
Bachus
Themenstarter
Hallo zusammen,
ja ich möchte mich mal ein meine erste Uhrenvorstellung wagen.
Wie ihr bereits im Titel lesen könnt, möchte ich euch heute eine Citizen Cosmotron zeigen.
Aber vorab zur Frage: Wie komme ich zu dieser Uhr bzw. zu diesem Uhrentyp?
Das Uhrenhobby habe ich ja schon länger und ich bin ja auch schon ein paar Tage hier im Forum angemeldet.
Aber bis zum Anfang diesen Jahres war ich lange eher passiv oder davor in einem anderen Forum unterwegs.
Auch muss ich zugeben, dass ich über Jahre hinweg
so ab dem Jahr ~ 2006 ein Jünger der Schweizer Uhrenindustrie war.
Ich kaufte und verkaufte dann innerhalb von ~8 bis 10 Jahren rund 20 (Luxus-)Uhren und so kamen und gingen die üblichen Verdächtigen in häufig bekannter Reihenfolge.
Mit jedem Kauf aber drehte sich die Preisspirale immer nur in eine Richtung - nach oben.
So kamen und gingen u. a. mehrere Steinharts, Sinn, Ebel, Breitling, Eterna, Tudor bis ich schließlich fünf Omegas und drei Rolex "durchbrachte".
Eines Tages kam ich zu der Erkenntnis, dass aber die Zunahme des aufzuwendenden Geldes nicht gleichzusetzen ist, mit der Zunahme der Befriedigung, die eine Uhr verschafft. Bei mir trat eher das Gegenteil ein
Ich musste mich immer länger gedulden oder sparen, bis ich das nächste Objekt meiner Begierde ins Ziel nehmen konnte. Kam es zwischenzeitlich zu einer Preiserhöhung, dann ...
Also unternahm ich im Jahr 2016 den Versuch, mich größtenteils von meiner Leidenschaft zu trennen und veräußerte alle noch dagebliebenen Uhren.
Zudem entschied ich, dass eine Uhr zukünftig von einer Batterie betrieben sein sollte. Kein "ich muss die Uhr tragen, da sie sonst stehen bleibt", keine Gefahr einer teuren Revision - einfach nur schlicht und alltagstauglich.
Also entschied ich mich für eine einfache Fliegeruhr mit Quartzwerk für kleines Geld. Jedoch - ihr könnt es euch denken - kam bald noch ein günstige, solarbetriebene Taucheruhr dazu.
Dieser Zustand - ich lebe vermeintlich glücklich mit zwei Uhren - hielt dann für gut eineinhalb Jahre an.
Ich hätte mich ja abmelden und ein anderes Hobby in Angriff können - tat ich aber nicht.
So geschah es, dass ich begann mich wieder nach anderen Uhren umzusehen - getreu dem Motto: "Schauen darf man doch mal!"
Also begann ich im Herbst 2018 wieder schwach zu werden. Nachdem ich noch ein / zwei Uhren ge- und verkauft hatte, begann ich mit der Überlegung: "Was will ich wirklich?"
Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sagen, da sich dies erst im Laufe des Jahres 2019 herausstellte. Dann aber mit Macht.
Ausgangspunkt meiner Überlegung war die Idee, ich könnte mir doch mal eine Uhr aus meinem Geburtsjahr zulegen - also einen Uhr aus dem Jahr 1968.
Nun begann ich im Forum einen für mich gänzlich neuen Bereich zu erschließen und schaute mich im Bereich "Vintage-Uhren" um. Dort begann dann meine Faszination
Dabei stellte ich fest, dass meine Wünsche - Jahrgangsuhr und Batterie betrieben - in gewisser Weise nur schwer zu vereinen sind.
Seiko brachte die erste Quartzuhr (Astron) 1969 heraus, also ein Jahr zu spät. Zudem ist diese heute in funktionstüchtigem Zustand jenseits dessen, was ich für eine Uhr auszugeben bereit bin bzw. ausgeben kann.
Trotzdem faszinierten mich die ersten Seiko Type II so sehr, dass einige den Weg zu mir fanden - aber die stelle ich evtl. ein anderes Mal vor.
Aber ich stieß bei meiner Suche auf die Vorläufer der Quartzuhren - den sog. elektromechanischen Uhren.
Diese vereinen alles, was ich bislang für unmöglich hielt. Einerseits sind sie durch eine Unruh angetrieben und haben die typische Zeigerbewegung einer mechanischen Uhr. Andererseits beziehen sie ihre Energie aus einer Batterie und laufen "unabhängig" vom getragen werden.
Zur Geschichte dieser Uhren ein kurzer Überblick:
Seit den 1940er Jahren begann man mit der Entwicklung von elektrisch angetriebenen Armbanduhren mit folgenden Zielen:
Vereinfacht gesagt nahm man ein mechanisches Werk und ersetzte die Hemmung durch eine elektromagnetische Bremse. D. h. durch das Zusammenspiel von winzigen Dauermagneten auf der Doppel-Unruh und einer Spule als Elektromagneten dazwischen wird diese angetrieben bzw. gebremst. Das Federhaus wird somit überflüssig und durch die benötigte Batterie ersetzt. Der Aufbau wurde u. a. hier im Forum (Post 12) schon mal gezeigt.
Es bleibt damit ein hoher mechanischer Anteil im Werk kombiniert mit einem elektrischen Anteil.

