatches.com/tbt-gentleman-among-vintage-chronographs-mido-multi-centerchrono/#gref
Zur Firma Mido:
Mido - wofür steht diese Firma überhaupt? Die Firmenphilosophie besagt, dass man bestrebt sei, Ästhetik, Authentizität und Funktion miteinander zu verbinden. „Yo Mido“ kommt übrigens aus dem Spanischen und bedeutet „Ich messe“.

Der Schweizer Georges Schaeren gründete die Firma Mido am 11.11.1918 in Solothurn und machte sich bald einen respektablen Namen für gute, preiswerte und robuste Uhren. Bereits in den 30er Jahren erfand er das raffinierte Kronen-Korkdichtungssystem „Aqua Dura“, welches seinen Uhren eine besondere Wasserdichtigkeit verlieh. Mit diesem Dichtsystem ausgestattet, kann die Krone sogar unter Wasser gefahrlos gezogen und betätigt werden. Da konnten die Taucheruhrenpioniere Rolex und Omega nur von träumen!
https://www.midowatches.com/ch-de/mido-universe-collectors/mido-multifort-datometer.html


Weitere technische Merkmale waren die erhöhte Stoss-Sicherheit, Unempfindlichkeit gegen Magnetismus und die Entwicklung einer nicht überziehbaren und unzerbrechlichen Werksfeder, was die Uhren besonders widerstandsfähig machte.
Hier wird chronologisch und sehr ausführlich über den Werdegang der Firma Mido geschrieben: FRANZ LINDER CEO VON MIDO SA - PDF Free Download
Das besondere Uhrwerk:
Der Multicenterchrono wird von einem hochwertigen, 9-zahnigen Schaltrad-Uhrwerk angetrieben, dem Kaliber 1300. Ein rotvergoldetes Schweizer Einzelbrückenwerk mit Rubinankerhemmung, Kompensationsunruh mit Nivarox Spirale, mit polierten und anglierten Stahlkadraturen und zentralem Minutenzähler, Frequenz: 18.000 A/h, oder 2,5 Hz und 48 Stunden Gangreserve.

Als Basis für das aufwendig modifizierte Uhrwerk dient das Valjoux 23 VZ. Ein bekanntes und bewährtes Chronographen Werk mit Handaufzug, das in einigen berühmten Uhren eingebaut wurde (z.B. als das Patek Philippe Kaliber 13-130 für die Ref. 1463). Die hausinternen Modifikationen am Basiswerk waren jedoch so aufwendig, dass manche Sammler das Mido-1300 als echtes Manufaktur Uhrwerk einstufen.

Hier gibt es mehr Info zum Basiswerk:
https://www.faszination-uhrwerk.de/w/v.html
https://www.faszination-uhrwerk.de/w/w13/c13/chronographen-13.html
Und hier noch etwas zur generellen Entwicklung von Chronographen (bzw. des „Chronoskopen“): Lang & Heyne Albert Chronograph von königlichem Format
Das besondere Gehäuse:
Mido hat zwar hauptsächlich Edelstahlgehäuse verbaut, es gab aber auch mit 50 Mikron dicke, 9 karätig vergoldete (Plaque) Stahlgehäuse, solche mit 18 Karat Roségold Lünette und 14 Karat, oder 18 Karat massiven Gelbgoldgehäusen.

Der von Mido gewählte Gehäusehersteller ist kein geringerer, als der Genfer Gehäusehersteller „Taubert & Fils“, der sich als Succeseur des nicht weniger bekannten Gehäusebauers „François Borgel» einen äusserst guten Namen verdient hat. Sie waren führend in der Entwicklung wasserdichter Uhrengehäuse und haben viele namhafte Hersteller beliefert: Patek Philippe, Vacheron Constantin, Rolex, Omega, IWC, Movado (…) Mido wollte bei ihren Uhren jedoch nicht, dass der Gehäuse-Fremdhersteller einfach abzulesen sei, daher heisst es bloss zurückhaltend «Brit Pat 385509».

Mehr dazu findet sich auf dieser herausragenden Seite:
https://www.vintagewatchstraps.com/taubert.php
Die Kongruenz der Gehäuse wird bei den Chronographen von Patek Philippe am besten sichtbar. Patek Philippe verwendete für die berühmte «Ref. 1463» ebenfalls den decagonalen Gehäuseboden und auch die gleichen Drücker, die «Tasti Tondi», sowie die gleiche, rundliche Aufzugskrone, wie Mido für ihren Multi-Centerchrono.

