
Bergfex
Themenstarter
Hallo liebe Forianer und Vintagefreunde
Heute stelle ich euch eine Uhr vor, deren Geschichte für mich, mit einem einschneidenden Ereignis Ende des letzten Jahres beginnt. Mein Vater verstarb ganz plötzlich, ohne jede Vorwarnung und ich hatte keine Gelegenheit mehr, mich von ihm zu verabschieden. Viele von euch, werden ähnliches schon erlebt haben und nachvollziehen können, dass mich das erst mal ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Alles andere, auch das Uhrenhobby trat erst mal weit in den Hintergrund. Man braucht einfach eine gewisse Zeit um zu begreifen, zu trauern und seine Gedanken wieder in eine positive Richtung zu lenken.
Mein Vater war niemand, der viel Geld für teure Uhren ausgegeben hätte und so kannte ich ihn mein ganzes Leben lang, eigentlich nur mit Quartzuhren im unteren Preissegment.
Oft und gerne trug er eine Mitron Quartzuhr, die ich ihm Mitte der 90er Jahre, als ich mich selbst noch in Ausbildung befand, einmal zu Weihnachten schenkte. Aufgrund seines riesigen Handgelenksumfanges wollte auch ein Band von der Stange nicht wirklich passen und so kaufte er sich ein Flexband, welches eine viel zu kleine Breite hatte und gar sonderbar an der Uhr wirkte.
Aber scheinbar mochte er die Uhr und er trug sie bis zu seinem Tod.
Anfang des neuen Jahres ergab es sich dann, dass meine Mutter Schränke ausmistete und diverse Dinge zum Vorschein kamen, die lange Zeit verschollen waren. Als sie zu mir kam und sagte... „Ich habe noch eine Uhr gefunden.“, war mein Interesse sofort geweckt. Könnte es sich doch um ein Stück Geschichte aus dem Leben meines Vaters handeln, dass ich nicht kenne. Und tatsächlich, als ich die Uhr sah, war ich sofort sicher, sie nie an meinem Vater gesehen zu haben. Auch meine Mutter sagte, das sie die Uhr nie zuvor gesehen hätte. Sie musste also schon mindestens 45 Jahre ihr Dasein im Verborgenen verbringen. Als ich sie in der Hand hielt und ansah, war ich überrascht, denn es handelte sich um eine zwar einfache, aber optisch sehr ansprechende Uhr im Chronolook und sie traf irgendwie auch meinen Geschmack was Vintages betrifft. Jedenfalls war ich glücklich, so ein schönes Stück Erinnerung gefunden zu haben.
Natürlich war es auch nicht mehr möglich, zu erfahren, zu welchem Anlaß, oder zu welcher Zeit mein Vater die Uhr bekommen hat. Alle anderen Familienmitglieder aus dieser Zeitebene sind leider ebenfalls schon in Wallhalla eingezogen und feiern dort wahrscheinlich gerade, alle wieder vereint, eine mächtig große Party. So hoffe ich es doch jedenfalls.
Nach erster Recherche, konnte ich den Produktionszeitraum der Uhr auf Ende 40er bis Anfang 50er Jahre eingrenzen. Sie wurde auch nur in recht kurzem Zeitraum hergestellt. Da mein Vater Anfang der 50er Jahre seine Firmung hatte und es damals üblich war, zu diesem Ereignis eine Uhr vom Taufpaten zu bekommen, ist es am wahrscheinlichsten, dass er sie als Firmuhr bekommen hat.
Beim durchsehen alter Fotos, konnte ich auch auf einem Foto, auf dem er als junger Erwachsener zu sehen war, die Uhr mit großer Wahrscheinlichkeit identifizieren.
Ich schätze, dass die Uhr maximal 20 Jahre im Einsatz war. Danach hat sie wohl 40-45 Jahre im Schrank verbracht. Sie hat also die stürmische Jugendzeit in den 50ern und das erwachsen werden in den 60ern meines Vaters miterlebt.
