
Astron
Themenstarter
Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Wissen müssen das nur eine Fortis meine nun 1 Jahr und 3 Monate andauernde Uhrenabstinenz beenden konnte. Obwohl, da gibt es auch noch Oris. Das neue Calibre 400 ist ein großer Wurf für den ebenso sympathischen eigenständigen Schweizer Uhrenhersteller. Aber es ist dann doch eine Fortis geworden.

1912 von Walter Vogt gegründet, ist Fortis eine der wenigen, noch eigenständigen Uhrenmanufakturen aus der Schweiz. Meilensteine wie die erste Automatik-Armbanduhr der Welt, eine der ersten wasserdichten Armbanduhren der Welt oder die Official Cosmonauts, jene Uhr mit den meisten Stunden im freien Weltraum, gehören zur einzigartigen Firmengeschichte von Fortis. Übrigens eine witzige Information: da nie geklärt werden konnte, ob Fortis oder Seiko den Namen „Marinemaster“ zuerst eingeführt hat, teilen sich beide Unternehmen die Namensrechte.
Trotz all dieser Erfolge, kam das Unternehmen vor ein paar Jahren in finanzielle Nöte, konnte aber durch Philipp Jupp, einem begeisterten Fortis Fan mit dem nötigen Kleingeld, gerettet werden. Und das freut die nicht so gut betuchten Fortis Fans natürlich sehr.
Die Firmengeschichte von Fortis hat natürlich noch sehr viel mehr zu bieten, aber ich möchte diese Vorstellung nicht ausufern lassen. Wer sich für Details interessiert, bekommt auf der Fortis Webseite jede Menge Informationen darüber (Fortis Historie). Daher komme ich bereits auf den Punkt. Mittelpunkt dieser Vorstellung ist der Fortis Official Cosmonauts Chronograph AMADEE-20. Das B-42 Gehäuse der Official Cosmonauts Modellreihe ist vielen Uhrenfans bereits bekannt. Es wurde 2001 auf der Basler Uhrenmesse erstmals vorgestellt und wird heute noch eingesetzt. Aber was ist AMADEE-20?

AMADEE-20 ist eine Mars Simulation die hier auf der Erde vom ÖWF (Österreichisches Weltraumforum) und der israelischen Weltraumbehörde und D-Mars, durchgeführt wird. Geplant war die Simulation im Herbst 2020, musste aber wegen der Covid-19 Pandemie um ein Jahr verschoben werden. Bereits 2018, hat das ÖWF eine solche Simulation durchgeführt. Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus diesen Simulationen, die im Zweijahresrhythmus noch bis 2028 durchgeführt werden, sollen die zukünftige echte Mars-Mission mit wichtigen Informationen versorgen. Das mag sich im ersten Moment nicht sonderlich spannend anhören, ist aber eine wichtige Aufgabe, schließlich kann man nicht mal eben schnell zum Mars fliegen, so nach dem Motto „learning by doing“. Je mehr man bereits im Vorfeld in Erfahrung bringen kann, desto größere Chancen hat man dann bei der richtigen Mission erfolgreich zu sein.
Das ÖWF ist für die Konstruktion des Marsanzugs zuständig. Und zu einem Anzug, egal ob für den Ball oder den Mars, gehört selbstverständlich eine passende Uhr. Und die Fortis OCC AMADEE-20 ist speziell für den Mars gebaut worden. Allerdings ist die Uhr nicht einfach nur ein Schmuckstück, das am Handgelenk der Astronauten gut aussehen soll. Sie wurde als echte Einsatzuhr konstruiert. Deshalb sieht sie auch so aus wie sie aussieht. Kein Design ohne Funktion und keine Funktion ohne Design. Wenn man die ganzen speziellen Details und Funktionen der Uhr weiß, erkennt man erst, wie cool dieser neue Zeitmesser von Fortis eigentlich ist. Und auf diese speziellen Details und Funktionen möchte ich nun etwas genauer eingehen.

Schauen wir uns zunächst Gehäuse, Band und Schließe der Fortis OCC AMADEE-20 an. Allesamt sind aus Titan (ziemlich wahrscheinlich Grade 2, aber ich werde das noch konkret bei Fortis nachfragen) gefertigt. Die Oberfläche ist sandgestrahlt, es gibt nicht eine polierte Stelle. Dem Werkstoff und der Oberflächenbehandlung ist der graue Farbton geschuldet. Bereits hier hat sich Fortis etwas gedacht. Einerseits ist Titan das Material im Weltraum und anderseits ist der Mars von Sand geprägt, daher die sandgestrahlten Oberflächen der Uhr.

