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Breitling Navitimer 1 B01 Chronograph 43 (Ref.: AB0121211B1A1)
Gute Fortsetzungen sind abgeschlossene Geschichten die auf den vorhergehenden Teil aufbauen, so soll es auch mit diesem Zweiteiler sein.
Was bisher geschah…
Meine allerliebste Frau wollte mir wegen einem besonderen Ereignis eine Freude machen und etwas ganz Besonderes schenken. Es sollte eine Uhr werden die ich mir selbst aussuchen durfte.
Da ich mich einfach nicht zwischen einer Omega Speedmaster und der Breitling Navitimer entscheiden konnte, hatte meine Frau ein Einsehen und meinte, ich solle doch einfach beide nehmen. Wie wir alle wissen sollte man über gewisse vollkommen irrationale Entscheidungen mit unseren Frauen nicht diskutieren, und schon gar nicht, wenn man den Vorschlag selbst ziemlich gut findet.
Und so zog alsbald eine Omega Speedmaster`57 bei uns ein, die ich bereits im ersten Teil dieser Geschichte (Wer die Wahl hat… Omega Speedmaster `57) vorstellte. Nach der wunderbaren Speedy sollte nun auch die Navitimer folgen.
Wie soll man(n) sich denn da entscheiden?
Es beginnt 1952…
Breitling gilt als Urvater des Armband-Chronographen. So gehen die zwei Drücker am Uhrengehäuse für die Start-, und Stoppfunktion, wie wir sie heute in fast allen aktuellen Chronographen finden, auf eine Idee von Breitling zurück. 1942 präsentierte Breitling mit dem Modell Chronomat erstmals eine Armbanduhr mit patentiertem wissenschaftlichem Rundrechenschieber. Mit dem vom Mathematiker Marcel Robert entwickelte Rechenschieberlünette können komplexe Rechenoperationen schnell und ohne weitere Hilfsmittel durchgeführt werden.
Als die Fliegerei immer mehr an Bedeutung gewinnt schwebt Willy Breitling, Enkel des Firmengründers, auch eine innovative Fliegeruhr vor. Als Weiterentwicklung der Chronomat erscheint dann im Jahre 1952 die Breitling Navitimer. Diesmal ist der erweiterte Rechenschieber aber speziell für Flugkalkulationen bestimmt. Neben Multiplizieren und Dividieren können Piloten damit u. a. den Treibstoffverbrauch, Steig- oder Sinkflugraten, sowie die Durchschnittsgeschwindigkeit über Grund eines Flugzeugs berechnen.
Legenden…
Mit der Navitimer wurde das wohl legendärste Modell unter den Fliegeruhren geboren und zählt mit ihrem einzigartigen Design zu den bekanntesten Stilikonen der Uhrenwelt.
1962 wurde die Navitimer von US-Astronaut Scott Carpenter auf der Mission Mercury-Atlas 7 die erste Schweizer Armbanduhr im Weltraum.
Zwei Legenden
Das Foto entstand 2005 nach einem Rundflug in FRA. Leider wurde D-AQUI von der DLH-Berlin-Stiftung inzwischen eingemottet.
Navitimer 1 …
Die Navitimer ist mit dem Namen Breitling so eng verschmolzen wie kein anderes Modell der Marke. Die Uhr ist mit ihrem Rechenschieber vollkommen anderes wie alle anderen Chronographen. Obwohl heute jedes aktuelle Flugzeug mit modernen Bordcomputern bestückt ist und Piloten an der Rechenschieberlünette meist nur noch aus reinem Spieltrieb drehen, ist der Chrono in der Fliegerwelt nach wie vor äußerst beliebt.
Breitling hat es geschafft dieser äußerst technisch funktionellen Uhr auch ein elegantes Design mitzugeben, die durchaus auch mit einem Anzug getragen werden kann. Das schafft so manch andere Design-Stilblühte nicht mal ohne Rechenschieber. Die Rechenschieberlünette wurde im laufe der Zeit verändert und 1963 erhielt die Navitimer ihr heutiges Aussehen mit schwarzem Zifferblatt und weiß abgesetzten Totalisatoren.
Zurück in die Zukunft…
Mit dem neuen Navitimer 1 B01 von 2018 bleibt man den Design-Wurzeln grundsätzlich treu und rückt sogar weiter an das Original. So ist das Zifferblatt unter dem Logo nur noch zweizeilig mit BREITLING NAVITIMER beschriftet. Dass man bei der Fliegeruhr dem Logo auf dem Zifferblatt die Flügel gestutzt hat und zurück zum traditionellen B-Logo aus den 50er und 60er Jahren gekommen ist, bedauern wohl einige Uhrenfreunde. Andererseits wirkt das Zifferblatt ohne den goldenen Eyecatcher zurückhaltender und unaufdringlicher was mir persönlich entgegenkommt. Die Faszination an der Navitimer wird dadurch natürlich nicht getrübt.
