Das das 8500 als das genaueste Kaliber z.Zt. gilt, ist m.E. unbestritten (Erfahrungen hier im Forum, Testberichte).
[EXKURS]
COSC ist binär, entweder wird die Norm erfüllt oder nicht. Ob die Lageabweichungen etwas besser oder schlechter sind, hängt in der Regel baureihenunspezifisch vom jeweils betrachteten, konkreten Werk ab - Streuung gibt's immer, auch innerhalb der gleichen Baureihe. Ein Kaliber ist tendenziell also
nur dann besonders gut, wenn diese Streuung minimal ist, d. h. die im Testverfahren gemessenen Ergebnisse sind bei jedem getesten Exemplar (annähernd) identisch.
Die
Genauigkeit ist davon abgesehen überwiegend eine Frage der Regulierung. Der für die "genaue Regulierung" eines Werks hier gerne herangezogene Vor- oder Nachlauf ("Meine Uhr gewinnt nur 1 Sekunde pro Woche!") ist eine Frage der Justage und hat mit der Regulierung nur mittelbar etwas zu tun. Eine Uhr kann so justiert sein, dass sie auf dem Deckel liegend durchaus genau läuft. Dreht man sie um oder transportiert man sie vom 20 Grad warmen Wohnzimmer in den nur 10 Grad warmen Garten, ist es aber schnell vorbei mit der Herrlichkeit. Dann ist die Regulierung schlecht.
Nichts anderes als das, also die Auswirkung von Lage- und Temperaturänderungen auf das Gangverhalten, prüft COSC. Die Ergebnisse werden ins Verhältnis zueinander gesetzt und am Ende gemittelt (Details, für die, die es interessiert, gibt's recht gut erklärt
hier, deswegen spare ich mir weiteren Sermon). Davon unbelassen kann auch ein COSC-Werk so schlecht justiert werden, dass es am Tag 20 Sekunden vor- oder nachgeht. Den COSC-Test würde das Werk dennoch bestehen, wenn diese Abweichung über den Testzeitraum in den festgelegten Grenzen konstant bliebe - weil die Regulierung entsprechend gut ist.
Alles verstanden? Dann

!
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Eine "harte" Begründung dafür, dass es sich beim Omega 8500 um das genaueste am Markt erhältliche Werk handelt, fehlt mir nach wie vor:
- Was macht das 8500 "genauer" als andere COSC-zertifizierte Kaliber? Noch geringere Lageabweichungen? Besserer Abfallfehler bzw. nahezu idealer Amplitudenverlauf?
- Eine solche Behauptung darf sich außerdem nicht auf einzelne, unabhängig voneinander getestete Werke beziehen, sondern muss für die gesamte Baureihe gelten. Dann muss das behauptete überdurchschnittliche Ergebnis aber für jedes bei der COSC getestete Werk einer Baureihe einheitlich eintreten und damit konstruktionsbedingt sein. Welches Konstruktionsmerkmal ist für die kolportierte außerordentliche, überdurchschnittliche Genauigkeit des Kalibers 8500 von Omega verantwortlich? Und wieso konstruieren dann nicht alle Hersteller ihre Kaliber so? Und wo ist überhaupt der Beweis dafür, dass alle 8500er bei der COSC identisch überdurchschnittliche Ergebnisse mit zugleich minimaler Abweichung zwischen den einzelnen getesteten Werken erzielen?
- Wie kann man überhaupt guten Gewissens behaupten, das 8500 sei das genaueste Kaliber am Markt, wenn es aufgrund des Erscheinungstermins (2007!) bestenfalls kurzfristige Erfahrungswerte gibt? Die meisten in freier Wildbahn befindlichen 8500 haben noch nicht einmal den ersten Revisionszyklus hinter sich!
Fragen über Fragen.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Dafür, dass das 8500 auf breiter Front überdurchschnittlich gut abschneidet, fehlt jeder nachprüfbare Beweis. Abgesehen davon, dass einzelne Mitglieder gerne behaupten, das 8500 sei besonders gut und andere das 1:1 und ungeprüft nachplappern und sich die Behauptung damit verselbstständigt und zum Allgemeingut wird, habe ich noch kein belastbares Argument gesehen, das diese Behauptung wirklich untermauert. So was ist immer heikel, ich erinnere nur mal an den Lobgesang auf die angebliche Topgenauigkeit von Grand Seiko-Kalibern ("Das beste, was man für Geld kriegen kann!"), die sich im Test des Uhren-Magazins zumindest für das konkret betrachtete Werk leider nicht bestätigte. Im Gegenteil.
Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Das Omega 8500 ist ohne Zweifel ein hervorragendes Kaliber. Und es läuft, richtig reguliert, garantiert ebenso genau wie
jedes andere COSC-zertifizierte Werk auch.

Justiert man es dann auch noch sauber, wird es über 14 Tage oder drei Wochen nur wenige Sekunden verlieren oder gewinnen - wie
jedes andere Spitzenkaliber auch.
Wer auf Werterhalt extrem achtet, soll eine hochwertige Vintage kaufen, da hat er die größten Chancen.
Stimmt. Aber mit 3.000,- EUR Investitionsvolumen kommt man da nicht weit.

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Ein Grauhändler mit diesen Rabatten bei Rolex würde mich interessieren, glaube ich aber nicht so recht.
25% auf Rolex würden mich auch interessieren, insbesondere auf die Daytona und die neue Sub. Hoosier, immer her mit Deiner Quelle, ich bestelle bei
dem Grauhändler dann gleich das Lager leer!
15%, vielleicht auch mal 20%, kriegt man beim Grauhändler auf
gewisse Rolexmodelle. Das stimmt. Ein gut laufender (und das sind die meisten) Konzessionär lacht Dich allerdings aus, wenn Du diesen Rabattwunsch bei einer Rolex äußerst, es sei denn, Du bist "so"

mit ihm. Insbesondere bei den Stahlmodellen wird er sich nicht mehr einkriegen, wenn er Deinen Wunsch hört, die drehen sich nämlich mit Abstand am schnellsten und haben daher mal überhaupt keinen Rabattbedarf.
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Ingeniös durchkonstruiert bis ins kleinste Detail, näher kann man nicht an perfektin herankommen.
Und wieder die Behauptung...
Was ist so "ingeniös" konstruiert?
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das 8500 er Omega ist schon fast erschreckend genau in seinem Gang, meine AT geht im Monat 3 Sekunden vor und das ist kein Witz sondern reale Erfahrung.
Meine AT hat 3 Sek. Vorgang in 3 Wochen.
Der Vorgang hat erstmal nichts mit der Ganggenauigkeit zu tun. Siehe Exkurs oben... Drei Sekunden in drei Wochen vs. drei Sekunden in drei Monaten beim gleichen, angeblich ach so genauen Kaliber...
Finde den Denkfehler.
