
ITX
Themenstarter
- Dabei seit
- 24.10.2021
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- 246
Kapitel 1: „It’s been a long road, getting from there to here“
Wir schreiben das Jahr 2012. Es ist mein 24. Geburtstag, und ich befinde mich gerade vor dem Schaufenster des Juweliers Willer im Donauzentrum, einer riesengroßen Shoppingmall im 22. Wiener Gemeindebezirk. Mit dabei sind meine Eltern, die heute als Geldgeber für ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk fungieren: Eine nagelneue Uhr!
Doch welche soll es sein? Die Auswahl war groß und meine Entscheidungsfreudigkeit hielt sich in Grenzen. Damals noch absoluter Uhrenlaie, war ich mit dem Angebot doch etwas überfordert. Digital oder Analog? Leder- oder Metallarmband? Nur Uhrzeit und Datum, oder doch lieber ein Chronograph…? Schließlich entdeckte ich, mitten unter einigen Seiko-Uhren, die wunderschöne SND419P1. Jaaa, genau die will ich haben!
Quelle: debijenkorf.at
Bei Betrachtung des Preisschildes mussten meine Eltern zwar kurz schlucken, doch schließlich willigten sie ein und wir begaben uns in den Laden, um die Uhr zu kaufen.
Die nächsten 7 Jahre waren diese Uhr und ich ein unzertrennliches Team. Das leichte Titangehäuse in Kombination mit der (für meine Riesenarme) kompakten Größe und das flache Gehäuse machten die Uhr zum idealen Begleiter in allen Lebenslagen. Doch leider fand diese „Liebesgeschichte“ im Jahr 2019 ein jähes und unschönes Ende: Nach unserem erfolgreichen Umzug in das Wiener Umland war die Uhr, trotz gründlicher Suche, unauffindbar.
Die nächsten 3 Jahre entwickelte ich, wohl bedingt durch Corona und meiner Begeisterung für Feinmechanik, eine noch nie dagewesene Leidenschaft für Armbanduhren. Binnen kürzester Zeit hatte ich bereits eine kleine Sammlung angehäuft, darunter auch erstmals einige mechanische Uhren. Doch irgendwie hatte ich im Hinterkopf immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Meine gute alte SND419P1 war die perfekte Kombi aus praktischer Alltagsuhr und schicker Titan-Dresswatch – Eigenschaften, die sonst keine meiner Uhren erfüllen konnte.
In meiner Verzweiflung begann ich, mich nach einer neuen oder gebrauchten SND419P1 im Internet umzusehen. Schnell musste ich feststellen, dass diese Uhr längst nicht mehr produziert wird und deshalb neu gar nicht mehr, bzw. zu absoluten Wucherpreisen, verkauft wird. Gebraucht hätte ich sogar eine gefunden, doch diese war in einem sehr heruntergekommenen und zerkratzten Zustand, was angesichts des nahezu neuwertigen Zustands meines Modells nicht vertretbar gewesen wäre.
Doch wie es der Zufall so will, brachte ein ebenfalls in Japan beheimateter Uhrenhersteller rund um meinen Geburtstag eine neue Titanuhren-Kollektion heraus: Citizen stellte im April dieses Jahres neue Modelle seiner beliebten „Super Titanium“-Reihe vor, darunter mit der CA7090 auch einen Chronographen. Anfangs noch skeptisch ob des eher ungewöhnlichen Designs, entwickelte ich im Laufe der letzten 5 Monate immer größeres Interesse an dieser einzigartigen Uhr. Speziell die blaue Version hatte es mir angetan. Am 22.10. war es dann schließlich so weit, und ich bestellte die CA7090-87L über einen Onlinehändler.
Kapitel 2: „It’s been a long time, but my time is finally near“
Bevor wir zu meinem kleinen Review und einem endgültigen Fazit kommen, hier noch die „hard facts“ dieses schönen Chronographen:
Kaliber: Citizen Caliber B642, Quarz/Eco-Drive
Gangreserve (Eco-Drive): 210 Tage
Kaliberfunktionen: +/- 15 Sek per Monat, 210 Tage Gangreserve, Batterie-Entladungsanzeige, Datum, Eco-Drive, Stoppuhr: max. 60 Min, 1/5 Sek.