Die größte Veränderung durchlief die Schließe. Diese ist nun vom feinsten was derzeit zu bekommen ist. Es wird eine Feinverstellung geboten, die sich in der Länge von etwa 1,5 Bandgliedern mehrstufig einstellen lässt. Die Rastung besitzt sagenhafte 8 Einstellungspositionen, dabei ist die Schließe insgesamt nur 40,4 mm lang. Wirklich eine fantastische Lösung. Das B-42 Gehäuse wurde dahingehend verbessert dass nun die Federstegschrauben auf beiden Seiten im Gehäuse verschraubt sind, um einen größeren Schraubendurchmesser zu erzielen. Für das Öffnen der Schrauben muss nicht gekontert werden.

So richtig ab geht das Feuerwerk aber, wenn man sich das Zifferblatt der Fortis OCC AMADEE-20 anschaut. Auf den ersten Blick oder ohne die Details zu kennen, mag das Zifferblatt zunächst etwas merkwürdig erscheinen. Was soll dieser große Totalisator auf 12 Uhr? Auf der rechten Seite des Zifferblatts befinden sich Linien, auf der anderen nicht. Und ist den Konstrukteuren ein Fehler unterlaufen oder was soll das mit den zwei Dreiecken mit Leuchtpunkt auf der Lünette? Doch das ist alles so gewollt und hat eine Funktion oder Bedeutung.

Beginnen wir mit dem auffälligsten Merkmal, dem großen Totalisator auf 12 Uhr. Fortis nennt diesen „Grand Counter“. Es ist nämlich so. Wenn man sich in diesem riesigen Raumanzug befindet, kann man die Uhr nicht mal eben bis auf 10 Zentimeter vor die Nase halten, um zu schauen wie viel Zeit gestoppt wurde. Daher gibt es den Grand Counter, damit die gestoppte Zeit auch aus größerer Distanz noch gut ablesbar ist.

Nächste Besonderheit der Fortis OCC AMADEE-20 sind die zwei Dreiecke auf der sogenannten „Mission Control Bezel“, kurz MCB. Es ist nämlich so. Der Mars ist dermaßen weit weg, da brauchen Funksignale zwischen 3 und 21 Minuten. Durchschnittlich dauert es 10 Minuten bis eine Nachricht vom Mars auf der Erde ankommt und umgekehrt. Mit dem 10 Minuten Count Down auf der Lünette, wissen die Astronauten also, wann in etwa die Nachricht angekommen ist. Schön, und was nützt uns das jetzt im täglichen Leben hier auf der Erde? Stell den Count Down, wenn du das nächste Mal sagst du meldest dich in 10 Minuten oder kommst in 10 Minuten vorbei und überprüfe, wie pünktlich du warst.

Kommen wir zu den optischen Besonderheiten der Fortis OCC AMADEE-20. Die blaue 13 und die Taganzeige SOL. Die farbige 13 auf der Datumsscheibe wurde mit den neuen Fortis Flieger eingeführt. 13 ist die Glückszahl von Fortis und deshalb hat nun jede neue Fortis Uhr eine farbige 13. Und SOL ist die Bezeichnung für die Rotationsperiode des Mars gegenüber der Sonne und steht somit für einen Mars-Tag. Jeden Freitag kann man auf der Taganzeige SOL lesen. Einfach nur cool, oder?

Aber das ist noch lange nicht alles. Da sind noch diese Rillen auf der rechten Hälfte des Zifferblatts. Aber die gehen nicht bis zur Hälfte, sondern beginnen bei kurz nach 11 Uhr und enden kurz nach 5 Uhr. Das hat folgenden Grund: Diese Linien symbolisieren die Umlaufbahn des Mars mit seiner natürlichen Achskrümmung von 24,9 ° zur Sonne. Ist das cool, oder was? Und ist es vielleicht Absicht, dass die kleine Sekunde jener Zeichnung auf der Goldenen Schallplatte ähnlich sieht, die sich auf der Voyager 1 befindet? Letzteres ist tatsächlich Spekulation meinerseits.
Auf 6 Uhr kann dann noch der sehr detaillierte Mission Patch der AMADEE-20 Mission bestaunt werden, welcher ebenfalls eine Vielzahl an Symbologie beinhaltet. Hier möchte ich aber auf die Fortis Webseite verweisen sonst endet der Text dieser Vorstellung nie.

