
DRGM
Themenstarter
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- 25.03.2013
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Normalerweise sind große Armbanduhren nicht meine Welt. Die größte HAU, die ich mein Eigen nenne, ist eine 70er Jahre-Zodiac mit einem Durchmesser von 40,5 mm. Sowas fällt bei mir schon unter den Begriff „Thunfischdose“.

Aber natürlich weiß ich, dass meine Meinung nicht unbedingt mehrheitsfähig ist. Freunde großer Klopper sind zahlreich und haben ihren eigenen Fankreis:
Club Liebhaber grosser Uhren (C.L.G.U.)
Dort wird eine B-Uhr mit ihren 55mm fast schon als klein angesehen.
Nun, mein Neuzugang dürfte alles in den Schatten stellen und selbst Freunden allergrößter Armbanduhren Respekt einflößen:

So ohne Maßstab wirkt die Uhr erst einmal ganz normal. Fügen wir doch mal eine Imaginationshilfe zu:

Die zu Vergleichszwecken herangezogene ZentRa Savoy hat einen Durchmesser von 29,6 mm - meine Riesenarmbanduhr hingegen einen Durchmesser von 20,3….. Zentimeter! Also satte 203 mm !! Gemessen ohne Krone, versteht sich. Wobei: sie hat gar keine seitliche Krone, da es sich bei der Uhr um einen Backwinder handelt.
203 mm machen sich selbst an meinem Handgelenk recht wuchtig aus. Und auch die Schwerarbeiter, Muskelprotze und Gewichtsheber aus meinem Freundeskreis haben dankend abgewunken.
Man fragt sich, für wen diese offensichtlich aus den 70ern stammende Uhr bestimmt war. Eine verifizierbare Historie gibt es nicht zur Uhr. Der auffällig scheue Verkäufer meinte nur, dass er sie über Plymouth-Paris-Peine-Pattensen aus Großbritannien organisiert hätte und dass sie irgendetwas mit dem bekannten Bundeswehr-Areal 51 zu tun haben könnte.
Nunja… Verkäufer-Geschichten. In diesem Fall will ich das aber nicht ganz von der Hand weisen. Da gibt es zum einen ähnlich überdimensionierte Hanharts aus demselben Zeitraum. Dass Hanhart gute Drähte zur BW hatte, ist ja sattsam bekannt. Und ZentRa war zwar nicht bei der BW im Geschäft, hatte aber der Vorgängerarmee Dienstuhren geliefert. Und zum anderen raunen signifikant viele Zeitzeugen von evtl. nicht ganz legalen Experimenten zur Schaffung von Super-Soldaten gigantischen Ausmaßes oder über die Nutzbarmachung exterrestrischer Wesen für militärische Zwecke. Sowas in der Art:

Nur moderner und mit schwarz-rot-gold auf dem olivfarbenen Parka… und sehr viel böser.
Und dass ein wie auch immer gearteter Monster-Soldat eine Armbanduhr benötigt, dürfte selbstverständlich sein.
Konkret soll (!) es da ein Projekt „The Wand“ (der Zauberstab) gegeben haben, zu dem auch die Schaffung/Beschaffung von Riesenarmbanduhren gehörte. Möglicherweise ist mein Gigant ein Ergebnis jenes Projektes.
Die Uhr ist nicht nur riesig, sie weist auch ein paar interessante Innovationen auf, die ich bei anderen Armbanduhren noch nicht gesehen habe. Da wäre zum einen ein äußerst ausgefuchstes Band-Schnellwechselsystem. Hier wurde nicht nur ein einfaches „Band ab, Band wieder dran“-System geschaffen, denn hier hat man den Stier gleich bei den Hörnern gepackt, insofern, als dass das Band fest mit den Gehäusehörnern verbunden ist und die Hörner zusammen mit dem Band abgenommen werden:


Die Einheit aus 100mm-Band, festem Steg, Bandhorn und Befestigungselementen lässt sich in Sekunden wechseln. Nur die klammerartige Befestigung am Gehäuse erscheint mir nicht ganz so für die Ewigkeit gedacht zu sein:

Ich bin normalerweise kein Freund proprietärer Bänder - aber grundsätzlich gefällt mir diese Idee.
Wo wir schon einmal einen Blick auf ein Detail der Rückseite erhascht haben: hier die gesamte Rückseite:

Auch dort: ein Wimmelsurium an ungewöhnlichen und vorausschauenden Ideen. Radikal wird auf jegliche Abdeckung verzichtet - das Werk liegt für den Betrachter frei, ohne dass Reflexionen oder Spiegelungen eines Glasbodens stören würden. Eindringende Feuchtigkeit würde sofort aus dem Gehäuse fließen - Heliumventile oder anderer Schnickschnack sind hier völlig überflüssig.
Das Werk:

Eingehüllt in ein Meisterwerk Schwarzwälder Glasbläserkunst präsentiert sich das Herzstück der Uhr klar strukturiert und rein. Auf jedwedes Blendwerk, wie Streifenschliff, Gravuren, gebläute Schrauben, Goldchatons und ähnlichen Tand wurde verzichtet.
Konterkariert wird das schlicht-funktionale Design des Werkes durch die handgeschnitzte Elfenbein-Krone (siehe Pfeil) und durch den protzigen Schriftzug „KIENZLE GERMANY“

Nunja, Kienzle war ja sonst eher für feinste Manufaktur-Chronometer bekannt - also mag man es Kienzle an dieser Stelle nachsehen, etwas zu sehr zu protzen. An anderer Stelle wird es dann wieder angenehm bescheiden:

Gerade einmal sieben Steine - für ein elektronmechanisches Werk aber nicht zu verachten. Denn um ein solches handelt es sich hier. Das mit einer „Babyzelle C“ mit 1,5V befeuert wird:

„Babyzelle“ spricht der Größe der Uhr schon Hohn - noch ironischer wird es aber, wenn man weiß, dass das Werk von Kienzle als „W 606 Babylectric“ bezeichnet und auch in schnöden Zivil-Wanduhren verbaut wurde.
Oben am Gehäuse, welches aus robuster brauner Kunstharzmasse besteht, befinden sich zwei Aufkleber. Zum einen eine noch nicht entschlüsselte Marke „SW“ (möglicherweise die Marke des Gehäuseherstellers) und ein Aufkleber „Echtes Leder …denn nichts geht über die Natur“:

Dass nichts über die Natur geht, ist heute ja selbstverständlich. Aber seinerzeit, als der heutzutage inflationäre und meist falsch gebrauchte Begriff „Nachhaltigkeit“ ausschließlich zum Vokabular deutscher Forstleute gehörte, eher nicht. Aber was hat diese Uhr mit Leder zu tun? Nun, auf der Vorderseite der Uhr gibt es tatsächlich ein Lünetten-Inlay aus allerfeinstem Leder.
Insgesamt muss die Summe aller Innovationen Respekt einflößen. Ein paar Rätsel bleiben aber. Beispielsweise jenes bzgl. des einstückig am Glasgehäuse des Werkes angeformten Auges:

Ich habe keine Ahnung, wofür das „Ding“ sein soll. Evtl. ein Spezialschlüssel für die gleichzeitig für den Super-Soldaten entwickelten Faserkanone? Man weiß es nicht…
Nun, tragen kann ich die Uhr nicht. Ich werde sie wohl an die Wand hängen. Hier mal so eine provisorische Idee:

Ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss. An der Bandschnalle aufgehängt…. ich weiß nicht recht, ob das auf Dauer hält. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine bessere Idee.
Zum Schluss noch die nackten, aber beeindruckenden Daten:
Hersteller: ZentRa
Referenznummer (evtl. auch NATO-Versorgungsnummer): 77524
Gehäusedurchmesser: 203 mm
Bandbreite: 100 mm
Gewicht (inklusive Band und Batterie): 992 g
Werk: elektromechanisches Kienzle W 606 Babylectric
Energieversorgung: Babyzelle C; 1,5V

