
psyche-delic
Themenstarter
Hallo liebes Forum.
Ich nehme den Jahreswechsel mal zum Anlass, euch meine kurze Geschichte zu erzählen.
Ich bin jetzt seit knapp einem Jahr ein Watch-Addict und frage mich, ob es ähnliche Karrieren gibt wie meine.
Im Dezember 2009 fing alles an, in meinem ersten Leben haben mich Uhren eigentlich nicht sehr interessiert, jahrelang trug ich gar keine Uhr, zwischendurch mal einen Esprit-Quartzer, es hat mich also wirklich nicht interessiert. Ich wusste nicht mal den Unterschied zwischen Quartz und Mechanik, im Ernst.
Im Dezember 2009 habe ich dann von meinem Vater hiltibrant eine goldene Timex aus den 60ern bekommen, der ich nicht sonderlich große Beachtung schenkte, aber irgendwann anfing, sie zu tragen:
Das war dann der Wendepunkt.
Irgendwie erwischte ich mich immer öfter dabei, im Internet nach ähnlichen Uhren zu suchen und innerhalb von knapp 2 Monaten hatte ich wie ein Wahnsinniger goldene 60er Vintages angesammelt, 20 oder 30 Stück, die ich auch sehr gerne trug.
Im Februar dann der nächste Meilenstein, meine Anmeldung hier im Forum, wiederum durch meinen Vater forciert - er wollte anscheinend nicht der einzig Bekloppte in der Familie bleiben.
Ich verschlang jeden Artikel, der Marktplatz war mein zweites - ach, was sag ich - mein ERSTES Zuhause und ich merkte, die kleinen goldenen Dinger passen irgendwie nicht zu mir. Ich wollte was männliches, Großes, Stählernes!
Kurz entschlossen verkaufte ich SÄMTLICHE Uhren, die ich besaß und kaufte mir die ersten gebrauchten 5er Seikos, die es mir sehr angetan hatten. Damit war ich vorerst glücklich. Schnell habe ich mich auf Diver eingeschossen, die 7002 und Promaster waren meine Lieblinge. Dann eine Turtle - ich hatte immer Angst, Uhren > 40mm zu tragen, aber ich merkte schnell, die Turtle passt verdammt gut an mein 18er Mädchengelenk.
Seit dem fällt es mir schwer, Uhren zu tragen, die kleiner als 40mm sind.
Schnell kam dann auch meine erste neue Uhr, eine Seiko SNZF21 von Rob, die aber nicht lange bei mir blieb.
Im Sommer kam die Unzufriedenheit zurück, ich treibe mich einfach zu viel bei Euch rum, man kommt nie zur Ruhe. Im Marktplatz sah ich eine Omega Constellation Megaquartz und war hin und weg, Gott, was für eine Schönheit! 2 Wochen später lag sie vor mir. Ein Traum - bis heute.
Schnell waren die ersten Omegas bei mir, die 70er Modelle haben es mir einfach angetan. Es war ein Kommen und Gehen in meiner Sammlung, bis heute hat sich daran nichts geändert.
Ich beschäftigte mich dann auch mit der Technik und Restauration und war schnell in der Lage, alten Ladies ihren ursprünglichen Glanz wieder zu geben und kleinere Reparaturen durchzuführen. Immer dabei: Das Argusauge meines Vaters.
Nach und Nach merkte ich allerdings, dass mich die Spuren der Zeit an meinen Uhren störten und neue Uhren einfach schöner in meinen Augen wirkten.
Im Oktober gabs dann daher die zweite neue Uhr, eine Kemmner Turtle mit ETA 2824:
Meine Schmerzgrenze, was die Preise anging, wurde immer höher und wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich irgendwann mal eine Uhr für über 500€ am Arm habe, hätte ich ihn für verrückt erklärt. So geschehen Weihnachten 2010:
Für noch verrückter hätte ich ihn allerdings gehalten, wenn er mir gesagt hätte, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, mir endlich meinen Traum von einer Speedmaster zu erfüllen. Was noch vor einem Jahr absolut undenkbar war, ist jetzt in nicht mehr allzu weite Ferne gerückt.
Wie auch immer, momentan bin ich ganz zufrieden, meine Sammlung ist quantitativ geschrumpft, aber qualitativ gestiegen. Das macht mich glücklich.
Wenn ich allerdings darüber nachdenke, was in einem Uhrenjahr bei mir passiert ist, wird mir manchmal schwindelig und ich frage mich allen Ernstes, ob das normal ist. Wo soll das hinführen?
Ich bin dabei, die perfekte Uhr zu finden, komme aber immer mehr zu der Einsicht, dass es diese nicht gibt. Sie wird ein Mythos bleiben, die perfekte, einzige - die Exit-Uhr.
Ich setze mir Ziele, behalte die Realität aber in den Augen, ruinieren werde ich mich nicht, meine Konten belasten schon. Aber das gehört zu dieser Leidenschaft dazu. Ich weiss, jeder hier, der das liest, kann das verstehen. Es ist einfach nicht zu beschreiben, was für ein Gefühl es ist, die Uhrenbox das erste Mal zu öffnen.
Ich hoffe, meine Geschichte hat Euch nicht zu sehr gelangweilt. Es ist eine kurze Geschichte, erst ein Jahr alt.
Ich freu mich auf die nächsten Jahre.
In diesem Sinne noch mal etwas verspätet - Frohes neues Jahr.
Karsten
Ich nehme den Jahreswechsel mal zum Anlass, euch meine kurze Geschichte zu erzählen.
Ich bin jetzt seit knapp einem Jahr ein Watch-Addict und frage mich, ob es ähnliche Karrieren gibt wie meine.
Im Dezember 2009 fing alles an, in meinem ersten Leben haben mich Uhren eigentlich nicht sehr interessiert, jahrelang trug ich gar keine Uhr, zwischendurch mal einen Esprit-Quartzer, es hat mich also wirklich nicht interessiert. Ich wusste nicht mal den Unterschied zwischen Quartz und Mechanik, im Ernst.
Im Dezember 2009 habe ich dann von meinem Vater hiltibrant eine goldene Timex aus den 60ern bekommen, der ich nicht sonderlich große Beachtung schenkte, aber irgendwann anfing, sie zu tragen:

Das war dann der Wendepunkt.
Irgendwie erwischte ich mich immer öfter dabei, im Internet nach ähnlichen Uhren zu suchen und innerhalb von knapp 2 Monaten hatte ich wie ein Wahnsinniger goldene 60er Vintages angesammelt, 20 oder 30 Stück, die ich auch sehr gerne trug.
Im Februar dann der nächste Meilenstein, meine Anmeldung hier im Forum, wiederum durch meinen Vater forciert - er wollte anscheinend nicht der einzig Bekloppte in der Familie bleiben.
Ich verschlang jeden Artikel, der Marktplatz war mein zweites - ach, was sag ich - mein ERSTES Zuhause und ich merkte, die kleinen goldenen Dinger passen irgendwie nicht zu mir. Ich wollte was männliches, Großes, Stählernes!
Kurz entschlossen verkaufte ich SÄMTLICHE Uhren, die ich besaß und kaufte mir die ersten gebrauchten 5er Seikos, die es mir sehr angetan hatten. Damit war ich vorerst glücklich. Schnell habe ich mich auf Diver eingeschossen, die 7002 und Promaster waren meine Lieblinge. Dann eine Turtle - ich hatte immer Angst, Uhren > 40mm zu tragen, aber ich merkte schnell, die Turtle passt verdammt gut an mein 18er Mädchengelenk.

Seit dem fällt es mir schwer, Uhren zu tragen, die kleiner als 40mm sind.
Schnell kam dann auch meine erste neue Uhr, eine Seiko SNZF21 von Rob, die aber nicht lange bei mir blieb.

Im Sommer kam die Unzufriedenheit zurück, ich treibe mich einfach zu viel bei Euch rum, man kommt nie zur Ruhe. Im Marktplatz sah ich eine Omega Constellation Megaquartz und war hin und weg, Gott, was für eine Schönheit! 2 Wochen später lag sie vor mir. Ein Traum - bis heute.

Schnell waren die ersten Omegas bei mir, die 70er Modelle haben es mir einfach angetan. Es war ein Kommen und Gehen in meiner Sammlung, bis heute hat sich daran nichts geändert.
Ich beschäftigte mich dann auch mit der Technik und Restauration und war schnell in der Lage, alten Ladies ihren ursprünglichen Glanz wieder zu geben und kleinere Reparaturen durchzuführen. Immer dabei: Das Argusauge meines Vaters.
Nach und Nach merkte ich allerdings, dass mich die Spuren der Zeit an meinen Uhren störten und neue Uhren einfach schöner in meinen Augen wirkten.
Im Oktober gabs dann daher die zweite neue Uhr, eine Kemmner Turtle mit ETA 2824:

Meine Schmerzgrenze, was die Preise anging, wurde immer höher und wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich irgendwann mal eine Uhr für über 500€ am Arm habe, hätte ich ihn für verrückt erklärt. So geschehen Weihnachten 2010:

Für noch verrückter hätte ich ihn allerdings gehalten, wenn er mir gesagt hätte, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, mir endlich meinen Traum von einer Speedmaster zu erfüllen. Was noch vor einem Jahr absolut undenkbar war, ist jetzt in nicht mehr allzu weite Ferne gerückt.
Wie auch immer, momentan bin ich ganz zufrieden, meine Sammlung ist quantitativ geschrumpft, aber qualitativ gestiegen. Das macht mich glücklich.
Wenn ich allerdings darüber nachdenke, was in einem Uhrenjahr bei mir passiert ist, wird mir manchmal schwindelig und ich frage mich allen Ernstes, ob das normal ist. Wo soll das hinführen?
Ich bin dabei, die perfekte Uhr zu finden, komme aber immer mehr zu der Einsicht, dass es diese nicht gibt. Sie wird ein Mythos bleiben, die perfekte, einzige - die Exit-Uhr.
Ich setze mir Ziele, behalte die Realität aber in den Augen, ruinieren werde ich mich nicht, meine Konten belasten schon. Aber das gehört zu dieser Leidenschaft dazu. Ich weiss, jeder hier, der das liest, kann das verstehen. Es ist einfach nicht zu beschreiben, was für ein Gefühl es ist, die Uhrenbox das erste Mal zu öffnen.
Ich hoffe, meine Geschichte hat Euch nicht zu sehr gelangweilt. Es ist eine kurze Geschichte, erst ein Jahr alt.
Ich freu mich auf die nächsten Jahre.
In diesem Sinne noch mal etwas verspätet - Frohes neues Jahr.
Karsten