Nach einiger Recherche im Netz, sowie natürlich hier im Forum, konnte ich sehr schnell erfahren, um welche Uhr es sich handelt. Es handelt sich um einen sogenannten „Scheinchronographen“ der Marke Basis. Unter dem Firmennamen ist noch der Zusatz „Sport“ zu lesen. In der unteren Hälfte steht noch „Antimagnetique“. Auf der Rückseite wirbt sie mit „Swiss Made“. Dort kann man auch nochmal den Firmennamen „Basis Watch“ und den Zusatz „De-Lux“ lesen. Außerdem gibt es noch zwei Nummern dort abzulesen. Einmal die 114 und dann wahrscheinlich eine Serien oder Referenznummer 920284 (Die Cast). Die Arbeit verrichtet in der Basis das einfache Stiftankerwerk Baumgartner 680. Hier wird durch einen sehr einfachen Mechanismus, die Unruh angehalten und wieder gestartet. Das heißt, dass das ganze Werk angehalten und wieder gestartet wird. Dies ermöglicht einfache Messungen. Jedoch gibt es keine Nullstellungsmöglichkeit. Die Uhr geht natürlich nach einer „Messung“ dann nicht mehr genau und muss nachgestellt werden. Deshalb auch die Bezeichnung Scheinchrono. Das Gehäuse war vermutlich „vergoldet“. Darunter könnte es sich um einen Aludruckguss handeln, da das Gehäuse relativ leicht ist und keinerlei Abrieb oder ähnliches zu erkennen ist. Das Zifferblatt ist schön erhalten und liebevoll designt. Deshalb machen diese Uhren, trotz ihrer sehr günstigen Herstellungskosten, doch einiges her. Mit einem Durchmesser von 38mm ohne Krone, hat sie auch noch eine sehr schöne Größe und macht sie auch in der heutigen Zeit noch absolut tragbar. Mir gefällt sie jedenfalls sehr gut. Und das Gefühl sie zu tragen ist sowieso unbezahlbar.
Hergestellt wurde die Uhr von der Basis Watch M. Thommen AG aus Tecknau im Kanton Baselland. Die Firma wurde laut meiner Recherche 1918 gegründet und ist noch heute im Handelsregister in Tecknau verzeichnet. Ob sie jedoch noch Uhren, bzw. Teile herstellt, konnte ich nicht herausfinden.
Neben Basis in Tecknau, gab es in der näheren Umgebung noch weitere Hersteller von Uhren, wie zum Beispiel Cimier aus Bubendorf, die ebenfalls auch Scheinchronos herstellten, oder Frenca und Nidor aus Bubendorf. Diese Firmen gingen jedoch in der Quartzkrise der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts unter und sind vom Markt verschwunden.
„Die Firma Basis war für die Massenproduktion von billigen Stiftankeruhren bekannt. Und genau damit warb die Firma auch. Viel Uhr für fast kein Geld.“ So schreibt es Roland Ranfft im forum watchtime.de
Nach dem Krieg, hatten die Menschen wenig Geld und so war es nur sinnvoll solche günstigen Uhren an den Markt zu bringen. Deshalb wurde zu der Zeit auch eher abfällig von der „Arme Leute Uhr“ gesprochen, wenn man Stiftankeruhren meinte.
Weiter schreibt Roland Ranfft...“Solche Uhren sind natürlich sammelnswert, schon weil es faszinierend ist, wie man aus ein paar gestanzten Blechschnippseln eine funktionierende Uhr machen kann, womöglich mit Stopvorrichtung.“
So genug erzählt zur Vorgeschichte. Hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. So kommen wir zum Herrichten der Uhr und ein paar Bildern. Der Entschluss die Uhr wieder herzurichten und zu tragen war schnell gefasst, handelte es sich doch um ein Stück Lebensgeschichte meines Vaters mit emotionaler Bedeutung für mich.
Im Fundzustand war die Uhr mit Vollaufzug. Sie lief nach Anklopfen ein paar Sekunden und blieb dann wieder stehen. Außerdem war der Sekundenzeiger extrem verbogen. Wie das passiert sein könnte erschließt sich mir nicht. Die „Vergoldung“ des Gehäuses war bis auf ein paar wenige Stellen vollkommen verschwunden. Das Glas hatte leider auch einen Riß.
Ich zerlegte die Uhr und entschloss mich, das Gehäuse von den Resten des Goldes zu befreien.
Dazu nahm ich Ecromal und polierte die Reste relativ einfach weg. Die Krone, sowie die Drücker verblieben in Gold. Vorab wurde das Gehäuse natürlich US gereinigt. Den goldfarbenen Deckel beließ ich so und polierte ihn nur ein wenig auf. Das Ergebnis war befriedigend. Das Gehäuse schaut fast aus wie neu verchromt und zeigt kaum Kratzer oder Gebrauchsspuren.
