
T-Freak
Themenstarter
Beim aktuellen Black Friday Angebot der Maurice Lacroix Pontos S Chrono konnten viele von uns ihren Bestellfinger nicht zügeln. Erstaunlicherweise habe ich noch keine ausführliche Vorstellung gesehen, deshalb fange ich einmal mit meiner Version an.
Marken- und Firmengeschichte:
Maurice Lacroix SA ist eine Schweizer Uhrenmanufaktur mit Produktionsbetrieben in Saignelégier und Montfaucon. 1975 wurde die Marke in Saignelégier gegründet. 1990 kam unter dem Namen Masterpiece Collection eine mechanische Uhren-Kollektion mit technischen Innovationen als Markenzeichen heraus, die mit gebläuten Schrauben und geschliffenen Brücken versehen war. Als Qualitätsmerkmal schuf Maurice Lacroix als
einer der ersten Hersteller die Möglichkeit zum Blick ins Uhrwerk durch gläserne Gehäuseböden. 2006 hat Maurice Lacroix sein erstes Manufakturkaliber (ML 106) vorgestellt. Zudem gehört Maurice Lacroix zu den Herstellern, die ihre Gehäuse selbst fertigen.
Pontos S Modellreihe
Die Pontos S stehen für die Sport- bzw. Taucheruhren unter den Pontos Modellen von Maurice Lacroix.

Technische Details:
- Werk: Automatik ML 157 (dekoriertes und veredeltes ETA 7753)
- Datum
- Chronograph 12h
- Gewölbtes Saphirglas
- Innenliegende, drehbare Lünette
- Gehäuse: Edelstahl mit verschraubtem Boden
- Edelstahlarmband mit Druckfaltschließe und Tauchverlängerung
- 20 bar wasserdicht
- Zeiger und Indexe mit Superluminova
- Durchmesser: 43 mm
- Höhe: 15 mm
- Maß Horn zu Horn: 52,5 mm
- Bandanstoß: 22 mm
- Gewicht: 220 g (Metallband)

Dass Maurice Lacroix zu den umstrittenen Uhrenherstellern gehört, möchte ich nur am Rande erwähnen. Manch einer stört sich am Namen, manch anderer stört sich an den Rabattaktionen und dem in diesem Zusammenhang angeschlagenen Image. Mir persönlich geht es allerdings um die Uhr an sich und diese stelle ich euch heute vor, damit sich jeder sein eigenes Bild davon machen kann. Kleiner Tipp am Rande, die Bilder liegen hoch aufgelöst vor, durch direktes Anklicken der Bilder seht ihr sie in besserer Auflösung.
Ich selbst schätze die Uhren von Maurice Lacroix wegen ihrer sorgfältigen Verarbeitung und der durchweg guten Gangwerte. Vorab kann ich schon einmal sagen, dass die Pontos S Chrono hier keine Ausnahme macht. Die Verarbeitung ist auf einem Top-Niveau. Von den UVPs mag man ja hallten was man will, aber was hier geboten wird, liegt weit über dem Kaufpreis des Black Friday Angebots. In dieser Preisklasse erhält man normalerweise Uhren von Certina, Hamilton, Mido oder Tissot. Diese sind in ihrem Preissegment sehr solide Angebote, aber die Pontos S sehe ich hier ein ganzes Stück weit darüber:

Gehäuse und Armband sind satiniert, der äußere Lünettenring ist poliert. Das gewölbte Saphirglas ist beidseitig entspiegelt, die Wirkung könnte jedoch deutlich besser sein. Dass es Maurice Lacroix besser kann, sehe ich an meiner normalen Pontos Chrono, da stellt sich meist der Eindruck ein, dass gar kein Uhrglas verbaut wäre. Und das, obwohl die normale Pontos seitens UVP deutlich unter dem Pontos S Modell positioniert ist. Um es kurz zu machen, die Entspiegelung ist für mich ein echter Kritikpunkt. Man kann durchaus damit leben, aber eigentlich widerspricht das dem Ziel einer optimalen Ablesbarkeit, die ja gerade bei Taucheruhren sehr wichtig ist.