Gehäuse- und Bandmaterial: Super Titanium, Duratect TIC
Bandeigenschaften: Band massiv, Sicherheitsschließe
Gehäuseboden: Verschraubt
Durchmesser: 43 mm
Höhe: 11,3 mm
Lug-to-Lug: 50 mm
Gewicht: 92 g
Ziffernblattfarbe: blau
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 10 bar/100 m
Zwar haben beide Uhren auf den ersten Blick nicht besonders viel gemeinsam. Bei genauerer Betrachtung stechen jedoch die Gemeinsamkeiten heraus: So haben beide Uhren ein integriertes Armband und eine schwarze Datumsscheibe. Der Chronograph ist zwar in seiner Funktion unterschiedlich, doch bis auf die linke „kleine Sekunde“ ist die Anordnung sehr ähnlich. Zudem ist bei beiden Uhren die Tachymeter-Skala innerhalb des Glases eingefasst.
Wie erwartet, ist die Citizen aufgrund des Titangehäuses sehr leicht. Der Schwerpunkt ist ausgewogen, da Armband und Gehäuse etwa gleich viel wiegen. Das Zifferblatt bietet einen eleganten, blauen Sonnenschliff mit leicht angedeuteten Vertikalstreifen. Leider kann ich das Lichtspiel nicht mit der Kamera einfangen, es wechselt aber bei direkter Sonneneinstrahlung oft schlagartig von Dunkel- auf Hellblau, was einen schönen Effekt ergibt. Die in Chrom eingefassten Chronograph-Komplikationen wirken sehr edel, die metallenen Indizes und Uhrzeiger verstärken diesen Eindruck noch und lassen die Uhr durchaus teurer erscheinen, als sie eigentlich ist.
Apropos teuer: Saphirglas und verschraubter Gehäuseboden sind in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit, und deshalb durchaus erwähnenswert!
Zur Chronograph-Funktion gibt es wenig zu sagen, außer dass diese Uhr – genauso wie die SND419P1 – einen langsamen und nicht ruckartigen Sekundenrücklauf hat, was mir persönlich besser gefällt. Dass eine 12h-Komplikation fehlt, stört mich nicht sonderlich, da ich den Chronographen bestimmt nicht allzu oft nutzen werde.
Trotz all der Lobhudelei gibt es auch ein paar Punkte, die ich kritisieren muss: Zum einen ist die Datumsscheibe sehr tief im Zifferblatt „vergraben“, und daher nur bei direkter Frontalansicht ablesbar. Zum anderen ist der Lume mehr als dürftig, und hätte mMn auch gleich weggelassen werden können. Es leuchten lediglich Stunden- und Minutenzeiger. Des Weiteren ist die (nicht verschraubte) Krone sehr leichtgängig und lässt sich für meinen Geschmack etwas zu einfach aus ihrer Verankerung lösen. Zu guter Letzt sei auch zu erwähnen, dass das Armband qualitätstechnisch eher unterer Durchschnitt ist. Es klappert hör- und sichtbar und besitzt nur eine gepresste Faltschließe. Da der Tragekomfort aber trotz allem nicht darunter leidet, ist das ein Umstand, mit dem ich leben kann.
Fazit:
Was 2019 beinahe in einer Tragödie geendet hätte, fand letztendlich doch ein gutes Ende. Die Citizen CA7090-87L bietet den besten Mix aus günstigem Spaßmacher und edlem Dresser, was sie zum idealen Ersatz für meine heiß geliebte Seiko SND419P1 macht. Das hochwertige Titangehäuse und das sehr edle Zifferblatt sind echte Hingucker, der attraktive Preis lässt einen über so manch kleinen „Schönheitsfehler“ hinwegsehen. Ich bin froh, dass diese Mission nach mehr als 3 Jahren zu Ende ist. In diesem Sinne: Lebt lange und in Frieden!