Das Zifferblatt war in sehr schönem Zustand und so musste ich es eigentlich nur mit Rodico entstauben und kleinere Schmutzpartikel entfernen. Im Anschluss ging die Uhr zu Marlies, die das Werk revidiert und reguliert, sowie ein neues Glas eingesetzt hat. Derweil hatte ich in der Bucht noch eine fast gleiche Basis geschossen und konnte den originalen Sekundenzeiger nachliefern, den Marlies angepasst und eingesetzt hat. Desweiteren hat Marlies mir noch ein schön passendes 19er Band für feste Stege montiert. Ich finde es stimmig und werde es an der Uhr belassen.
Als ich die Uhr von Marlies zurück bekommen habe, war ich wirklich begeistert. Sie sah einfach wunderschön aus. Nach einem Lauftest über 24 Stunden, konnte ich liegend nur eine Abweichung von 15 Sekunden im Plus feststellen. Einfach toll für ein so altes Stiftankerwerk. Die Gangreserve liegt bei ca. 31 Stunden. Bei Ranfft wird sie mit 35 Stunden angegeben. Aber sie hat ja auch schon 65 Jahre auf dem Buckel. Alles funktioniert wieder einwandfrei und es ist ein tolles Gefühl sie tragen zu dürfen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmal herzlich bei Marlies bedanken!
Sehr gute Kommunikation, gute Arbeit und ein absolut fairer Preis!
Die Beschäftigung mit der Uhr half mir auch, positive Gedanken zu entwickeln und die Trauer in Liebe umzuwandeln. Wenn ich die Uhr trage, werde ich nicht in Trauer zurückblicken, sondern mich an die schönen Momente erinnern die wir hatten und so ein Stück von meinem Vater immer bei mir tragen, wenn mir danach ist.
Ich werde dich nie vergessen Papa......
Der Fundzustand mit defektem Flexband

Das Baumgartner 680 mit dem einfachen "Unruhanhaltemechanismus"

Das Gehäuse nach der Reinigung und Politur

Und hier die fertige Uhr, nachdem sie von Marlies zurück war...









Heute stelle ich euch eine Uhr vor, deren Geschichte für mich, mit einem einschneidenden Ereignis Ende des letzten Jahres beginnt. Mein Vater verstarb ganz plötzlich, ohne jede Vorwarnung und ich hatte keine Gelegenheit mehr, mich von ihm zu verabschieden. Viele von euch, werden ähnliches schon erlebt haben und nachvollziehen können, dass mich das erst mal ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Alles andere, auch das Uhrenhobby trat erst mal weit in den Hintergrund. Man braucht einfach eine gewisse Zeit um zu begreifen, zu trauern und seine Gedanken wieder in eine positive Richtung zu lenken.
Mein Vater war niemand, der viel Geld für teure Uhren ausgegeben hätte und so kannte ich ihn mein ganzes Leben lang, eigentlich nur mit Quartzuhren im unteren Preissegment.
Oft und gerne trug er eine Mitron Quartzuhr, die ich ihm Mitte der 90er Jahre, als ich mich selbst noch in Ausbildung befand, einmal zu Weihnachten schenkte. Aufgrund seines riesigen Handgelenksumfanges wollte auch ein Band von der Stange nicht wirklich passen und so kaufte er sich ein Flexband, welches eine viel zu kleine Breite hatte und gar sonderbar an der Uhr wirkte.
Aber scheinbar mochte er die Uhr und er trug sie bis zu seinem Tod.
Anfang des neuen Jahres ergab es sich dann, dass meine Mutter Schränke ausmistete und diverse Dinge zum Vorschein kamen, die lange Zeit verschollen waren. Als sie zu mir kam und sagte... „Ich habe noch eine Uhr gefunden.“, war mein Interesse sofort geweckt. Könnte es sich doch um ein Stück Geschichte aus dem Leben meines Vaters handeln, dass ich nicht kenne. Und tatsächlich, als ich die Uhr sah, war ich sofort sicher, sie nie an meinem Vater gesehen zu haben. Auch meine Mutter sagte, das sie die Uhr nie zuvor gesehen hätte. Sie musste also schon mindestens 45 Jahre ihr Dasein im Verborgenen verbringen. Als ich sie in der Hand hielt und ansah, war ich überrascht, denn es handelte sich um eine zwar einfache, aber optisch sehr ansprechende Uhr im Chronolook und sie traf irgendwie auch meinen Geschmack was Vintages betrifft. Jedenfalls war ich glücklich, so ein schönes Stück Erinnerung gefunden zu haben.