Hier sind gleich ein paar Webseiten mit wirklich interessantem, fundierten Hintergrundwissen:
https://revolutionwatch.com/mido-multi-centerchrono-case-similarities/
https://hairspring.com/finds/vintage/tasti-tondi-patek-philippe-1463/
https://www.acollectedman.com/blogs/journal/borgel-casemaker
Aber genug geschrieben von irgendwelchen Ähnlichkeiten, hier geht es ja um meine Uhr.
Die Abmessungen:
Die für heutige Verhältnisse eher kleinen 35 mm Durchmesser waren in den 40er und 50er Jahren nicht unüblich für einen sportlichen Chronographen. Die Uhr schmiegt sich mit ihren Massen elegant und bequem ans Handgelenk, bei einer Gehäuselänge von ca. 43 mm und einer Höhe von ca. 12.5 mm (mit 18 mm Bandanstoss) trägt sich die Uhr zurückhaltend unter der Hemdmanschette.

Aber wenn das polierte Edelstahlgehäuse mal dezent hervorblitzt, und das leicht gewölbte Plexiglas den Blick auf das Zifferblatt freigibt, zieht der Centerchrono die Blicke fast schon magisch auf sich.
Die Zeiger:
Das Radium der Ziffern und der Dauphine Zeiger ist kräftig oxidiert und lässt sich nicht mehr zum Leuchten anregen. Die Hauptzeiger meiner Uhr sind wohl nicht die Originalen, wahrscheinlich stammen sie von einer Mido Multifort aus der gleichen Zeit. Auch wenn es bei meiner Uhr zeitgenössische Austauschzeiger zu sein scheinen, auf jeden Fall passen sie gut zum Zifferblatt.


Üblicherweise wurden Rhombus förmige Schwert-Zeiger verwendet und es gab sie in polierter, lackierter, oder gebläuter Ausführung. Jedoch gab es auch eine Variante mit weniger taillierten Nadel- oder Pencil-Zeigern, die aber nur für das seltene «Chronographe Compteur» Zifferblatt verwendet wurden. Typisch ist hingegen die Form des unverwechselbaren, immer rot lackierten Chronographen Zeigers, der in seiner Ruheposition vollständig vom Sekundenzeiger verdeckt bleibt.


Ich habe übrigens eine alte Zeitungsanzeige gefunden, bei der die Auswahl von Leuchtziffern und Zeigern nur gegen Aufpreis von 2.- Fr. angeboten wurden. Gab es also ZB und Zeiger auch ganz ohne Radium? Hin und wieder entdeckt man Uhren, deren Zeiger und ZB keine Leuchtmasse besitzen, was manchmal als Serviceblatt, oder nachträglich entfernt eingeordnet wird. Ich weiss nicht was stimmt, sicher hingegen ist, dass der rot lackierte Chronographen Zeiger nie mit Leuchtmasse belegt war.
Das Zifferblatt:
Das schiefergraue bis schwarze «Gilt Dial» glänzt trotz altersbedingter Spuren seidenmatt, die Messing und kupferfarbenen Kontraste blitzen im Sonnenlicht edel hervor. Der elfenbeinfarbene Ring der Sekundenskala rahmt das Zifferblatt und der güldene Mido Schriftzug wirkt wie von Hand geschrieben, einfach schön!

Mido hat die Uhr in diversen Ausführungen geliefert und dabei auch verschiedene Zifferblatt-Varianten angeboten, ich habe fünf Varianten gefunden, das «Pulsomètre« und das «Compteur« Zifferblatt sind heute besonders selten zu finden.
Es gibt Zifferblätter mit «Switzerland» und solche mit «Made in Switzerland» Beschriftung, ich kann aber nicht sagen, wann und warum man hier unterschiedliche Bezeichnung verwendet hat?

Es gibt die Zifferblätter in verschiedenen Farben, schwarz, braun oder kupferfarben, weiss oder silberfarben. Ich bin mir nicht sicher, ob es alle Farben so ab Werk gegeben hat, oder ob sie erst über die Dekaden so vielseitig patiniert sind. Das Schöne daran, jede Uhr ist dadurch und durch die verschiedenen Ausführungen heute zu einem unverwechselbaren Unikat gealtert.
Mehr Details zu den inneren und äusseren Werten:
Der Blick ins Innere der Uhr ist aufregend und schön, nachdem man den Gehäuseboden und die antimagnetische Werksabschirmung entfernt hat. Das rot vergoldete Uhrwerk funkelt edel und ist sehr schön erhalten. Die Drücker sind leicht aber knackig zu bedienen und die beiden Zeiger nullen perfekt übereinander. Ich habe auch Bilder von gelb vergoldeten Werken im Internet entdeckt, kann aber nicht sagen, ob es nur an der Aufnahmequalität lag, oder ob es hier allenfalls auch verschiedene Ausführungen gab?


Gleich kommt noch Teil 2 meiner Vorstellung...
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