Aber natürlich weiß ich, dass meine Meinung nicht unbedingt mehrheitsfähig ist. Freunde großer Klopper sind zahlreich und haben ihren eigenen Fankreis:
Club Liebhaber grosser Uhren (C.L.G.U.)
Dort wird eine B-Uhr mit ihren 55mm fast schon als klein angesehen.
Nun, mein Neuzugang dürfte alles in den Schatten stellen und selbst Freunden allergrößter Armbanduhren Respekt einflößen:

So ohne Maßstab wirkt die Uhr erst einmal ganz normal. Fügen wir doch mal eine Imaginationshilfe zu:

Die zu Vergleichszwecken herangezogene ZentRa Savoy hat einen Durchmesser von 29,6 mm - meine Riesenarmbanduhr hingegen einen Durchmesser von 20,3….. Zentimeter! Also satte 203 mm !! Gemessen ohne Krone, versteht sich. Wobei: sie hat gar keine seitliche Krone, da es sich bei der Uhr um einen Backwinder handelt.
203 mm machen sich selbst an meinem Handgelenk recht wuchtig aus. Und auch die Schwerarbeiter, Muskelprotze und Gewichtsheber aus meinem Freundeskreis haben dankend abgewunken.
Man fragt sich, für wen diese offensichtlich aus den 70ern stammende Uhr bestimmt war. Eine verifizierbare Historie gibt es nicht zur Uhr. Der auffällig scheue Verkäufer meinte nur, dass er sie über Plymouth-Paris-Peine-Pattensen aus Großbritannien organisiert hätte und dass sie irgendetwas mit dem bekannten Bundeswehr-Areal 51 zu tun haben könnte.
Nunja… Verkäufer-Geschichten. In diesem Fall will ich das aber nicht ganz von der Hand weisen. Da gibt es zum einen ähnlich überdimensionierte Hanharts aus demselben Zeitraum. Dass Hanhart gute Drähte zur BW hatte, ist ja sattsam bekannt. Und ZentRa war zwar nicht bei der BW im Geschäft, hatte aber der Vorgängerarmee Dienstuhren geliefert. Und zum anderen raunen signifikant viele Zeitzeugen von evtl. nicht ganz legalen Experimenten zur Schaffung von Super-Soldaten gigantischen Ausmaßes oder über die Nutzbarmachung exterrestrischer Wesen für militärische Zwecke. Sowas in der Art:

Nur moderner und mit schwarz-rot-gold auf dem olivfarbenen Parka… und sehr viel böser.
Und dass ein wie auch immer gearteter Monster-Soldat eine Armbanduhr benötigt, dürfte selbstverständlich sein.
Konkret soll (!) es da ein Projekt „The Wand“ (der Zauberstab) gegeben haben, zu dem auch die Schaffung/Beschaffung von Riesenarmbanduhren gehörte. Möglicherweise ist mein Gigant ein Ergebnis jenes Projektes.
Die Uhr ist nicht nur riesig, sie weist auch ein paar interessante Innovationen auf, die ich bei anderen Armbanduhren noch nicht gesehen habe. Da wäre zum einen ein äußerst ausgefuchstes Band-Schnellwechselsystem. Hier wurde nicht nur ein einfaches „Band ab, Band wieder dran“-System geschaffen, denn hier hat man den Stier gleich bei den Hörnern gepackt, insofern, als dass das Band fest mit den Gehäusehörnern verbunden ist und die Hörner zusammen mit dem Band abgenommen werden:


Die Einheit aus 100mm-Band, festem Steg, Bandhorn und Befestigungselementen lässt sich in Sekunden wechseln. Nur die klammerartige Befestigung am Gehäuse erscheint mir nicht ganz so für die Ewigkeit gedacht zu sein:

