
Deliberation
Themenstarter
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- 23.07.2010
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Uhrenvorstellung: Der Kreis schließt sich...
Die Suche nach "der Uhr" begann für mich wahrscheinlich vor vielen Jahren mit einer Enttäuschung. Wie vielleicht viele Jungs wünschte ich mir zur Konfirmation eine Uhr, idealerweise von meinem Vater. Nichts außergewöhnliches, quasi nur eine Uhr als traditionelle Geste. Ein Begleiter auf dem Weg ins Erwachsenwerden, in dem Zeit eine deutlich größere Rolle spielt. Mit einem "braucht der Junge nicht", wischte mein Vater diesen Gedanken vom Tisch. Fortan wurde die Suche und die Wahl einer Uhr etwas, das ich selbst in die Hand nehmen musste. Die Uhr wurde so zum Symbol für mein eigenes Vorankommen, aus eigener Kraft.
Etliche Uhren habe ich seitdem besessen. Und warum manche mir unabhängig von ihrem Preis und ihrer Qualität im Gedächtnis geblieben sind, ist mir nicht in allen Fällen ganz klar. Eine billige Taschenrechner-Uhr vom Stand vor der Kaufhalle zum Beispiel. Oder eine Uhr Namens Rotary Chronospeed, die mir einfach optisch zusagte. Ich hatte damals keine Ahnung, woher die Designelemente kamen, welche die Uhr so prägnant machten und die mir bis heute so gefallen:
Später erfuhr ich, diese geriffelte Lünette, der weiße Rand, die Anordnung der Totalisatoren, das Datum, ja sogar das Logo des geflügelten Rads erinnern ganz klar an das legendäre Design einer Breitling Navitimer. Und es gibt viele Uhrenhersteller, die diese Designsprache aufgenommen haben, darunter auch Sinn mit der 903. Das Original war für mich aber immer der Breitling Navitimer. Leider war dieser zirka 230x so teuer wie die Rotary und damit für mich lange unerschwinglich.
Das hat sich zum Glück geändert und so sammle ich mittlerweile mit Leidenschaft Uhren sodass ich heute unter anderem Uhren von Panerai, IWC, Longines oder auch Louis Erard tragen kann. Die Navitimer ist mir jedoch nie aus dem Gedächtnis gegangen und so habe ich mich bereits vor einiger Zeit auf die Suche nach dem richtigen Modell für mich gemacht. Die erste Enttäuschung war jedoch, dass "meine Uhr" gar nicht mehr mit dem altbekannten Wings-Logo hergestellt wird, sondern nur noch ein simples "B" auf dem Ziffernblatt prangt. Diese Änderung wird seither kontrovers diskutiert, auch hier im Forum. Letztlich geht wohl alles auf die neue Strategie zurück, die der Breitling-CEO Georges Kern bereits 2018 in Zürich vorgestellt hat. So soll die Marke zeitgemäßer wirken, mit einer klaren Designsprache, die Breitling selbst als "nüchtern" bezeichnet. Da das "B" älter als das Wings-Logo ist, will man zudem "back to the roots" und damit die Tradition der Marke betonen.
So verständlich das alles sein mag, ich wollte dennoch ein Wings-Logo auf meiner Navitimer haben. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf dem Gebrauchtmarkt auf die Lauer zu legen. Schnell wurden die Eckdaten klar: ich wollte besagtes Wings-Logo in Gold haben (das setzt einen schönen Akzent), das klassische Ziffernblatt mit weißen Totalisatoren auf schwarzem Grund mit wiederum weißer Rechenschieber-Lünette. Da ich einen Handgelenksumfang von 19,5 Zentimetern habe, sollte die Uhr auch mindestens 43, besser 45 oder 46mm Durchmesser haben. Und sie sollte über einen Glasboden verfügen, mit dem ich auf das Manufakturwerk schauen kann. Ein zugekauftes ETA- oder Quarz-Werk kam für mich nicht in Frage. Zudem die unterschiedliche Färbung von Totalisatoren und Ziffernblatt bereits für ein Manufakturwerk sprechen. Und die Uhr sollte idealerweise nicht zu alt sein sowie noch über Garantie verfügen. Nimmt man alle Anforderungen zusammen, bleibt fast nur noch eine Uhr übrig: eine Breitling Navitimer mit der Referenz AB0127. Nach ein paar Wochen der täglichen Recherche, bin ich dann auch fündig geworden:

Nach der Bestellung hatte ich erst noch etwas Bammel, dass 46mm doch etwas zu groß sind. Vor allem, weil man oft liest, dass die Navitimer am Arm eher größer wirkt. Aber schon beim Auspacken habe ich gesehen, dass die Größe aus meiner Sicht passt. Was meint ihr?

