
bonanza
R.I.P.
Themenstarter
- Dabei seit
- 29.02.2012
- Beiträge
- 180
Hallo Freunde von Borduhren
Meine Borduhrensammlung umfasst Exemplare aus Flugzeugen, Hubschraubern, PKW‘s, LKW’s, Booten, U-Booten, Schiffen, Straßenbahnen, Omnibussen, Panzern und Uhren aus Funkstationen sowie Stationsuhren. Der Vollständigkeit halber habe ich nun auch eine Uhr aus einer Diesel-Lokomotive meiner Sammlung hinzugefügt, obwohl auch ihre Abmessungen aus dem von mir bevorzugten Rahmen fallen.
Ihre ehemalige Verwendung reichte von der Dampf- über die Diesel- bis hin zur E-Lok (sagt das Internet). Sie ist hermetisch dicht gekapselt und somit gegen Feuchtigkeit, Rauch, Ruß, Staub Dieseldämpfe und sonstiger Verschmutzung geschützt. Hersteller der Uhr ist „DEUTA“, Deutsche Tachometerwerke. Als ein mögliches Herstelldatum habe ich die Jahreszahl 1987 auf der Uhr gefunden. Die Uhr hat keinen Sekundenzeiger. So genau hat es die Bahn offensichtlich auch schon damals nicht genommen.

Die Uhren werden immer öfter im Internet angeboten und weckten langsam mein Interesse. Über eine Suchmaschine fand ich ein Forum (allerdings für Eisenbahnbegeisterte) in dem ein Artikel über so eine Uhr steht, schließlich soll sie ja aus einer Lokomotive stammen. Der Verfasser des Artikels beschrieb, dass die Uhr nur mit zerstörerischer Gewalt zu öffnen sei. Er hatte das Gehäuse ringsum aufgesägt. Also erwarb ich so eine Uhr um mich selbst davon zu überzeugen. Schließlich ist so eine Uhr kein Wegwerfartikel. Das Werk ist übrigens intern über Schwingmetalle an der Gehäuserückwand befestigt, also eine weitere Art von Stoßsicherung. Sie muss ja dem rauhen Bahnbetrieb standhalten. Die Uhr war noch original vom Hersteller DEUTA verplombt. Sie trug den Schriftzug „Für Dieselfahrzeuge“ und „Einbaulage 30-60 Grad“auf dem Gehäuse.
Die Abmessungen sind mit 136 mm Durchmesser und einer Tiefe bei 70 mm -ohne Befestigungs- und Bedienelemente- schon gewaltig gegenüber meinen anderen Borduhren. Auch das Gewicht kann sich mit 1350 gr sehen lassen. Sie hat ein dickwandiges, verkupfertes und lackiertes Stahlblechgehäuse. Dieses bewirkt auch eine gute magnetische Abschirmung, was bei der Bahn sicherlich auch wichtig ist. Das Ziffernblatt der Uhr ist durch drei über den Umfang verteilte Fenster in der Lünette durch eine äussere Lichtquelle beleuchtbar. Sie hat eine Laufdauer von 8 Tagen bei einem kompletten Aufzug (6 Umdrehungen des Aufzugschlüssels ) und geht sehr genau.
Das Öffnen der Uhr
Also mein Exemplar war wie nachfolgend von mir beschrieben wird, relativ leicht zu öffnen. Vielleicht gibt es ja auch andere Varianten dieser Uhr. Die Uhr war äußerlich erst einmal total verrostet, so dass ich mit der Stahlbürste ran musste um den Rost und die Lackreste zu entfernen um sie ohne Handschuhe anfassen zu können. Aber sie war ja auch sehr preiswert und zum Kaputtmachen durch mich gedacht. Aber es kam anders als gedacht und zwar besser.
Das Gehäuse besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Dem eigentlichen Gehäusetopf, der Lünette mit der Glasscheibe und einem Sicherungsring. Der Sicherungsring ist von hinten über das Uhrengehäuse gesteckt und sichert die Verbindung von Gehäuse und Lünette. Die Verbindung der Lünette mit dem Gehäusetopf der Uhr erfolgt durch Zusammenstecken und durch eine Drehbewegung über eine schiefe Ebene in der Lünette, ähnlich eines groben Gewindeganges. Hiervon sind drei Stück über den Umfang der Uhr verteilt. Um ein lockern durch Zurückdrehen zu verhindern, sind drei Verriegelungseinsätze (Metallwinkel) in die Kulisse der schiefen Ebenen eingelegt, die ein Zurückdrehen verhindern. Das andere Ende der Winkel wird durch die rechteckigen Löcher im aufgesteckten Sicherungsring gesteckt und danach geschränkt. Die Metallwinkel haben je ein 1,5mm Loch zum Durchfädeln eines Plombendrahtes mit dem die verschlossene Uhr dann plombiert werden kann. In der Bleiplombe ist das Logo der Firma Deuta eingeprägt. Diese Sicherung kann zwar nicht verhindern, dass die Uhr geöffnet wird, es zeigt jedoch ob sich eine unautorisierte Person an ihr zu Schaffen gemacht hat.
Bilderstrecke zum Öffnen der Uhr.