Das Bild soll euch mal einen Eindruck vermitteln.
Bei Citizen startete die Entwicklung erst in Jahr 1962. Es dauerte aber noch bis 1966 bis die ersten Citizen X-8 auf der Messe in Osaka vorgestellt wurden und 1967 auf den Markt kamen.
1972 stellte Citizen dann die Cosmotron (7800, 7801, 7802, 7803A und 7804A) mit einer Unruhfrequenz von 5 Hz vor - also ein Schnellschwinger mit 36000A/h.
Teilweise waren diese Modelle mit einem Drücker (Flyback-Funktion bei 8 Uhr) versehen, der dazu diente, den Sekundenzeiger auf Null zu stellen bzw. ihn dort zu halten. Gleichzeitig rückte der Minutenzeiger zur nächsten Minute vor. So war es einfach möglich die Uhr mit der telefonischen Zeitanzeige zu synchronisieren.
Es war genau diese Verschmelzung von mechanischen und elektrischen Anteilen, die mich reizte.
Dazu kam eine Feststellung: Citizen (und auch andere Hersteller
) fertigten für den japanischen Markt (JDM) exklusiv Modelle, die damals nur dort vertrieben wurden.
Diese zeichneten sich durch teilweise sehr farbenfrohe Zifferblätter aus und verfügten über facettiertet geschliffene Gläser.
Da ich zu Beginn des Jahres wieder angefangen hatte, Uhren zu kaufen, verlagerte ich nun meine Jagd auf speziell diese Kombination.
Die Uhr, die ich euch heute vorstellen möchte, habe ich Mitte diesen Jahres erstanden. Allerdings musste ich sie dann erst noch aus Japan importieren und dann dauerte es noch bis Montag, bis ich sie wieder funktionstüchtig in Händen halten konnte.
Es ist eine Citizen Cosmotron 7803 mit Flyback Referenz 7803-790294TA
steht zumindest drauf. Durchmesser sind 38 mm und Anstoßbreite 18mm. Das Band ist jedoch deutlich breiter 22 mm und schafft somit einen schönen Übergang zum Gehäuse.
Vorab mal ein Bild als sie bei mir ankam. Ich fand da schon das zweifarbige Zifferblatt genial.
![IMG_2433[1].JPG IMG_2433[1].JPG](https://uhrforum.de/data/attachments/2480/2480126-192761ee14cb300aef0be39cc48e279c.jpg)
Jedoch ging sie dann erst mal auf Reisen und wartete darauf an die Reihe zu kommen.
Vor ihr wurden noch andere elektromechanische Uhren fertig und fanden den Weg zu mir zurück.
Diese möchte ich euch aber als komplette Familie vorstellen und das dauert noch ein wenig.
So - genug der Worte. Jetzt erst mal ein paar Eindrücke und ich werde versuchen nur kurz zu kommentieren.
Das ist die Art der Gläser, in die ich mich verliebt
habe.
Die Schließen waren damals nicht nur mit dem Herstellernamen, sondern auch mit dem Symbol der Serie versehen.
Das Containergehäuse versperrt den direkten Zugang zum Werk. Dieses muss also über das Glas ausgebaut werden.
Trotzdem ist ein Wechsel der Batterie möglich. Als nette Zugabe findet man eine Schraube, durch die die Geschwindigkeit der Unruh feinreguliert werden kann.
![IMG_E3345[1].JPG IMG_E3345[1].JPG](https://uhrforum.de/data/attachments/2480/2480226-98cf77b2fe5d452a8a6ce0546a5cdc9f.jpg)
Offen sieht das dann von oben so aus.
Mein übliches Bild dem Kochfeld
Und nochmals am Handgelenk.
Ein paar Anmerkungen noch zum Schluss:
Zum Einstellen von Tag und Datum muss lediglich die Uhr richtig gehalten und die Krone gedrückt werden.
Eine erste Ergänzung findet ihr bereits etwas weiter unten.
Sobald ich noch mehr zu den Besonderheiten des Werks beitragen kann, werde ich es euch wissen lassen.
ja ich möchte mich mal ein meine erste Uhrenvorstellung wagen.
Wie ihr bereits im Titel lesen könnt, möchte ich euch heute eine Citizen Cosmotron zeigen.
Aber vorab zur Frage: Wie komme ich zu dieser Uhr bzw. zu diesem Uhrentyp?
Das Uhrenhobby habe ich ja schon länger und ich bin ja auch schon ein paar Tage hier im Forum angemeldet.
Aber bis zum Anfang diesen Jahres war ich lange eher passiv oder davor in einem anderen Forum unterwegs.
Auch muss ich zugeben, dass ich über Jahre hinweg