Und sie fühlt sich "richtig" an. Mit manchen Uhren wird man schwer, mit einigen sogar nie richtig warm. Aber diese Uhr fühlt sich schon jetzt wie "meine Uhr" an. Vielleicht war sie das schon, seit ich damals die Rotary gekauft hatte. Und sie gefällt mir aus allen Winkeln:


Für mich ist diese Navitimer einfach stimmig. Und ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade noch rechtzeitig zu einem Kauf entschlossen habe. Aktuell ist es noch möglich, "die alte" Navitimer mit Restgarantie und in einem neuwertigen Zustand zu bekommen. Aber irgendwann wird man nur noch Vintage-Modelle in dem von mir präferierten Stil bekommen. Denn nach den Eckpunkten der aktuellen Breitling-Strategie entfernt sich der Hersteller immer weiter von den Navitimer-Eigenschaften. die mir wichtig sind. So will man neben der Abschaffung des Wings-Logos "aufgeräumtere" Ziffernblätter haben, Gehäuse (wenn überhaupt) nur noch partiell polieren und eher mattieren (was nach Meinung des CEO seriöser wirken soll) und die Größe reduzieren. Wie so etwas aussehen kann, sieht man bereits jetzt am Navitimer 8. Ein Modell, dass für mich jede Attraktivität eines Navitimers verloren hat. Zumal die Modellbezeichnung "Navitimer" sich aus "Navigation" und "Timer" zusammensetzt und daher nicht auf eine Uhr zutreffen kann, die keine Rechenschieber-Lünette mehr hat. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich bin mit meinem Kauf voll zufrieden und hoffe, dass mich "meine Navitimer" noch lange begleitet. Schließlich habe ich auch sehr lange auf sie gewartet.
Die Suche nach "der Uhr" begann für mich wahrscheinlich vor vielen Jahren mit einer Enttäuschung. Wie vielleicht viele Jungs wünschte ich mir zur Konfirmation eine Uhr, idealerweise von meinem Vater. Nichts außergewöhnliches, quasi nur eine Uhr als traditionelle Geste. Ein Begleiter auf dem Weg ins Erwachsenwerden, in dem Zeit eine deutlich größere Rolle spielt. Mit einem "braucht der Junge nicht", wischte mein Vater diesen Gedanken vom Tisch. Fortan wurde die Suche und die Wahl einer Uhr etwas, das ich selbst in die Hand nehmen musste. Die Uhr wurde so zum Symbol für mein eigenes Vorankommen, aus eigener Kraft.
Etliche Uhren habe ich seitdem besessen. Und warum manche mir unabhängig von ihrem Preis und ihrer Qualität im Gedächtnis geblieben sind, ist mir nicht in allen Fällen ganz klar. Eine billige Taschenrechner-Uhr vom Stand vor der Kaufhalle zum Beispiel. Oder eine Uhr Namens Rotary Chronospeed, die mir einfach optisch zusagte. Ich hatte damals keine Ahnung, woher die Designelemente kamen, welche die Uhr so prägnant machten und die mir bis heute so gefallen:
Später erfuhr ich, diese geriffelte Lünette, der weiße Rand, die Anordnung der Totalisatoren, das Datum, ja sogar das Logo des geflügelten Rads erinnern ganz klar an das legendäre Design einer Breitling Navitimer. Und es gibt viele Uhrenhersteller, die diese Designsprache aufgenommen haben, darunter auch Sinn mit der 903. Das Original war für mich aber immer der Breitling Navitimer. Leider war dieser zirka 230x so teuer wie die Rotary und damit für mich lange unerschwinglich.
Das hat sich zum Glück geändert und so sammle ich mittlerweile mit Leidenschaft Uhren sodass ich heute unter anderem Uhren von Panerai, IWC, Longines oder auch Louis Erard tragen kann. Die Navitimer ist mir jedoch nie aus dem Gedächtnis gegangen und so habe ich mich bereits vor einiger Zeit auf die Suche nach dem richtigen Modell für mich gemacht. Die erste Enttäuschung war jedoch, dass "meine Uhr" gar nicht mehr mit dem altbekannten Wings-Logo hergestellt wird, sondern nur noch ein simples "B" auf dem Ziffernblatt prangt. Diese Änderung wird seither kontrovers diskutiert, auch hier im Forum. Letztlich geht wohl alles auf die neue Strategie zurück, die der Breitling-CEO Georges Kern bereits 2018 in Zürich vorgestellt hat. So soll die Marke zeitgemäßer wirken, mit einer klaren Designsprache, die Breitling selbst als "nüchtern" bezeichnet. Da das "B" älter als das Wings-Logo ist, will man zudem "back to the roots" und damit die Tradition der Marke betonen.
So verständlich das alles sein mag, ich wollte dennoch ein Wings-Logo auf meiner Navitimer haben. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf dem Gebrauchtmarkt auf die Lauer zu legen. Schnell wurden die Eckdaten klar: ich wollte besagtes Wings-Logo in Gold haben (das setzt einen schönen Akzent), das klassische Ziffernblatt mit weißen Totalisatoren auf schwarzem Grund mit wiederum weißer Rechenschieber-Lünette. Da ich einen Handgelenksumfang von 19,5 Zentimetern habe, sollte die Uhr auch mindestens 43, besser 45 oder 46mm Durchmesser haben. Und sie sollte über einen Glasboden verfügen, mit dem ich auf das Manufakturwerk schauen kann. Ein zugekauftes ETA- oder Quarz-Werk kam für mich nicht in Frage. Zudem die unterschiedliche Färbung von Totalisatoren und Ziffernblatt bereits für ein Manufakturwerk sprechen. Und die Uhr sollte idealerweise nicht zu alt sein sowie noch über Garantie verfügen. Nimmt man alle Anforderungen zusammen, bleibt fast nur noch eine Uhr übrig: eine Breitling Navitimer mit der Referenz AB0127. Nach ein paar Wochen der täglichen Recherche, bin ich dann auch fündig geworden:
- Breitling Navitimer 01 AB0127
- Breitling 01 Manufakturkaliber mit 70 Stunden Gangreserve
- 46mm
- Glasboden
- Aus erster Hand
- Aktivierung der Garantie 2019
- Neuwertiger Zustand mit neuem Kalbslederarmband
- Inklusive Box und allen Papieren
- Und natürlich dem Wings-Logo in Gold