Vielleicht siehst du die Fortis OCC AMADEE-20 nun aus einer anderen Perspektive, nicht mehr nur auf das Design reduziert. Fortis hat sich bei vielen Details Gedanken gemacht und einen einzigartigen und spannenden Zeitmesser gebaut.
Als ich die Fortis OCC AMADEE-20 hier im Uhrforum in den News gesehen habe, war ich augenblicklich begeistert. Noch ohne wirklich alle Details zu kennen habe ich meinem Fortis Konzessionär eine Email geschrieben. Knappe zwei Stunden später als die Rückmeldung kam, habe ich diesen außergewöhnlichen Zeitmesser bestellt. Mein schnellster Uhrenkauf bisher. Aber wozu lange nachdenken? Ich habe mir bereits bei der AMADEE-18 überlegt, ob ich sie mir kaufen soll. Dieses Modell sah dem normalen Official Cosmonauts Chronograph aber zu ähnlich und war daher nicht spannend genug für mich. Dagegen hat die völlig eigenständige AMADEE-20 bei mir eingeschlagen wie ein Blitz. Ich steh einfach auf extravagante Dinge, solange sie nicht zu abgefahren sind.
Knapp eine Woche später konnte ich die Fortis OCC AMADEE-20 in gemütlichem Ambiente bei Paul in Empfang nehmen und besitze nun vier Fortis Zeitmesser. Ich weiß auch nicht warum es Fortis immer wieder schafft mich so zu triggern. Vermutlich, weil ich es beeindruckend finde, wenn sich David gegen Goliath durchsetzen kann. Philipp Jupp macht derzeit alles richtig und wir Fortis Begeisterte dürfen nach langer Zeit wieder sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Und ich habe so die Befürchtung, dass die AMADEE-20 noch lange nicht meine letzte Fortis gewesen ist.
Technische Daten
Gehäusedurchmesser: 42 mm
Durchmesser inklusive Lünette: 44,3 mm
Gehäusehöhe: 15,5 mm
Länge über die Hörner: 52,7 mm
Bandanstoß: 20 mm
Krone: verschraubt; 7,5 mm Durchmesser
Lünette: Mission Control Bezel mit Count Down Skala
Glas: Saphirglas, beidseitig mit doppelter Antireflektionsbeschichtung AR 027
Gehäuseboden: Mit Ultra-Gravur
Material Gehäuse, Gehäuseboden, Lünette, Band und Schließe: Titan
Druckdichte: 20 Bar
Zifferblatt: Metall beschichtet, geprägte Linien, Sonnenschliff und vertikal gebürstet, applizierte Zahlen und Indizes mit Superluminova X1, applizierter Mission Patch
Uhrwerk: UW-50 (auf Basis Valjoux 7750), Automatik Chronographenwerk mit Spezialrotor, Tag- und Datumsanzeige, selbstaufziehend, 48 Stunden Gangreserve
Band: dreigliedrig, verschraubt (es muss gekontert werden), durchgängig 20 mm breit und 3,7 mm stark
Gesamtgewicht (Band angepasst auf 17,5 mm HGU): 147 g
Schließe: 40,4 mm lang, verschraubt, 8-stufige Feinverstellung
Die türkis-blaue Leuchtmasse zaubert ein beeindruckendes Schauspiel in die Nacht und überflügelt in Puncto Schärfe sogar die B-42 Cosmonauts Titan die bisher meine leuchtstärkste Uhr war.

Der Fortis OCC AMADEE-20 lag bereits das neue Hook-Strap bei. Ein dehnbares Strap das sich perfekt um das Handgelenk schmiegt, extrem komfortablen Tragekomfort bietet und an einer Toolwatch einfach nur geil aussieht. Vorteil von diesem Band im Vergleich zu einem Nato ist außerdem, dass die Sicht auf den Gehäuseboden frei bleibt und das Band nicht noch zusätzlich die Höhe der Uhr beeinflusst. Wirklich genial und habe ich sogleich an die B-42 Cosmonauts Titan gelegt.


Ja, die OCC AMADEE-20 ist recht präsent am Arm aber durch das federleichte Gewicht, trägt sie sich dennoch sehr komfortabel und sieht echt stark aus. Eine ganz spezielle Uhr für ganz spezielle Uhrenliebhaber.


