
Alberich
Themenstarter
Hallo zusammen,
ich hatte das seltene Glück, an einem Seminar teilzunehmen, bei dem das Anfertigen einer TU-Unruhwelle erlernt werden sollte. Diese komplexe Arbeit möchte ich hier mit einigen Bildern vorstellen:
Zum Ziel führen immer verschiedene Wege: Wir haben uns hier für das Drehen in der Spannzange unter Verwendung von hartem Tamponstahl entschieden.
Die Frage, ob "mit Umspannen" oder "in einer Einspannung" ist für manchen Profi sicher eine Weltanschauung, wir haben umgespannt, ausgerichtet, und es funktioniert.
Zuerst wurde an Schrott-Unruhen das Entfernen der alten Welle geübt. Dazu wird der Unruhteller abgedreht, und der Rest mit der Triebnietmaschine ausgedrückt.



Dann wurden alle relevanten Arbeiten an Tamponstahl-Rohlingen geübt.


Mit dem spitzen Handstichel wird die Unterstechung für die Vernietung mit der Unruh eingedreht. Sie sind aus Hartmetall-Bohrerschäften hergestellt, und werden an der Diamantscheibe geschliffen.

Als nächstes wurde- ohne Einhaltung von Maßvorgaben- eine "Phantasiewelle" gedreht, um daran das Rollieren und Arrondieren der Zapfen zu üben.
Hier wird die Welle gerade abgestochen, um nach dem Umspannen die untere Höhe fertigzustellen.


Danach erst ging es an ein reales Objekt: Für ein Molnija 3602 sollte eine Welle gefertigt werden. Mit dem Feintaster werden alle Maße abgenommen, die Gesamtlänge kann aus dem Werk -ohne Decksteine- entnommen werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse für mich waren:
1. Immer zuerst den Zapfen drehen
2. Kritische Passungen (Plateau, Spirale) ca. +3/100 vordrehen und mit einem Degussit Schleifstein auf Maß schleifen.
3. Alle Arbeiten können "fliegend", d. h. ohne Reitstockvorsatz durchgeführt werden.
Hier wird die neue Welle vernietet. die Unterstechung ist deutlich erkennbar.

Wenn die Zapfen fertiggestellt sind, wird die Unruh probeweise eingebaut (unterer Deckstein bereits montiert). Mit dem Staubbläser angeblasen, dreht sie frei!

Danach wird ausgewuchtet, und der Flachlauf kontrolliert. Es hat alles auf Anhieb gepasst.
Zum Schluß haben wir noch einen Glasboden eingebaut.


Darüber berichte ich später.
Viele Grüße!
Matthias
ich hatte das seltene Glück, an einem Seminar teilzunehmen, bei dem das Anfertigen einer TU-Unruhwelle erlernt werden sollte. Diese komplexe Arbeit möchte ich hier mit einigen Bildern vorstellen:
Zum Ziel führen immer verschiedene Wege: Wir haben uns hier für das Drehen in der Spannzange unter Verwendung von hartem Tamponstahl entschieden.
Die Frage, ob "mit Umspannen" oder "in einer Einspannung" ist für manchen Profi sicher eine Weltanschauung, wir haben umgespannt, ausgerichtet, und es funktioniert.
Zuerst wurde an Schrott-Unruhen das Entfernen der alten Welle geübt. Dazu wird der Unruhteller abgedreht, und der Rest mit der Triebnietmaschine ausgedrückt.



Dann wurden alle relevanten Arbeiten an Tamponstahl-Rohlingen geübt.


Mit dem spitzen Handstichel wird die Unterstechung für die Vernietung mit der Unruh eingedreht. Sie sind aus Hartmetall-Bohrerschäften hergestellt, und werden an der Diamantscheibe geschliffen.

Als nächstes wurde- ohne Einhaltung von Maßvorgaben- eine "Phantasiewelle" gedreht, um daran das Rollieren und Arrondieren der Zapfen zu üben.
Hier wird die Welle gerade abgestochen, um nach dem Umspannen die untere Höhe fertigzustellen.


Danach erst ging es an ein reales Objekt: Für ein Molnija 3602 sollte eine Welle gefertigt werden. Mit dem Feintaster werden alle Maße abgenommen, die Gesamtlänge kann aus dem Werk -ohne Decksteine- entnommen werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse für mich waren:
1. Immer zuerst den Zapfen drehen
2. Kritische Passungen (Plateau, Spirale) ca. +3/100 vordrehen und mit einem Degussit Schleifstein auf Maß schleifen.
3. Alle Arbeiten können "fliegend", d. h. ohne Reitstockvorsatz durchgeführt werden.
Hier wird die neue Welle vernietet. die Unterstechung ist deutlich erkennbar.

Wenn die Zapfen fertiggestellt sind, wird die Unruh probeweise eingebaut (unterer Deckstein bereits montiert). Mit dem Staubbläser angeblasen, dreht sie frei!


Danach wird ausgewuchtet, und der Flachlauf kontrolliert. Es hat alles auf Anhieb gepasst.

Zum Schluß haben wir noch einen Glasboden eingebaut.


Darüber berichte ich später.
Viele Grüße!
Matthias