Natürlich war es auch nicht mehr möglich, zu erfahren, zu welchem Anlaß, oder zu welcher Zeit mein Vater die Uhr bekommen hat. Alle anderen Familienmitglieder aus dieser Zeitebene sind leider ebenfalls schon in Wallhalla eingezogen und feiern dort wahrscheinlich gerade, alle wieder vereint, eine mächtig große Party. So hoffe ich es doch jedenfalls.
Nach erster Recherche, konnte ich den Produktionszeitraum der Uhr auf Ende 40er bis Anfang 50er Jahre eingrenzen. Sie wurde auch nur in recht kurzem Zeitraum hergestellt. Da mein Vater Anfang der 50er Jahre seine Firmung hatte und es damals üblich war, zu diesem Ereignis eine Uhr vom Taufpaten zu bekommen, ist es am wahrscheinlichsten, dass er sie als Firmuhr bekommen hat.
Beim durchsehen alter Fotos, konnte ich auch auf einem Foto, auf dem er als junger Erwachsener zu sehen war, die Uhr mit großer Wahrscheinlichkeit identifizieren.
Ich schätze, dass die Uhr maximal 20 Jahre im Einsatz war. Danach hat sie wohl 40-45 Jahre im Schrank verbracht. Sie hat also die stürmische Jugendzeit in den 50ern und das erwachsen werden in den 60ern meines Vaters miterlebt.
Nach einiger Recherche im Netz, sowie natürlich hier im Forum, konnte ich sehr schnell erfahren, um welche Uhr es sich handelt. Es handelt sich um einen sogenannten „Scheinchronographen“ der Marke Basis. Unter dem Firmennamen ist noch der Zusatz „Sport“ zu lesen. In der unteren Hälfte steht noch „Antimagnetique“. Auf der Rückseite wirbt sie mit „Swiss Made“. Dort kann man auch nochmal den Firmennamen „Basis Watch“ und den Zusatz „De-Lux“ lesen. Außerdem gibt es noch zwei Nummern dort abzulesen. Einmal die 114 und dann wahrscheinlich eine Serien oder Referenznummer 920284 (Die Cast). Die Arbeit verrichtet in der Basis das einfache Stiftankerwerk Baumgartner 680. Hier wird durch einen sehr einfachen Mechanismus, die Unruh angehalten und wieder gestartet. Das heißt, dass das ganze Werk angehalten und wieder gestartet wird. Dies ermöglicht einfache Messungen. Jedoch gibt es keine Nullstellungsmöglichkeit. Die Uhr geht natürlich nach einer „Messung“ dann nicht mehr genau und muss nachgestellt werden. Deshalb auch die Bezeichnung Scheinchrono. Das Gehäuse war vermutlich „vergoldet“. Darunter könnte es sich um einen Aludruckguss handeln, da das Gehäuse relativ leicht ist und keinerlei Abrieb oder ähnliches zu erkennen ist. Das Zifferblatt ist schön erhalten und liebevoll designt. Deshalb machen diese Uhren, trotz ihrer sehr günstigen Herstellungskosten, doch einiges her. Mit einem Durchmesser von 38mm ohne Krone, hat sie auch noch eine sehr schöne Größe und macht sie auch in der heutigen Zeit noch absolut tragbar. Mir gefällt sie jedenfalls sehr gut. Und das Gefühl sie zu tragen ist sowieso unbezahlbar.
Hergestellt wurde die Uhr von der Basis Watch M. Thommen AG aus Tecknau im Kanton Baselland. Die Firma wurde laut meiner Recherche 1918 gegründet und ist noch heute im Handelsregister in Tecknau verzeichnet. Ob sie jedoch noch Uhren, bzw. Teile herstellt, konnte ich nicht herausfinden.