Die Bilder sind alle mit schon gereinigtem Gehäuse aufgenommen und noch nicht wieder lackiert. Alle Bilder sind von mir an meinem Exemplar aufgenommen und dürfen frei verwendet werden.
Zum Uhrwerk selbst. So vergammelt das Äußere der Uhr auch war, so blitzsauber ist das Werk von innen. Die Uhr besitzt ein vergleichsweise großes Federhaus von 56 mm Durchmesser und eine Feder von ca. 10 mm Breite. Die Unruhe ist sehr fein justierbar.

Gehäusebau
Klar, die Uhr ist gross, massiv und schwer. Das grosse Gewicht kommt ja nicht von ungefähr. Einen Aufsteller braucht aber auch diese Uhr, damit sie nicht einfach nur so herumliegt. Deshalb baue ich ihr ein Gehäuse und zwar aus Nussbaum-Holz. Es wird dann mit HxBxT 160 x 145 x 75 mm so groß wie meine russische Schiffsborduhr „Poseidon“ sein, nur tiefer.
Also nichts mit kaputt machen, sondern jetzt heißt es die Uhr wieder lackieren und ein Gehäuse bauen. Die Uhr ist vermessen und die Gehäusezeichnung erstellt. Das Holz und die passenden Lochsägen sind im Internet geordert.

Die einzelnen Schritte des Gehäusebaues brauchen nicht extra beschrieben zu werden, da sie mehrfach in vorangegangenen Beiträgen hier im Forum aufgezeigt und nachzulesen sind.
Anhang anzeigen Holzgehäusebau.jpg
Die Uhr hat meine Frau gleich für sich reklamiert. Endlich eine Uhr die leicht und gut auch aus größerer Entfernung abzulesen ist. Sie steht jetzt im Wohnzimmerschrank weil das Holz so gut dazu passt.
Es grüßt aus dem Spessart der
Wolf
Meine Borduhrensammlung umfasst Exemplare aus Flugzeugen, Hubschraubern, PKW‘s, LKW’s, Booten, U-Booten, Schiffen, Straßenbahnen, Omnibussen, Panzern und Uhren aus Funkstationen sowie Stationsuhren. Der Vollständigkeit halber habe ich nun auch eine Uhr aus einer Diesel-Lokomotive meiner Sammlung hinzugefügt, obwohl auch ihre Abmessungen aus dem von mir bevorzugten Rahmen fallen.
Ihre ehemalige Verwendung reichte von der Dampf- über die Diesel- bis hin zur E-Lok (sagt das Internet). Sie ist hermetisch dicht gekapselt und somit gegen Feuchtigkeit, Rauch, Ruß, Staub Dieseldämpfe und sonstiger Verschmutzung geschützt. Hersteller der Uhr ist „DEUTA“, Deutsche Tachometerwerke. Als ein mögliches Herstelldatum habe ich die Jahreszahl 1987 auf der Uhr gefunden. Die Uhr hat keinen Sekundenzeiger. So genau hat es die Bahn offensichtlich auch schon damals nicht genommen.