Nach der Bestellung hatte ich erst noch etwas Bammel, dass 46mm doch etwas zu groß sind. Vor allem, weil man oft liest, dass die Navitimer am Arm eher größer wirkt. Aber schon beim Auspacken habe ich gesehen, dass die Größe aus meiner Sicht passt. Was meint ihr?

Und sie fühlt sich "richtig" an. Mit manchen Uhren wird man schwer, mit einigen sogar nie richtig warm. Aber diese Uhr fühlt sich schon jetzt wie "meine Uhr" an. Vielleicht war sie das schon, seit ich damals die Rotary gekauft hatte. Und sie gefällt mir aus allen Winkeln:




Für mich ist diese Navitimer einfach stimmig. Und ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade noch rechtzeitig zu einem Kauf entschlossen habe. Aktuell ist es noch möglich, "die alte" Navitimer mit Restgarantie und in einem neuwertigen Zustand zu bekommen. Aber irgendwann wird man nur noch Vintage-Modelle in dem von mir präferierten Stil bekommen. Denn nach den Eckpunkten der aktuellen Breitling-Strategie entfernt sich der Hersteller immer weiter von den Navitimer-Eigenschaften. die mir wichtig sind. So will man neben der Abschaffung des Wings-Logos "aufgeräumtere" Ziffernblätter haben, Gehäuse (wenn überhaupt) nur noch partiell polieren und eher mattieren (was nach Meinung des CEO seriöser wirken soll) und die Größe reduzieren. Wie so etwas aussehen kann, sieht man bereits jetzt am Navitimer 8. Ein Modell, dass für mich jede Attraktivität eines Navitimers verloren hat. Zumal die Modellbezeichnung "Navitimer" sich aus "Navigation" und "Timer" zusammensetzt und daher nicht auf eine Uhr zutreffen kann, die keine Rechenschieber-Lünette mehr hat. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich bin mit meinem Kauf voll zufrieden und hoffe, dass mich "meine Navitimer" noch lange begleitet. Schließlich habe ich auch sehr lange auf sie gewartet.