Im nächsten Posting folgen dann noch ein paar abschließende Bilder.

1912 von Walter Vogt gegründet, ist Fortis eine der wenigen, noch eigenständigen Uhrenmanufakturen aus der Schweiz. Meilensteine wie die erste Automatik-Armbanduhr der Welt, eine der ersten wasserdichten Armbanduhren der Welt oder die Official Cosmonauts, jene Uhr mit den meisten Stunden im freien Weltraum, gehören zur einzigartigen Firmengeschichte von Fortis. Übrigens eine witzige Information: da nie geklärt werden konnte, ob Fortis oder Seiko den Namen „Marinemaster“ zuerst eingeführt hat, teilen sich beide Unternehmen die Namensrechte.
Trotz all dieser Erfolge, kam das Unternehmen vor ein paar Jahren in finanzielle Nöte, konnte aber durch Philipp Jupp, einem begeisterten Fortis Fan mit dem nötigen Kleingeld, gerettet werden. Und das freut die nicht so gut betuchten Fortis Fans natürlich sehr.
Die Firmengeschichte von Fortis hat natürlich noch sehr viel mehr zu bieten, aber ich möchte diese Vorstellung nicht ausufern lassen. Wer sich für Details interessiert, bekommt auf der Fortis Webseite jede Menge Informationen darüber (Fortis Historie). Daher komme ich bereits auf den Punkt. Mittelpunkt dieser Vorstellung ist der Fortis Official Cosmonauts Chronograph AMADEE-20. Das B-42 Gehäuse der Official Cosmonauts Modellreihe ist vielen Uhrenfans bereits bekannt. Es wurde 2001 auf der Basler Uhrenmesse erstmals vorgestellt und wird heute noch eingesetzt. Aber was ist AMADEE-20?

AMADEE-20 ist eine Mars Simulation die hier auf der Erde vom ÖWF (Österreichisches Weltraumforum) und der israelischen Weltraumbehörde und D-Mars, durchgeführt wird. Geplant war die Simulation im Herbst 2020, musste aber wegen der Covid-19 Pandemie um ein Jahr verschoben werden. Bereits 2018, hat das ÖWF eine solche Simulation durchgeführt. Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus diesen Simulationen, die im Zweijahresrhythmus noch bis 2028 durchgeführt werden, sollen die zukünftige echte Mars-Mission mit wichtigen Informationen versorgen. Das mag sich im ersten Moment nicht sonderlich spannend anhören, ist aber eine wichtige Aufgabe, schließlich kann man nicht mal eben schnell zum Mars fliegen, so nach dem Motto „learning by doing“. Je mehr man bereits im Vorfeld in Erfahrung bringen kann, desto größere Chancen hat man dann bei der richtigen Mission erfolgreich zu sein.
Das ÖWF ist für die Konstruktion des Marsanzugs zuständig. Und zu einem Anzug, egal ob für den Ball oder den Mars, gehört selbstverständlich eine passende Uhr. Und die Fortis OCC AMADEE-20 ist speziell für den Mars gebaut worden. Allerdings ist die Uhr nicht einfach nur ein Schmuckstück, das am Handgelenk der Astronauten gut aussehen soll. Sie wurde als echte Einsatzuhr konstruiert. Deshalb sieht sie auch so aus wie sie aussieht. Kein Design ohne Funktion und keine Funktion ohne Design. Wenn man die ganzen speziellen Details und Funktionen der Uhr weiß, erkennt man erst, wie cool dieser neue Zeitmesser von Fortis eigentlich ist. Und auf diese speziellen Details und Funktionen möchte ich nun etwas genauer eingehen.

Schauen wir uns zunächst Gehäuse, Band und Schließe der Fortis OCC AMADEE-20 an. Allesamt sind aus Titan (ziemlich wahrscheinlich Grade 2, aber ich werde das noch konkret bei Fortis nachfragen) gefertigt. Die Oberfläche ist sandgestrahlt, es gibt nicht eine polierte Stelle. Dem Werkstoff und der Oberflächenbehandlung ist der graue Farbton geschuldet. Bereits hier hat sich Fortis etwas gedacht. Einerseits ist Titan das Material im Weltraum und anderseits ist der Mars von Sand geprägt, daher die sandgestrahlten Oberflächen der Uhr.