Euer ITX

Wir schreiben das Jahr 2012. Es ist mein 24. Geburtstag, und ich befinde mich gerade vor dem Schaufenster des Juweliers Willer im Donauzentrum, einer riesengroßen Shoppingmall im 22. Wiener Gemeindebezirk. Mit dabei sind meine Eltern, die heute als Geldgeber für ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk fungieren: Eine nagelneue Uhr!
Doch welche soll es sein? Die Auswahl war groß und meine Entscheidungsfreudigkeit hielt sich in Grenzen. Damals noch absoluter Uhrenlaie, war ich mit dem Angebot doch etwas überfordert. Digital oder Analog? Leder- oder Metallarmband? Nur Uhrzeit und Datum, oder doch lieber ein Chronograph…? Schließlich entdeckte ich, mitten unter einigen Seiko-Uhren, die wunderschöne SND419P1. Jaaa, genau die will ich haben!
Quelle: debijenkorf.at
Bei Betrachtung des Preisschildes mussten meine Eltern zwar kurz schlucken, doch schließlich willigten sie ein und wir begaben uns in den Laden, um die Uhr zu kaufen.
Die nächsten 7 Jahre waren diese Uhr und ich ein unzertrennliches Team. Das leichte Titangehäuse in Kombination mit der (für meine Riesenarme) kompakten Größe und das flache Gehäuse machten die Uhr zum idealen Begleiter in allen Lebenslagen. Doch leider fand diese „Liebesgeschichte“ im Jahr 2019 ein jähes und unschönes Ende: Nach unserem erfolgreichen Umzug in das Wiener Umland war die Uhr, trotz gründlicher Suche, unauffindbar.
Die nächsten 3 Jahre entwickelte ich, wohl bedingt durch Corona und meiner Begeisterung für Feinmechanik, eine noch nie dagewesene Leidenschaft für Armbanduhren. Binnen kürzester Zeit hatte ich bereits eine kleine Sammlung angehäuft, darunter auch erstmals einige mechanische Uhren. Doch irgendwie hatte ich im Hinterkopf immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Meine gute alte SND419P1 war die perfekte Kombi aus praktischer Alltagsuhr und schicker Titan-Dresswatch – Eigenschaften, die sonst keine meiner Uhren erfüllen konnte.
In meiner Verzweiflung begann ich, mich nach einer neuen oder gebrauchten SND419P1 im Internet umzusehen. Schnell musste ich feststellen, dass diese Uhr längst nicht mehr produziert wird und deshalb neu gar nicht mehr, bzw. zu absoluten Wucherpreisen, verkauft wird. Gebraucht hätte ich sogar eine gefunden, doch diese war in einem sehr heruntergekommenen und zerkratzten Zustand, was angesichts des nahezu neuwertigen Zustands meines Modells nicht vertretbar gewesen wäre.
Doch wie es der Zufall so will, brachte ein ebenfalls in Japan beheimateter Uhrenhersteller rund um meinen Geburtstag eine neue Titanuhren-Kollektion heraus: Citizen stellte im April dieses Jahres neue Modelle seiner beliebten „Super Titanium“-Reihe vor, darunter mit der CA7090 auch einen Chronographen. Anfangs noch skeptisch ob des eher ungewöhnlichen Designs, entwickelte ich im Laufe der letzten 5 Monate immer größeres Interesse an dieser einzigartigen Uhr. Speziell die blaue Version hatte es mir angetan. Am 22.10. war es dann schließlich so weit, und ich bestellte die CA7090-87L über einen Onlinehändler.
Kapitel 2: „It’s been a long time, but my time is finally near“
Bevor wir zu meinem kleinen Review und einem endgültigen Fazit kommen, hier noch die „hard facts“ dieses schönen Chronographen:
Kaliber: Citizen Caliber B642, Quarz/Eco-Drive
Gangreserve (Eco-Drive): 210 Tage
Kaliberfunktionen: +/- 15 Sek per Monat, 210 Tage Gangreserve, Batterie-Entladungsanzeige, Datum, Eco-Drive, Stoppuhr: max. 60 Min, 1/5 Sek.
