Hallo Matthias,
sehr schön und interessant!
Normalerweise kann man Emailleblätter feucht abputzen oder sogar in Reinigungslösungen einlegen, denn eingebrannter Farbe tut das nichts. Fast immer ist auch das Dekor eingebrannt, aber es gibt auch seltene Ausnahmen (mir fällt da die erste Serie der Montre Proletaire von Roskopf ein), wo die Farbe nicht eingebrannt wurde und daher empfindlich ist. Ein feuchtes Abwischen sollte auch in so einem Fall möglich sein, aber keine aggressiven Mittel und auch kein Einlegen, oder Durchlauf in der Reinigungsmaschine etc.
Bei den 'Trachtentaschenuhren' des späten 19. Jhds. gibt es oft in der ZB-Mitte einen Kranz aus farbigen Blumen, die sind im Gegensatz zum restlichen schwarzen Dekor (oft) nicht eingebrannt. Schwarz ist meist unproblematisch. Man muss es vorsichtig ausprobieren.
Im Vergleich zu meinem Cylinderwerk in der 'Roy Geneve' muss ich noch eine Weile nachdenken. Ist das nun evtl. der gleiche Hersteller?
'Roy Geneve', prachtvolle Cylinderuhr und Denkmal der Industriegeschichte der Schweiz (ca. 1885) mit Darstellung einer Handstickmaschine (uhrforum.de)
Wenn man die Zifferblattseite vergleicht, sind die Konstruktionen nicht sehr ähnlich: Beide mit Umschaltmechanismus per Drücker, aber bei der Roy nur ein federnder Kupplungshebel, aber bei dieser Kupplungshebel plus Kupplungsfeder. Bei der Roy dient das stählerne Wechselrad zwischen Minutenrohr und Stundenrohr gleichzeitig als Zeigerstellrad, aber bei dieser hier gibt es ein eigenes Zeigerstellrad, das mit dem Wechselrad verzahnt ist. Eine Abdeckung über dem Umschaltmechanismus wie das spiegelbildliche 'L' bei der Roy gibt es hier auch nicht.
Andereseits sind beide Werke auffällig ähnlich mit Zahlen und Zeichen punziert. Ich habe aber zu wenige verschiedene Werke aus dieser Zeit gesehen, um zu beurteilen, ob diese Ähnlichkeit wirklich etwas Besonderes ist. Weitere Detailähnlichkeiten gibt es, aber auch da kann ich es nicht beurteilen, weil ich zu wenige Werke der Zeit kenne.
Vielleicht kann ja noch jemand mit mehr Erfahrung etwas dazu sagen...
Ist das hintere Lager des Ankerrades aus Metall (ersetzt), oder scheint das nur so, weil der Lagerstein durch Schmutz getrübt ist?
Gruss Andi
sehr schön und interessant!
Normalerweise kann man Emailleblätter feucht abputzen oder sogar in Reinigungslösungen einlegen, denn eingebrannter Farbe tut das nichts. Fast immer ist auch das Dekor eingebrannt, aber es gibt auch seltene Ausnahmen (mir fällt da die erste Serie der Montre Proletaire von Roskopf ein), wo die Farbe nicht eingebrannt wurde und daher empfindlich ist. Ein feuchtes Abwischen sollte auch in so einem Fall möglich sein, aber keine aggressiven Mittel und auch kein Einlegen, oder Durchlauf in der Reinigungsmaschine etc.
Bei den 'Trachtentaschenuhren' des späten 19. Jhds. gibt es oft in der ZB-Mitte einen Kranz aus farbigen Blumen, die sind im Gegensatz zum restlichen schwarzen Dekor (oft) nicht eingebrannt. Schwarz ist meist unproblematisch. Man muss es vorsichtig ausprobieren.
Im Vergleich zu meinem Cylinderwerk in der 'Roy Geneve' muss ich noch eine Weile nachdenken. Ist das nun evtl. der gleiche Hersteller?
'Roy Geneve', prachtvolle Cylinderuhr und Denkmal der Industriegeschichte der Schweiz (ca. 1885) mit Darstellung einer Handstickmaschine (uhrforum.de)
Wenn man die Zifferblattseite vergleicht, sind die Konstruktionen nicht sehr ähnlich: Beide mit Umschaltmechanismus per Drücker, aber bei der Roy nur ein federnder Kupplungshebel, aber bei dieser Kupplungshebel plus Kupplungsfeder. Bei der Roy dient das stählerne Wechselrad zwischen Minutenrohr und Stundenrohr gleichzeitig als Zeigerstellrad, aber bei dieser hier gibt es ein eigenes Zeigerstellrad, das mit dem Wechselrad verzahnt ist. Eine Abdeckung über dem Umschaltmechanismus wie das spiegelbildliche 'L' bei der Roy gibt es hier auch nicht.
Andereseits sind beide Werke auffällig ähnlich mit Zahlen und Zeichen punziert. Ich habe aber zu wenige verschiedene Werke aus dieser Zeit gesehen, um zu beurteilen, ob diese Ähnlichkeit wirklich etwas Besonderes ist. Weitere Detailähnlichkeiten gibt es, aber auch da kann ich es nicht beurteilen, weil ich zu wenige Werke der Zeit kenne.
Vielleicht kann ja noch jemand mit mehr Erfahrung etwas dazu sagen...
Ist das hintere Lager des Ankerrades aus Metall (ersetzt), oder scheint das nur so, weil der Lagerstein durch Schmutz getrübt ist?
Gruss Andi