Die größte Veränderung durchlief die Schließe. Diese ist nun vom feinsten was derzeit zu bekommen ist. Es wird eine Feinverstellung geboten, die sich in der Länge von etwa 1,5 Bandgliedern mehrstufig einstellen lässt. Die Rastung besitzt sagenhafte 8 Einstellungspositionen, dabei ist die Schließe insgesamt nur 40,4 mm lang. Wirklich eine fantastische Lösung. Das B-42 Gehäuse wurde dahingehend verbessert dass nun die Federstegschrauben auf beiden Seiten im Gehäuse verschraubt sind, um einen größeren Schraubendurchmesser zu erzielen. Für das Öffnen der Schrauben muss nicht gekontert werden.


So richtig ab geht das Feuerwerk aber, wenn man sich das Zifferblatt der Fortis OCC AMADEE-20 anschaut. Auf den ersten Blick oder ohne die Details zu kennen, mag das Zifferblatt zunächst etwas merkwürdig erscheinen. Was soll dieser große Totalisator auf 12 Uhr? Auf der rechten Seite des Zifferblatts befinden sich Linien, auf der anderen nicht. Und ist den Konstrukteuren ein Fehler unterlaufen oder was soll das mit den zwei Dreiecken mit Leuchtpunkt auf der Lünette? Doch das ist alles so gewollt und hat eine Funktion oder Bedeutung.

Beginnen wir mit dem auffälligsten Merkmal, dem großen Totalisator auf 12 Uhr. Fortis nennt diesen „Grand Counter“. Es ist nämlich so. Wenn man sich in diesem riesigen Raumanzug befindet, kann man die Uhr nicht mal eben bis auf 10 Zentimeter vor die Nase halten, um zu schauen wie viel Zeit gestoppt wurde. Daher gibt es den Grand Counter, damit die gestoppte Zeit auch aus größerer Distanz noch gut ablesbar ist.

Nächste Besonderheit der Fortis OCC AMADEE-20 sind die zwei Dreiecke auf der sogenannten „Mission Control Bezel“, kurz MCB. Es ist nämlich so. Der Mars ist dermaßen weit weg, da brauchen Funksignale zwischen 3 und 21 Minuten. Durchschnittlich dauert es 10 Minuten bis eine Nachricht vom Mars auf der Erde ankommt und umgekehrt. Mit dem 10 Minuten Count Down auf der Lünette, wissen die Astronauten also, wann in etwa die Nachricht angekommen ist. Schön, und was nützt uns das jetzt im täglichen Leben hier auf der Erde? Stell den Count Down, wenn du das nächste Mal sagst du meldest dich in 10 Minuten oder kommst in 10 Minuten vorbei und überprüfe, wie pünktlich du warst.

Kommen wir zu den optischen Besonderheiten der Fortis OCC AMADEE-20. Die blaue 13 und die Taganzeige SOL. Die farbige 13 auf der Datumsscheibe wurde mit den neuen Fortis Flieger eingeführt. 13 ist die Glückszahl von Fortis und deshalb hat nun jede neue Fortis Uhr eine farbige 13. Und SOL ist die Bezeichnung für die Rotationsperiode des Mars gegenüber der Sonne und steht somit für einen Mars-Tag. Jeden Freitag kann man auf der Taganzeige SOL lesen. Einfach nur cool, oder?

Aber das ist noch lange nicht alles. Da sind noch diese Rillen auf der rechten Hälfte des Zifferblatts. Aber die gehen nicht bis zur Hälfte, sondern beginnen bei kurz nach 11 Uhr und enden kurz nach 5 Uhr. Das hat folgenden Grund: Diese Linien symbolisieren die Umlaufbahn des Mars mit seiner natürlichen Achskrümmung von 24,9 ° zur Sonne. Ist das cool, oder was? Und ist es vielleicht Absicht, dass die kleine Sekunde jener Zeichnung auf der Goldenen Schallplatte ähnlich sieht, die sich auf der Voyager 1 befindet? Letzteres ist tatsächlich Spekulation meinerseits.
Auf 6 Uhr kann dann noch der sehr detaillierte Mission Patch der AMADEE-20 Mission bestaunt werden, welcher ebenfalls eine Vielzahl an Symbologie beinhaltet. Hier möchte ich aber auf die Fortis Webseite verweisen sonst endet der Text dieser Vorstellung nie.