Gehäuse- und Bandmaterial: Super Titanium, Duratect TIC
Bandeigenschaften: Band massiv, Sicherheitsschließe
Gehäuseboden: Verschraubt
Durchmesser: 43 mm
Höhe: 11,3 mm
Lug-to-Lug: 50 mm
Gewicht: 92 g
Ziffernblattfarbe: blau
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 10 bar/100 m
Zwar haben beide Uhren auf den ersten Blick nicht besonders viel gemeinsam. Bei genauerer Betrachtung stechen jedoch die Gemeinsamkeiten heraus: So haben beide Uhren ein integriertes Armband und eine schwarze Datumsscheibe. Der Chronograph ist zwar in seiner Funktion unterschiedlich, doch bis auf die linke „kleine Sekunde“ ist die Anordnung sehr ähnlich. Zudem ist bei beiden Uhren die Tachymeter-Skala innerhalb des Glases eingefasst.
Wie erwartet, ist die Citizen aufgrund des Titangehäuses sehr leicht. Der Schwerpunkt ist ausgewogen, da Armband und Gehäuse etwa gleich viel wiegen. Das Zifferblatt bietet einen eleganten, blauen Sonnenschliff mit leicht angedeuteten Vertikalstreifen. Leider kann ich das Lichtspiel nicht mit der Kamera einfangen, es wechselt aber bei direkter Sonneneinstrahlung oft schlagartig von Dunkel- auf Hellblau, was einen schönen Effekt ergibt. Die in Chrom eingefassten Chronograph-Komplikationen wirken sehr edel, die metallenen Indizes und Uhrzeiger verstärken diesen Eindruck noch und lassen die Uhr durchaus teurer erscheinen, als sie eigentlich ist.
Apropos teuer: Saphirglas und verschraubter Gehäuseboden sind in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit, und deshalb durchaus erwähnenswert!
Zur Chronograph-Funktion gibt es wenig zu sagen, außer dass diese Uhr – genauso wie die SND419P1 – einen langsamen und nicht ruckartigen Sekundenrücklauf hat, was mir persönlich besser gefällt. Dass eine 12h-Komplikation fehlt, stört mich nicht sonderlich, da ich den Chronographen bestimmt nicht allzu oft nutzen werde.
Trotz all der Lobhudelei gibt es auch ein paar Punkte, die ich kritisieren muss: Zum einen ist die Datumsscheibe sehr tief im Zifferblatt „vergraben“, und daher nur bei direkter Frontalansicht ablesbar. Zum anderen ist der Lume mehr als dürftig, und hätte mMn auch gleich weggelassen werden können. Es leuchten lediglich Stunden- und Minutenzeiger. Des Weiteren ist die (nicht verschraubte) Krone sehr leichtgängig und lässt sich für meinen Geschmack etwas zu einfach aus ihrer Verankerung lösen. Zu guter Letzt sei auch zu erwähnen, dass das Armband qualitätstechnisch eher unterer Durchschnitt ist. Es klappert hör- und sichtbar und besitzt nur eine gepresste Faltschließe. Da der Tragekomfort aber trotz allem nicht darunter leidet, ist das ein Umstand, mit dem ich leben kann.
Fazit:
Was 2019 beinahe in einer Tragödie geendet hätte, fand letztendlich doch ein gutes Ende. Die Citizen CA7090-87L bietet den besten Mix aus günstigem Spaßmacher und edlem Dresser, was sie zum idealen Ersatz für meine heiß geliebte Seiko SND419P1 macht. Das hochwertige Titangehäuse und das sehr edle Zifferblatt sind echte Hingucker, der attraktive Preis lässt einen über so manch kleinen „Schönheitsfehler“ hinwegsehen. Ich bin froh, dass diese Mission nach mehr als 3 Jahren zu Ende ist. In diesem Sinne: Lebt lange und in Frieden!
Euer ITX

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