Die Uhren werden immer öfter im Internet angeboten und weckten langsam mein Interesse. Über eine Suchmaschine fand ich ein Forum (allerdings für Eisenbahnbegeisterte) in dem ein Artikel über so eine Uhr steht, schließlich soll sie ja aus einer Lokomotive stammen. Der Verfasser des Artikels beschrieb, dass die Uhr nur mit zerstörerischer Gewalt zu öffnen sei. Er hatte das Gehäuse ringsum aufgesägt. Also erwarb ich so eine Uhr um mich selbst davon zu überzeugen. Schließlich ist so eine Uhr kein Wegwerfartikel. Das Werk ist übrigens intern über Schwingmetalle an der Gehäuserückwand befestigt, also eine weitere Art von Stoßsicherung. Sie muss ja dem rauhen Bahnbetrieb standhalten. Die Uhr war noch original vom Hersteller DEUTA verplombt. Sie trug den Schriftzug „Für Dieselfahrzeuge“ und „Einbaulage 30-60 Grad“auf dem Gehäuse.
Die Abmessungen sind mit 136 mm Durchmesser und einer Tiefe bei 70 mm -ohne Befestigungs- und Bedienelemente- schon gewaltig gegenüber meinen anderen Borduhren. Auch das Gewicht kann sich mit 1350 gr sehen lassen. Sie hat ein dickwandiges, verkupfertes und lackiertes Stahlblechgehäuse. Dieses bewirkt auch eine gute magnetische Abschirmung, was bei der Bahn sicherlich auch wichtig ist. Das Ziffernblatt der Uhr ist durch drei über den Umfang verteilte Fenster in der Lünette durch eine äussere Lichtquelle beleuchtbar. Sie hat eine Laufdauer von 8 Tagen bei einem kompletten Aufzug (6 Umdrehungen des Aufzugschlüssels ) und geht sehr genau.
Das Öffnen der Uhr
Also mein Exemplar war wie nachfolgend von mir beschrieben wird, relativ leicht zu öffnen. Vielleicht gibt es ja auch andere Varianten dieser Uhr. Die Uhr war äußerlich erst einmal total verrostet, so dass ich mit der Stahlbürste ran musste um den Rost und die Lackreste zu entfernen um sie ohne Handschuhe anfassen zu können. Aber sie war ja auch sehr preiswert und zum Kaputtmachen durch mich gedacht. Aber es kam anders als gedacht und zwar besser.
Das Gehäuse besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Dem eigentlichen Gehäusetopf, der Lünette mit der Glasscheibe und einem Sicherungsring. Der Sicherungsring ist von hinten über das Uhrengehäuse gesteckt und sichert die Verbindung von Gehäuse und Lünette. Die Verbindung der Lünette mit dem Gehäusetopf der Uhr erfolgt durch Zusammenstecken und durch eine Drehbewegung über eine schiefe Ebene in der Lünette, ähnlich eines groben Gewindeganges. Hiervon sind drei Stück über den Umfang der Uhr verteilt. Um ein lockern durch Zurückdrehen zu verhindern, sind drei Verriegelungseinsätze (Metallwinkel) in die Kulisse der schiefen Ebenen eingelegt, die ein Zurückdrehen verhindern. Das andere Ende der Winkel wird durch die rechteckigen Löcher im aufgesteckten Sicherungsring gesteckt und danach geschränkt. Die Metallwinkel haben je ein 1,5mm Loch zum Durchfädeln eines Plombendrahtes mit dem die verschlossene Uhr dann plombiert werden kann. In der Bleiplombe ist das Logo der Firma Deuta eingeprägt. Diese Sicherung kann zwar nicht verhindern, dass die Uhr geöffnet wird, es zeigt jedoch ob sich eine unautorisierte Person an ihr zu Schaffen gemacht hat.
Bilderstrecke zum Öffnen der Uhr.

Die Bilder sind alle mit schon gereinigtem Gehäuse aufgenommen und noch nicht wieder lackiert. Alle Bilder sind von mir an meinem Exemplar aufgenommen und dürfen frei verwendet werden.
Zum Uhrwerk selbst. So vergammelt das Äußere der Uhr auch war, so blitzsauber ist das Werk von innen. Die Uhr besitzt ein vergleichsweise großes Federhaus von 56 mm Durchmesser und eine Feder von ca. 10 mm Breite. Die Unruhe ist sehr fein justierbar.

Gehäusebau
Klar, die Uhr ist gross, massiv und schwer. Das grosse Gewicht kommt ja nicht von ungefähr. Einen Aufsteller braucht aber auch diese Uhr, damit sie nicht einfach nur so herumliegt. Deshalb baue ich ihr ein Gehäuse und zwar aus Nussbaum-Holz. Es wird dann mit HxBxT 160 x 145 x 75 mm so groß wie meine russische Schiffsborduhr „Poseidon“ sein, nur tiefer.
Also nichts mit kaputt machen, sondern jetzt heißt es die Uhr wieder lackieren und ein Gehäuse bauen. Die Uhr ist vermessen und die Gehäusezeichnung erstellt. Das Holz und die passenden Lochsägen sind im Internet geordert.

Die einzelnen Schritte des Gehäusebaues brauchen nicht extra beschrieben zu werden, da sie mehrfach in vorangegangenen Beiträgen hier im Forum aufgezeigt und nachzulesen sind.
Anhang anzeigen Holzgehäusebau.jpg
Die Uhr hat meine Frau gleich für sich reklamiert. Endlich eine Uhr die leicht und gut auch aus größerer Entfernung abzulesen ist. Sie steht jetzt im Wohnzimmerschrank weil das Holz so gut dazu passt.
Es grüßt aus dem Spessart der
Wolf