Ich kaufte und verkaufte dann innerhalb von ~8 bis 10 Jahren rund 20 (Luxus-)Uhren und so kamen und gingen die üblichen Verdächtigen in häufig bekannter Reihenfolge.
Mit jedem Kauf aber drehte sich die Preisspirale immer nur in eine Richtung - nach oben.

Eines Tages kam ich zu der Erkenntnis, dass aber die Zunahme des aufzuwendenden Geldes nicht gleichzusetzen ist, mit der Zunahme der Befriedigung, die eine Uhr verschafft. Bei mir trat eher das Gegenteil ein

Also unternahm ich im Jahr 2016 den Versuch, mich größtenteils von meiner Leidenschaft zu trennen und veräußerte alle noch dagebliebenen Uhren.
Zudem entschied ich, dass eine Uhr zukünftig von einer Batterie betrieben sein sollte. Kein "ich muss die Uhr tragen, da sie sonst stehen bleibt", keine Gefahr einer teuren Revision - einfach nur schlicht und alltagstauglich.
Also entschied ich mich für eine einfache Fliegeruhr mit Quartzwerk für kleines Geld. Jedoch - ihr könnt es euch denken - kam bald noch ein günstige, solarbetriebene Taucheruhr dazu.
Dieser Zustand - ich lebe vermeintlich glücklich mit zwei Uhren - hielt dann für gut eineinhalb Jahre an.

So geschah es, dass ich begann mich wieder nach anderen Uhren umzusehen - getreu dem Motto: "Schauen darf man doch mal!"
Also begann ich im Herbst 2018 wieder schwach zu werden. Nachdem ich noch ein / zwei Uhren ge- und verkauft hatte, begann ich mit der Überlegung: "Was will ich wirklich?"
Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sagen, da sich dies erst im Laufe des Jahres 2019 herausstellte. Dann aber mit Macht.

Ausgangspunkt meiner Überlegung war die Idee, ich könnte mir doch mal eine Uhr aus meinem Geburtsjahr zulegen - also einen Uhr aus dem Jahr 1968.
Nun begann ich im Forum einen für mich gänzlich neuen Bereich zu erschließen und schaute mich im Bereich "Vintage-Uhren" um. Dort begann dann meine Faszination

Dabei stellte ich fest, dass meine Wünsche - Jahrgangsuhr und Batterie betrieben - in gewisser Weise nur schwer zu vereinen sind.
Seiko brachte die erste Quartzuhr (Astron) 1969 heraus, also ein Jahr zu spät. Zudem ist diese heute in funktionstüchtigem Zustand jenseits dessen, was ich für eine Uhr auszugeben bereit bin bzw. ausgeben kann.
Trotzdem faszinierten mich die ersten Seiko Type II so sehr, dass einige den Weg zu mir fanden - aber die stelle ich evtl. ein anderes Mal vor.
Aber ich stieß bei meiner Suche auf die Vorläufer der Quartzuhren - den sog. elektromechanischen Uhren.
Diese vereinen alles, was ich bislang für unmöglich hielt. Einerseits sind sie durch eine Unruh angetrieben und haben die typische Zeigerbewegung einer mechanischen Uhr. Andererseits beziehen sie ihre Energie aus einer Batterie und laufen "unabhängig" vom getragen werden.
Zur Geschichte dieser Uhren ein kurzer Überblick:
Seit den 1940er Jahren begann man mit der Entwicklung von elektrisch angetriebenen Armbanduhren mit folgenden Zielen:
- nicht größer als eine mechanische Armbanduhr
- konstante Genauigkeit in verschiedenen Lagen und Temperaturen
- stoßfest und langlebig
- Gangautonomie von mind. einem Jahr
Vereinfacht gesagt nahm man ein mechanisches Werk und ersetzte die Hemmung durch eine elektromagnetische Bremse. D. h. durch das Zusammenspiel von winzigen Dauermagneten auf der Doppel-Unruh und einer Spule als Elektromagneten dazwischen wird diese angetrieben bzw. gebremst. Das Federhaus wird somit überflüssig und durch die benötigte Batterie ersetzt. Der Aufbau wurde u. a. hier im Forum (Post 12) schon mal gezeigt.
Es bleibt damit ein hoher mechanischer Anteil im Werk kombiniert mit einem elektrischen Anteil.