Die Krone ist verschraubt, der Drücker auf der 10 Uhr Position dient der Schnellverstellung des Datums:

Ein sehr markantes Designmerkmal stellt der obere Chronodrücker mit integriertem Drehrad für die Verstellung der innenliegenden Drehlünette dar:

Das Armband ist sehr massiv und solide, gleichzeitig aber auch sehr flexibel:


Die Schließe verfügt zwar über keine seitlichen Drücker, ist aber ebenfalls überdurchschnittlich massiv ausgeführt:

Der Schraubboden ist solide gemacht aber optisch nicht unbedingt etwas Besonderes. Es verdeckt das ETA 7753, welches von Maurice Lacroix verdelt, aufwendig dekoriert und feinreguliert wurde. Mein Exemplar weist einen Vorgang von ca. 3 Sekunden täglich auf:

Bei der Schließe hat man hier nicht das typische Blech-Feeling, wie bei vielen anderen, oft auch deutlich teureren Uhren. Das Handling ist ein wenig ruppig, die Optik jedoch sehr wertig und gelungen:

Die Tauchverlängerung ist ebenfalls massiv ausgeführt:

Das Armband der Pontos S verfügt, von dem einen oder anderen Besitzer vielleicht noch gar nicht bemerkt, über eine integrierte Feineinstellung. Die Bohrungen für die Federstifte sind nicht durchgängig ausgeführt, was einer eleganteren Optik entgegenkommt:


Ebenfalls auf Oberklasse-Niveau ist die Qualität der Zeiger, der applizierten Indexe und des Zifferblatts an sich, welches über einen dezenten Sonnenschliff verfügt. Oberflächlich betrachtet gibt es da keine großen Unterschiede. Doch mit dem Makro-Objektiv kommen eventuelle Nachlässigkeiten schonungslos zum Vorschein. Die Pontos S besteht den Makro-Test jedoch problemlos. Die Entspiegelung mag kritikwürdig sein, aber an den optischen Eigenschaften des gewölbten Uhrglases gibt es jedoch nichts zu meckern. Verzerrungen, wie man das von vielen anderen Modellen kennt, finden hier nicht statt:

Die Krone verfügt über ein eingefrästes Markenlogo:



Sämtliche Zeiger und Indexe sind mit Leuchtmasse belegt. Bei der Leuchtintensität und Dauer hebt sich die Pontos S nicht von der Masse ab, es wird da nur Durchschnittliches geboten:

Fazit:
All diejenigen, die das Black Friday Angebot genutzt haben, weil ihnen die Pontos S Chrono einfach gefällt, haben ein hohen Gegenwert erhalten. Optik, Haptik, Verarbeitung und die inneren Werte der Uhr können überzeugen und entsprechen eher der Preisklasse 2.500 - 3.000 Euro. Etwaige Spekulanten werden vermutlich den gezahlten Preis im Wiederverkauf zurückerhalten, mit großartigen Gewinnen ist hier eher nicht zu rechnen. Schuld daran ist nicht die gelieferte Qualität, sondern das wegen einschlägiger Rabattaktionen etwas angeschlagene Markenimage. Wer darauf keinen gesteigerten Wert legt, erhält mit einer Maurice Lacroix Uhr seitens Preis- Leistungsverhältnis meist deutlich mehr als bei anderen Uhrenmarken. Im Falle der Black Friday Offerte kann man durchaus von einer kleinen Preis- Leistungs-Sensation sprechen. Soviel zum Positiven.
Meine persönliche Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge an den Hersteller:
Ich hätte mir eine wirkungsvollere Entspiegelung des Uhrglases gewünscht. Anstelle des Stahlbodens hätte man der Pontos S einen Sichtboden spendieren können. Die Werke werden von Maurice Lacroix wirklich sehr schön verziert, das schaut man sich doch auch gerne an. Bei einer Wasserdichtigkeit von nur 200 m hätte auch technisch nichts dagegen gesprochen. Der Chronodrücker mit dem Einstellring für die innenliegende Drehlünette hätte nach meinem Geschmack auch etwas dezenter ausfallen dürfen. Als Designer hätte ich einen normalen Chronodrücker verbaut und einen separaten Einstellring bei 8 Uhr positioniert:

Die Uhr wirkt so für mich harmonischer. Andererseits vielleicht auch langweiliger. Was sagt ihr?
Viele Grüße
T-Freak
Marken- und Firmengeschichte:
Maurice Lacroix SA ist eine Schweizer Uhrenmanufaktur mit Produktionsbetrieben in Saignelégier und Montfaucon. 1975 wurde die Marke in Saignelégier gegründet. 1990 kam unter dem Namen Masterpiece Collection eine mechanische Uhren-Kollektion mit technischen Innovationen als Markenzeichen heraus, die mit gebläuten Schrauben und geschliffenen Brücken versehen war. Als Qualitätsmerkmal schuf Maurice Lacroix als
einer der ersten Hersteller die Möglichkeit zum Blick ins Uhrwerk durch gläserne Gehäuseböden. 2006 hat Maurice Lacroix sein erstes Manufakturkaliber (ML 106) vorgestellt. Zudem gehört Maurice Lacroix zu den Herstellern, die ihre Gehäuse selbst fertigen.
Pontos S Modellreihe
Die Pontos S stehen für die Sport- bzw. Taucheruhren unter den Pontos Modellen von Maurice Lacroix.

Technische Details:
- Werk: Automatik ML 157 (dekoriertes und veredeltes ETA 7753)
- Datum
- Chronograph 12h
- Gewölbtes Saphirglas
- Innenliegende, drehbare Lünette
- Gehäuse: Edelstahl mit verschraubtem Boden
- Edelstahlarmband mit Druckfaltschließe und Tauchverlängerung
- 20 bar wasserdicht
- Zeiger und Indexe mit Superluminova
- Durchmesser: 43 mm
- Höhe: 15 mm
- Maß Horn zu Horn: 52,5 mm
- Bandanstoß: 22 mm
- Gewicht: 220 g (Metallband)

Dass Maurice Lacroix zu den umstrittenen Uhrenherstellern gehört, möchte ich nur am Rande erwähnen. Manch einer stört sich am Namen, manch anderer stört sich an den Rabattaktionen und dem in diesem Zusammenhang angeschlagenen Image. Mir persönlich geht es allerdings um die Uhr an sich und diese stelle ich euch heute vor, damit sich jeder sein eigenes Bild davon machen kann. Kleiner Tipp am Rande, die Bilder liegen hoch aufgelöst vor, durch direktes Anklicken der Bilder seht ihr sie in besserer Auflösung.
Ich selbst schätze die Uhren von Maurice Lacroix wegen ihrer sorgfältigen Verarbeitung und der durchweg guten Gangwerte. Vorab kann ich schon einmal sagen, dass die Pontos S Chrono hier keine Ausnahme macht. Die Verarbeitung ist auf einem Top-Niveau. Von den UVPs mag man ja hallten was man will, aber was hier geboten wird, liegt weit über dem Kaufpreis des Black Friday Angebots. In dieser Preisklasse erhält man normalerweise Uhren von Certina, Hamilton, Mido oder Tissot. Diese sind in ihrem Preissegment sehr solide Angebote, aber die Pontos S sehe ich hier ein ganzes Stück weit darüber:

Gehäuse und Armband sind satiniert, der äußere Lünettenring ist poliert. Das gewölbte Saphirglas ist beidseitig entspiegelt, die Wirkung könnte jedoch deutlich besser sein. Dass es Maurice Lacroix besser kann, sehe ich an meiner normalen Pontos Chrono, da stellt sich meist der Eindruck ein, dass gar kein Uhrglas verbaut wäre. Und das, obwohl die normale Pontos seitens UVP deutlich unter dem Pontos S Modell positioniert ist. Um es kurz zu machen, die Entspiegelung ist für mich ein echter Kritikpunkt. Man kann durchaus damit leben, aber eigentlich widerspricht das dem Ziel einer optimalen Ablesbarkeit, die ja gerade bei Taucheruhren sehr wichtig ist.