Ich bin normalerweise kein Freund proprietärer Bänder - aber grundsätzlich gefällt mir diese Idee.
Wo wir schon einmal einen Blick auf ein Detail der Rückseite erhascht haben: hier die gesamte Rückseite:

Auch dort: ein Wimmelsurium an ungewöhnlichen und vorausschauenden Ideen. Radikal wird auf jegliche Abdeckung verzichtet - das Werk liegt für den Betrachter frei, ohne dass Reflexionen oder Spiegelungen eines Glasbodens stören würden. Eindringende Feuchtigkeit würde sofort aus dem Gehäuse fließen - Heliumventile oder anderer Schnickschnack sind hier völlig überflüssig.
Das Werk:

Eingehüllt in ein Meisterwerk Schwarzwälder Glasbläserkunst präsentiert sich das Herzstück der Uhr klar strukturiert und rein. Auf jedwedes Blendwerk, wie Streifenschliff, Gravuren, gebläute Schrauben, Goldchatons und ähnlichen Tand wurde verzichtet.
Konterkariert wird das schlicht-funktionale Design des Werkes durch die handgeschnitzte Elfenbein-Krone (siehe Pfeil) und durch den protzigen Schriftzug „KIENZLE GERMANY“

Nunja, Kienzle war ja sonst eher für feinste Manufaktur-Chronometer bekannt - also mag man es Kienzle an dieser Stelle nachsehen, etwas zu sehr zu protzen. An anderer Stelle wird es dann wieder angenehm bescheiden:

Gerade einmal sieben Steine - für ein elektronmechanisches Werk aber nicht zu verachten. Denn um ein solches handelt es sich hier. Das mit einer „Babyzelle C“ mit 1,5V befeuert wird:

„Babyzelle“ spricht der Größe der Uhr schon Hohn - noch ironischer wird es aber, wenn man weiß, dass das Werk von Kienzle als „W 606 Babylectric“ bezeichnet und auch in schnöden Zivil-Wanduhren verbaut wurde.
Oben am Gehäuse, welches aus robuster brauner Kunstharzmasse besteht, befinden sich zwei Aufkleber. Zum einen eine noch nicht entschlüsselte Marke „SW“ (möglicherweise die Marke des Gehäuseherstellers) und ein Aufkleber „Echtes Leder …denn nichts geht über die Natur“:

Dass nichts über die Natur geht, ist heute ja selbstverständlich. Aber seinerzeit, als der heutzutage inflationäre und meist falsch gebrauchte Begriff „Nachhaltigkeit“ ausschließlich zum Vokabular deutscher Forstleute gehörte, eher nicht. Aber was hat diese Uhr mit Leder zu tun? Nun, auf der Vorderseite der Uhr gibt es tatsächlich ein Lünetten-Inlay aus allerfeinstem Leder.
Insgesamt muss die Summe aller Innovationen Respekt einflößen. Ein paar Rätsel bleiben aber. Beispielsweise jenes bzgl. des einstückig am Glasgehäuse des Werkes angeformten Auges:

Ich habe keine Ahnung, wofür das „Ding“ sein soll. Evtl. ein Spezialschlüssel für die gleichzeitig für den Super-Soldaten entwickelten Faserkanone? Man weiß es nicht…
Nun, tragen kann ich die Uhr nicht. Ich werde sie wohl an die Wand hängen. Hier mal so eine provisorische Idee:

Ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss. An der Bandschnalle aufgehängt…. ich weiß nicht recht, ob das auf Dauer hält. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine bessere Idee.
Zum Schluss noch die nackten, aber beeindruckenden Daten:
Hersteller: ZentRa
Referenznummer (evtl. auch NATO-Versorgungsnummer): 77524
Gehäusedurchmesser: 203 mm
Bandbreite: 100 mm
Gewicht (inklusive Band und Batterie): 992 g
Werk: elektromechanisches Kienzle W 606 Babylectric
Energieversorgung: Babyzelle C; 1,5V