Das Bild soll euch mal einen Eindruck vermitteln.
Bei Citizen startete die Entwicklung erst in Jahr 1962. Es dauerte aber noch bis 1966 bis die ersten Citizen X-8 auf der Messe in Osaka vorgestellt wurden und 1967 auf den Markt kamen.
1972 stellte Citizen dann die Cosmotron (7800, 7801, 7802, 7803A und 7804A) mit einer Unruhfrequenz von 5 Hz vor - also ein Schnellschwinger mit 36000A/h.
Teilweise waren diese Modelle mit einem Drücker (Flyback-Funktion bei 8 Uhr) versehen, der dazu diente, den Sekundenzeiger auf Null zu stellen bzw. ihn dort zu halten. Gleichzeitig rückte der Minutenzeiger zur nächsten Minute vor. So war es einfach möglich die Uhr mit der telefonischen Zeitanzeige zu synchronisieren.
Es war genau diese Verschmelzung von mechanischen und elektrischen Anteilen, die mich reizte.
Dazu kam eine Feststellung: Citizen (und auch andere Hersteller

Diese zeichneten sich durch teilweise sehr farbenfrohe Zifferblätter aus und verfügten über facettiertet geschliffene Gläser.
Da ich zu Beginn des Jahres wieder angefangen hatte, Uhren zu kaufen, verlagerte ich nun meine Jagd auf speziell diese Kombination.
Die Uhr, die ich euch heute vorstellen möchte, habe ich Mitte diesen Jahres erstanden. Allerdings musste ich sie dann erst noch aus Japan importieren und dann dauerte es noch bis Montag, bis ich sie wieder funktionstüchtig in Händen halten konnte.
Es ist eine Citizen Cosmotron 7803 mit Flyback Referenz 7803-790294TA

Vorab mal ein Bild als sie bei mir ankam. Ich fand da schon das zweifarbige Zifferblatt genial.
![IMG_2433[1].JPG IMG_2433[1].JPG](https://uhrforum.de/data/attachments/2480/2480126-192761ee14cb300aef0be39cc48e279c.jpg)
Jedoch ging sie dann erst mal auf Reisen und wartete darauf an die Reihe zu kommen.
Vor ihr wurden noch andere elektromechanische Uhren fertig und fanden den Weg zu mir zurück.
Diese möchte ich euch aber als komplette Familie vorstellen und das dauert noch ein wenig.
So - genug der Worte. Jetzt erst mal ein paar Eindrücke und ich werde versuchen nur kurz zu kommentieren.

Das ist die Art der Gläser, in die ich mich verliebt


Die Schließen waren damals nicht nur mit dem Herstellernamen, sondern auch mit dem Symbol der Serie versehen.

Das Containergehäuse versperrt den direkten Zugang zum Werk. Dieses muss also über das Glas ausgebaut werden.
Trotzdem ist ein Wechsel der Batterie möglich. Als nette Zugabe findet man eine Schraube, durch die die Geschwindigkeit der Unruh feinreguliert werden kann.
![IMG_E3345[1].JPG IMG_E3345[1].JPG](https://uhrforum.de/data/attachments/2480/2480226-98cf77b2fe5d452a8a6ce0546a5cdc9f.jpg)
Offen sieht das dann von oben so aus.

Mein übliches Bild dem Kochfeld

Und nochmals am Handgelenk.
Ein paar Anmerkungen noch zum Schluss:
Zum Einstellen von Tag und Datum muss lediglich die Uhr richtig gehalten und die Krone gedrückt werden.
- Hält man die Uhr mit der 12 nach oben und der 6 nach unten, so springt das Datum pro Druck um einen Tag weiter.
- Hält man die Uhr umgekehrt (12 unten und 6 oben), so springt der Wochentag um einen Tag weiter - hier muss man allerdings zweimal drücken, um wieder beim englischen Wochentag zu landen und nicht bei Kanji.
Eine erste Ergänzung findet ihr bereits etwas weiter unten.
Sobald ich noch mehr zu den Besonderheiten des Werks beitragen kann, werde ich es euch wissen lassen.
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