Der rote Sekundenstoppzeiger setzt einen farblichen Akzent. Der verschraubte Saphirglasboden gewährt endlich auch beim 43er Modell einen Blick auf das dezent verzierte Manufakturwerk.
Mit ihrem Durchmesser von 43 mm ist es keine kleine Uhr, erscheint durch ihren hellen Rand um die schmale geriefelte Lünette am Handgelenk optisch aber gar nicht so groß wie sie ist. Das 46er Modell ist mir zu groß und zu weit weg vom Original.
Die Wasserdichtigkeit von nur 3 bar ist dem Umstand geschuldet, dass das Uhrenglas in der Rechenschieberlünette eingebaut ist und sich mit dieser mit dreht. Ich habe weitere Uhren in diesem Bereich, welche ich noch nie zum absaufen gebracht habe und somit ist diese Wasserdichtigkeit für meinen normalen Alltag ausreichend.
Das Kaliber B01…
Während bei Breitling bisher die Uhren nur mit Kalibern von ETA und Dubois-Dépraz bestückt wurden, begann man (nach Ankündigung der ETA zukünftig keine Werke mehr an fremde Unternehmen liefern zu wollen) ab dem Jahre 2004 zusammen mit 40 Partnern fünf Jahre lang ein hauseigenes Chronographen-Kaliber zu entwickeln.
2009 war es endlich soweit und Breitlings erstes Manufaktur-Kaliber B01 debütierte. Das aus 346 Teilen bestehende Werk wurde mit einigen neuen Besonderheiten versehen. Dazu gehören das patentierte Selbstzentrierungssystem und der Herzhebel für die Nullstellung der Stoppzeiger. Zudem ist das Werk mit Schaltrad, vertikaler Kupplung, augenblicklich springendem Datum und einer Gangdauer von ca. 70 Stunden ausgestattet. Es verfügt über eine Datumsschnellverstellung. Das B01 wird - wie alle Breitling-Kaliber seit 1999 - mit Chronometer-Zertifikat der COSC ausgeliefert.
Um die Stoppuhr zu starten ist eine nicht geringe Kraft notwendig um den Startknopf zu betätigen. Stopp, Neustart und Rückstellung gehen dagegen leichter.
Bandsalat…
Ich trage Uhren am liebsten mit Stahlband, daher kam die Uhr auch nur mit dem Navitimer-Band in Frage. Edelstahlarmbänder die nur aus poliertem Gliedern bestehen sehen zwar sehr edel aus, verkratzen leider auch schnell, damit muss man einfach leben. Durch die kleinen Glieder kann das Kürzen oder Verlängern des Bandes zu einem Geduldspiel werden, aber das System ist sonst gut.
Zwangspausen…
Breitling gewährt auf die Uhr 5 Jahre Garantie, die allerding an eine zweijährige (kostenlose) Dichtigkeitsprüfung gekoppelt ist. Diese kann man bei einem dafür zertifizierten Breitling-Konzi durchführen lassen, oder man sendet die Uhr zu Breitling ein, dann ist sie für ca. 4 Wochen weg.
Und jetzt…
Da diese wunderbaren (für mich) Traumuhren da sind kann ich gar nicht entscheiden welche ich am liebsten anziehe. Man(n) hat es da wirklich nicht leicht. Aber eines ist gewiss, eine Trilogie dieser Geschichte wird es nicht geben.
Technische Daten:
Modell: Breitling Navitimer 1 B01 Chronograph 43
Referenz: AB0121211B1A1
Kaliber: Breitling B01
Chronometer
Automatik mit beidseitigem Aufzug
Frequenz: 28.800 Halbschwingungen/h (4 Hz)
Gangreserve: ca. 70 Stunden
Funktionen: Chronograph, Datum mit Schnellverstellung, kleine Sekunde, Sekundenstopp Gehäuse: Edelstahl, poliert
Lünette: In zwei Richtungen drehbar, Rechenschieberfunktion
Uhrenglas: Saphirglas, beidseitig entspiegelt
Zifferblatt: Schwarz mit silbernen Totalisatoren, roter Stoppsekundenzeiger
Gehäuseboden: Eingeschraubter Edelstahl-/Sichtglasboden mit Saphirglas
Durchmesser: 43,0 mm
Höhe: 14,2 mm
Wasserdichtigkeit: 30 m / 3 bar
Armband: Navitimer-Band, Edelstahl, poliert, verschraubt, Faltschließe mit Sicherheitsbügel
Und nun noch ein paar Fotos...