Vielleicht siehst du die Fortis OCC AMADEE-20 nun aus einer anderen Perspektive, nicht mehr nur auf das Design reduziert. Fortis hat sich bei vielen Details Gedanken gemacht und einen einzigartigen und spannenden Zeitmesser gebaut.
Als ich die Fortis OCC AMADEE-20 hier im Uhrforum in den News gesehen habe, war ich augenblicklich begeistert. Noch ohne wirklich alle Details zu kennen habe ich meinem Fortis Konzessionär eine Email geschrieben. Knappe zwei Stunden später als die Rückmeldung kam, habe ich diesen außergewöhnlichen Zeitmesser bestellt. Mein schnellster Uhrenkauf bisher. Aber wozu lange nachdenken? Ich habe mir bereits bei der AMADEE-18 überlegt, ob ich sie mir kaufen soll. Dieses Modell sah dem normalen Official Cosmonauts Chronograph aber zu ähnlich und war daher nicht spannend genug für mich. Dagegen hat die völlig eigenständige AMADEE-20 bei mir eingeschlagen wie ein Blitz. Ich steh einfach auf extravagante Dinge, solange sie nicht zu abgefahren sind.
Knapp eine Woche später konnte ich die Fortis OCC AMADEE-20 in gemütlichem Ambiente bei Paul in Empfang nehmen und besitze nun vier Fortis Zeitmesser. Ich weiß auch nicht warum es Fortis immer wieder schafft mich so zu triggern. Vermutlich, weil ich es beeindruckend finde, wenn sich David gegen Goliath durchsetzen kann. Philipp Jupp macht derzeit alles richtig und wir Fortis Begeisterte dürfen nach langer Zeit wieder sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Und ich habe so die Befürchtung, dass die AMADEE-20 noch lange nicht meine letzte Fortis gewesen ist.
Technische Daten
Gehäusedurchmesser: 42 mm
Durchmesser inklusive Lünette: 44,3 mm
Gehäusehöhe: 15,5 mm
Länge über die Hörner: 52,7 mm
Bandanstoß: 20 mm
Krone: verschraubt; 7,5 mm Durchmesser
Lünette: Mission Control Bezel mit Count Down Skala
Glas: Saphirglas, beidseitig mit doppelter Antireflektionsbeschichtung AR 027
Gehäuseboden: Mit Ultra-Gravur
Material Gehäuse, Gehäuseboden, Lünette, Band und Schließe: Titan
Druckdichte: 20 Bar
Zifferblatt: Metall beschichtet, geprägte Linien, Sonnenschliff und vertikal gebürstet, applizierte Zahlen und Indizes mit Superluminova X1, applizierter Mission Patch
Uhrwerk: UW-50 (auf Basis Valjoux 7750), Automatik Chronographenwerk mit Spezialrotor, Tag- und Datumsanzeige, selbstaufziehend, 48 Stunden Gangreserve
Band: dreigliedrig, verschraubt (es muss gekontert werden), durchgängig 20 mm breit und 3,7 mm stark
Gesamtgewicht (Band angepasst auf 17,5 mm HGU): 147 g
Schließe: 40,4 mm lang, verschraubt, 8-stufige Feinverstellung
Die türkis-blaue Leuchtmasse zaubert ein beeindruckendes Schauspiel in die Nacht und überflügelt in Puncto Schärfe sogar die B-42 Cosmonauts Titan die bisher meine leuchtstärkste Uhr war.


Der Fortis OCC AMADEE-20 lag bereits das neue Hook-Strap bei. Ein dehnbares Strap das sich perfekt um das Handgelenk schmiegt, extrem komfortablen Tragekomfort bietet und an einer Toolwatch einfach nur geil aussieht. Vorteil von diesem Band im Vergleich zu einem Nato ist außerdem, dass die Sicht auf den Gehäuseboden frei bleibt und das Band nicht noch zusätzlich die Höhe der Uhr beeinflusst. Wirklich genial und habe ich sogleich an die B-42 Cosmonauts Titan gelegt.



Ja, die OCC AMADEE-20 ist recht präsent am Arm aber durch das federleichte Gewicht, trägt sie sich dennoch sehr komfortabel und sieht echt stark aus. Eine ganz spezielle Uhr für ganz spezielle Uhrenliebhaber.



Im nächsten Posting folgen dann noch ein paar abschließende Bilder.
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