Erinnert mich an die gespielte Entrüstung meines Nachbarn, als er mir von der Schließung von Grundig berichtete. Dann ging er zurück in sein Haus und schaltete den Aldi-Fernseher ein.
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Ich habe kurz vor der Schließung von Grundig dort gearbeitet und kann Dir versichern, dass die Probleme, an denen Grundig zugrundig

ging, hausgemacht waren und nichts, aber auch gar nichts mit dem Aldi-Fernseher zu tun hatten.
Philips wollte Grundig schließen, hatte selber enorme Überkapazitäten und war ganz dankbar, dass unfähiges Management die Firma so in den Abgrund wirtschaftete. Man unterstützte diesen Prozess sogar noch dadurch, dass eine Beraterfirma der nächsten die Klinke in die Hand gab und Konzepte lieferte, die dann in der Schublade verschwanden. Die Krone der Schöpfung selbst - Roland Berger - legte ein Konzept vor und motzte rum, die vorgeschlagenen Veränderungen seien ja nie umgesetzt worden, als die Karre unter der Last all der Konzepte zusammenbrach...
Am Ende des Tages trat also genau das ein, was von der eigentlichen Konzernführung gewollt war. Wie gesagt, der Aldi-Fernseher war unser kleinstes Problem...
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Zum Thema: ich kann nur wiederholen, was ich an anderer Stelle schon gesagt habe: es ist nicht notwendigerweise das Schlechteste für ein Unternehmen, von Chinesen übernommen zu werden. Die Chinesen werden nicht von Quartalszahlen getrieben, sondern haben einen langen Atem - wenn sie nicht nur kommen, um Technologien zu klauen (und was sollen sie bei Corum bitteschön klauen?), dann kommen sie, um zu bleiben und Erfolg zu haben. Wenn nicht morgen, dann übermorgen.
Nein, ich bin kein Freund der Chinesen, aber ich habe großen Respekt vor ihrer Attitüde, ihrer Langmut und ihrer Intelligenz.
Grüße
Tomcat
Viele Grüße
Tomcat