Danke für's reinschauen, ich freue mich auf Eure Kommentare!
Gute Fortsetzungen sind abgeschlossene Geschichten die auf den vorhergehenden Teil aufbauen, so soll es auch mit diesem Zweiteiler sein.
Was bisher geschah…
Meine allerliebste Frau wollte mir wegen einem besonderen Ereignis eine Freude machen und etwas ganz Besonderes schenken. Es sollte eine Uhr werden die ich mir selbst aussuchen durfte.
Da ich mich einfach nicht zwischen einer Omega Speedmaster und der Breitling Navitimer entscheiden konnte, hatte meine Frau ein Einsehen und meinte, ich solle doch einfach beide nehmen. Wie wir alle wissen sollte man über gewisse vollkommen irrationale Entscheidungen mit unseren Frauen nicht diskutieren, und schon gar nicht, wenn man den Vorschlag selbst ziemlich gut findet.

Und so zog alsbald eine Omega Speedmaster`57 bei uns ein, die ich bereits im ersten Teil dieser Geschichte (Wer die Wahl hat… Omega Speedmaster `57) vorstellte. Nach der wunderbaren Speedy sollte nun auch die Navitimer folgen.
Wie soll man(n) sich denn da entscheiden?
Es beginnt 1952…
Breitling gilt als Urvater des Armband-Chronographen. So gehen die zwei Drücker am Uhrengehäuse für die Start-, und Stoppfunktion, wie wir sie heute in fast allen aktuellen Chronographen finden, auf eine Idee von Breitling zurück. 1942 präsentierte Breitling mit dem Modell Chronomat erstmals eine Armbanduhr mit patentiertem wissenschaftlichem Rundrechenschieber. Mit dem vom Mathematiker Marcel Robert entwickelte Rechenschieberlünette können komplexe Rechenoperationen schnell und ohne weitere Hilfsmittel durchgeführt werden.
Als die Fliegerei immer mehr an Bedeutung gewinnt schwebt Willy Breitling, Enkel des Firmengründers, auch eine innovative Fliegeruhr vor. Als Weiterentwicklung der Chronomat erscheint dann im Jahre 1952 die Breitling Navitimer. Diesmal ist der erweiterte Rechenschieber aber speziell für Flugkalkulationen bestimmt. Neben Multiplizieren und Dividieren können Piloten damit u. a. den Treibstoffverbrauch, Steig- oder Sinkflugraten, sowie die Durchschnittsgeschwindigkeit über Grund eines Flugzeugs berechnen.
Legenden…
Mit der Navitimer wurde das wohl legendärste Modell unter den Fliegeruhren geboren und zählt mit ihrem einzigartigen Design zu den bekanntesten Stilikonen der Uhrenwelt.
1962 wurde die Navitimer von US-Astronaut Scott Carpenter auf der Mission Mercury-Atlas 7 die erste Schweizer Armbanduhr im Weltraum.
Zwei Legenden
Das Foto entstand 2005 nach einem Rundflug in FRA. Leider wurde D-AQUI von der DLH-Berlin-Stiftung inzwischen eingemottet.
Navitimer 1 …
Die Navitimer ist mit dem Namen Breitling so eng verschmolzen wie kein anderes Modell der Marke. Die Uhr ist mit ihrem Rechenschieber vollkommen anderes wie alle anderen Chronographen. Obwohl heute jedes aktuelle Flugzeug mit modernen Bordcomputern bestückt ist und Piloten an der Rechenschieberlünette meist nur noch aus reinem Spieltrieb drehen, ist der Chrono in der Fliegerwelt nach wie vor äußerst beliebt.
Breitling hat es geschafft dieser äußerst technisch funktionellen Uhr auch ein elegantes Design mitzugeben, die durchaus auch mit einem Anzug getragen werden kann. Das schafft so manch andere Design-Stilblühte nicht mal ohne Rechenschieber. Die Rechenschieberlünette wurde im laufe der Zeit verändert und 1963 erhielt die Navitimer ihr heutiges Aussehen mit schwarzem Zifferblatt und weiß abgesetzten Totalisatoren.
Zurück in die Zukunft…
Mit dem neuen Navitimer 1 B01 von 2018 bleibt man den Design-Wurzeln grundsätzlich treu und rückt sogar weiter an das Original. So ist das Zifferblatt unter dem Logo nur noch zweizeilig mit BREITLING NAVITIMER beschriftet. Dass man bei der Fliegeruhr dem Logo auf dem Zifferblatt die Flügel gestutzt hat und zurück zum traditionellen B-Logo aus den 50er und 60er Jahren gekommen ist, bedauern wohl einige Uhrenfreunde. Andererseits wirkt das Zifferblatt ohne den goldenen Eyecatcher zurückhaltender und unaufdringlicher was mir persönlich entgegenkommt. Die Faszination an der Navitimer wird dadurch natürlich nicht getrübt.