Die Krone ist verschraubt, der Drücker auf der 10 Uhr Position dient der Schnellverstellung des Datums:

Ein sehr markantes Designmerkmal stellt der obere Chronodrücker mit integriertem Drehrad für die Verstellung der innenliegenden Drehlünette dar:

Das Armband ist sehr massiv und solide, gleichzeitig aber auch sehr flexibel:


Die Schließe verfügt zwar über keine seitlichen Drücker, ist aber ebenfalls überdurchschnittlich massiv ausgeführt:

Der Schraubboden ist solide gemacht aber optisch nicht unbedingt etwas Besonderes. Es verdeckt das ETA 7753, welches von Maurice Lacroix verdelt, aufwendig dekoriert und feinreguliert wurde. Mein Exemplar weist einen Vorgang von ca. 3 Sekunden täglich auf:

Bei der Schließe hat man hier nicht das typische Blech-Feeling, wie bei vielen anderen, oft auch deutlich teureren Uhren. Das Handling ist ein wenig ruppig, die Optik jedoch sehr wertig und gelungen:

Die Tauchverlängerung ist ebenfalls massiv ausgeführt:

Das Armband der Pontos S verfügt, von dem einen oder anderen Besitzer vielleicht noch gar nicht bemerkt, über eine integrierte Feineinstellung. Die Bohrungen für die Federstifte sind nicht durchgängig ausgeführt, was einer eleganteren Optik entgegenkommt:


Ebenfalls auf Oberklasse-Niveau ist die Qualität der Zeiger, der applizierten Indexe und des Zifferblatts an sich, welches über einen dezenten Sonnenschliff verfügt. Oberflächlich betrachtet gibt es da keine großen Unterschiede. Doch mit dem Makro-Objektiv kommen eventuelle Nachlässigkeiten schonungslos zum Vorschein. Die Pontos S besteht den Makro-Test jedoch problemlos. Die Entspiegelung mag kritikwürdig sein, aber an den optischen Eigenschaften des gewölbten Uhrglases gibt es jedoch nichts zu meckern. Verzerrungen, wie man das von vielen anderen Modellen kennt, finden hier nicht statt:

Die Krone verfügt über ein eingefrästes Markenlogo:



Sämtliche Zeiger und Indexe sind mit Leuchtmasse belegt. Bei der Leuchtintensität und Dauer hebt sich die Pontos S nicht von der Masse ab, es wird da nur Durchschnittliches geboten:

Fazit:
All diejenigen, die das Black Friday Angebot genutzt haben, weil ihnen die Pontos S Chrono einfach gefällt, haben ein hohen Gegenwert erhalten. Optik, Haptik, Verarbeitung und die inneren Werte der Uhr können überzeugen und entsprechen eher der Preisklasse 2.500 - 3.000 Euro. Etwaige Spekulanten werden vermutlich den gezahlten Preis im Wiederverkauf zurückerhalten, mit großartigen Gewinnen ist hier eher nicht zu rechnen. Schuld daran ist nicht die gelieferte Qualität, sondern das wegen einschlägiger Rabattaktionen etwas angeschlagene Markenimage. Wer darauf keinen gesteigerten Wert legt, erhält mit einer Maurice Lacroix Uhr seitens Preis- Leistungsverhältnis meist deutlich mehr als bei anderen Uhrenmarken. Im Falle der Black Friday Offerte kann man durchaus von einer kleinen Preis- Leistungs-Sensation sprechen. Soviel zum Positiven.
Meine persönliche Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge an den Hersteller:
Ich hätte mir eine wirkungsvollere Entspiegelung des Uhrglases gewünscht. Anstelle des Stahlbodens hätte man der Pontos S einen Sichtboden spendieren können. Die Werke werden von Maurice Lacroix wirklich sehr schön verziert, das schaut man sich doch auch gerne an. Bei einer Wasserdichtigkeit von nur 200 m hätte auch technisch nichts dagegen gesprochen. Der Chronodrücker mit dem Einstellring für die innenliegende Drehlünette hätte nach meinem Geschmack auch etwas dezenter ausfallen dürfen. Als Designer hätte ich einen normalen Chronodrücker verbaut und einen separaten Einstellring bei 8 Uhr positioniert:

Die Uhr wirkt so für mich harmonischer. Andererseits vielleicht auch langweiliger. Was sagt ihr?
Viele Grüße
T-Freak
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