Der rote Sekundenstoppzeiger setzt einen farblichen Akzent. Der verschraubte Saphirglasboden gewährt endlich auch beim 43er Modell einen Blick auf das dezent verzierte Manufakturwerk.
Mit ihrem Durchmesser von 43 mm ist es keine kleine Uhr, erscheint durch ihren hellen Rand um die schmale geriefelte Lünette am Handgelenk optisch aber gar nicht so groß wie sie ist. Das 46er Modell ist mir zu groß und zu weit weg vom Original.
Die Wasserdichtigkeit von nur 3 bar ist dem Umstand geschuldet, dass das Uhrenglas in der Rechenschieberlünette eingebaut ist und sich mit dieser mit dreht. Ich habe weitere Uhren in diesem Bereich, welche ich noch nie zum absaufen gebracht habe und somit ist diese Wasserdichtigkeit für meinen normalen Alltag ausreichend.
Das Kaliber B01…
Während bei Breitling bisher die Uhren nur mit Kalibern von ETA und Dubois-Dépraz bestückt wurden, begann man (nach Ankündigung der ETA zukünftig keine Werke mehr an fremde Unternehmen liefern zu wollen) ab dem Jahre 2004 zusammen mit 40 Partnern fünf Jahre lang ein hauseigenes Chronographen-Kaliber zu entwickeln.
2009 war es endlich soweit und Breitlings erstes Manufaktur-Kaliber B01 debütierte. Das aus 346 Teilen bestehende Werk wurde mit einigen neuen Besonderheiten versehen. Dazu gehören das patentierte Selbstzentrierungssystem und der Herzhebel für die Nullstellung der Stoppzeiger. Zudem ist das Werk mit Schaltrad, vertikaler Kupplung, augenblicklich springendem Datum und einer Gangdauer von ca. 70 Stunden ausgestattet. Es verfügt über eine Datumsschnellverstellung. Das B01 wird - wie alle Breitling-Kaliber seit 1999 - mit Chronometer-Zertifikat der COSC ausgeliefert.
Um die Stoppuhr zu starten ist eine nicht geringe Kraft notwendig um den Startknopf zu betätigen. Stopp, Neustart und Rückstellung gehen dagegen leichter.
Bandsalat…
Ich trage Uhren am liebsten mit Stahlband, daher kam die Uhr auch nur mit dem Navitimer-Band in Frage. Edelstahlarmbänder die nur aus poliertem Gliedern bestehen sehen zwar sehr edel aus, verkratzen leider auch schnell, damit muss man einfach leben. Durch die kleinen Glieder kann das Kürzen oder Verlängern des Bandes zu einem Geduldspiel werden, aber das System ist sonst gut.
Zwangspausen…
Breitling gewährt auf die Uhr 5 Jahre Garantie, die allerding an eine zweijährige (kostenlose) Dichtigkeitsprüfung gekoppelt ist. Diese kann man bei einem dafür zertifizierten Breitling-Konzi durchführen lassen, oder man sendet die Uhr zu Breitling ein, dann ist sie für ca. 4 Wochen weg.
Und jetzt…
Da diese wunderbaren (für mich) Traumuhren da sind kann ich gar nicht entscheiden welche ich am liebsten anziehe. Man(n) hat es da wirklich nicht leicht. Aber eines ist gewiss, eine Trilogie dieser Geschichte wird es nicht geben.
Technische Daten:
Modell: Breitling Navitimer 1 B01 Chronograph 43
Referenz: AB0121211B1A1
Kaliber: Breitling B01
Chronometer
Automatik mit beidseitigem Aufzug
Frequenz: 28.800 Halbschwingungen/h (4 Hz)
Gangreserve: ca. 70 Stunden
Funktionen: Chronograph, Datum mit Schnellverstellung, kleine Sekunde, Sekundenstopp Gehäuse: Edelstahl, poliert
Lünette: In zwei Richtungen drehbar, Rechenschieberfunktion
Uhrenglas: Saphirglas, beidseitig entspiegelt
Zifferblatt: Schwarz mit silbernen Totalisatoren, roter Stoppsekundenzeiger
Gehäuseboden: Eingeschraubter Edelstahl-/Sichtglasboden mit Saphirglas
Durchmesser: 43,0 mm
Höhe: 14,2 mm
Wasserdichtigkeit: 30 m / 3 bar
Armband: Navitimer-Band, Edelstahl, poliert, verschraubt, Faltschließe mit Sicherheitsbügel
Und nun noch ein paar Fotos...
Danke für's reinschauen, ich freue mich auf Eure Kommentare!

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