Neben Basis in Tecknau, gab es in der näheren Umgebung noch weitere Hersteller von Uhren, wie zum Beispiel Cimier aus Bubendorf, die ebenfalls auch Scheinchronos herstellten, oder Frenca und Nidor aus Bubendorf. Diese Firmen gingen jedoch in der Quartzkrise der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts unter und sind vom Markt verschwunden.
„Die Firma Basis war für die Massenproduktion von billigen Stiftankeruhren bekannt. Und genau damit warb die Firma auch. Viel Uhr für fast kein Geld.“ So schreibt es Roland Ranfft im forum watchtime.de
Nach dem Krieg, hatten die Menschen wenig Geld und so war es nur sinnvoll solche günstigen Uhren an den Markt zu bringen. Deshalb wurde zu der Zeit auch eher abfällig von der „Arme Leute Uhr“ gesprochen, wenn man Stiftankeruhren meinte.
Weiter schreibt Roland Ranfft...“Solche Uhren sind natürlich sammelnswert, schon weil es faszinierend ist, wie man aus ein paar gestanzten Blechschnippseln eine funktionierende Uhr machen kann, womöglich mit Stopvorrichtung.“
So genug erzählt zur Vorgeschichte. Hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. So kommen wir zum Herrichten der Uhr und ein paar Bildern. Der Entschluss die Uhr wieder herzurichten und zu tragen war schnell gefasst, handelte es sich doch um ein Stück Lebensgeschichte meines Vaters mit emotionaler Bedeutung für mich.
Im Fundzustand war die Uhr mit Vollaufzug. Sie lief nach Anklopfen ein paar Sekunden und blieb dann wieder stehen. Außerdem war der Sekundenzeiger extrem verbogen. Wie das passiert sein könnte erschließt sich mir nicht. Die „Vergoldung“ des Gehäuses war bis auf ein paar wenige Stellen vollkommen verschwunden. Das Glas hatte leider auch einen Riß.
Ich zerlegte die Uhr und entschloss mich, das Gehäuse von den Resten des Goldes zu befreien.
Dazu nahm ich Ecromal und polierte die Reste relativ einfach weg. Die Krone, sowie die Drücker verblieben in Gold. Vorab wurde das Gehäuse natürlich US gereinigt. Den goldfarbenen Deckel beließ ich so und polierte ihn nur ein wenig auf. Das Ergebnis war befriedigend. Das Gehäuse schaut fast aus wie neu verchromt und zeigt kaum Kratzer oder Gebrauchsspuren.
Das Zifferblatt war in sehr schönem Zustand und so musste ich es eigentlich nur mit Rodico entstauben und kleinere Schmutzpartikel entfernen. Im Anschluss ging die Uhr zu Marlies, die das Werk revidiert und reguliert, sowie ein neues Glas eingesetzt hat. Derweil hatte ich in der Bucht noch eine fast gleiche Basis geschossen und konnte den originalen Sekundenzeiger nachliefern, den Marlies angepasst und eingesetzt hat. Desweiteren hat Marlies mir noch ein schön passendes 19er Band für feste Stege montiert. Ich finde es stimmig und werde es an der Uhr belassen.
Als ich die Uhr von Marlies zurück bekommen habe, war ich wirklich begeistert. Sie sah einfach wunderschön aus. Nach einem Lauftest über 24 Stunden, konnte ich liegend nur eine Abweichung von 15 Sekunden im Plus feststellen. Einfach toll für ein so altes Stiftankerwerk. Die Gangreserve liegt bei ca. 31 Stunden. Bei Ranfft wird sie mit 35 Stunden angegeben. Aber sie hat ja auch schon 65 Jahre auf dem Buckel. Alles funktioniert wieder einwandfrei und es ist ein tolles Gefühl sie tragen zu dürfen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmal herzlich bei Marlies bedanken!
Sehr gute Kommunikation, gute Arbeit und ein absolut fairer Preis!
Die Beschäftigung mit der Uhr half mir auch, positive Gedanken zu entwickeln und die Trauer in Liebe umzuwandeln. Wenn ich die Uhr trage, werde ich nicht in Trauer zurückblicken, sondern mich an die schönen Momente erinnern die wir hatten und so ein Stück von meinem Vater immer bei mir tragen, wenn mir danach ist.
Ich werde dich nie vergessen Papa......
Der Fundzustand mit defektem Flexband

Das Baumgartner 680 mit dem einfachen "Unruhanhaltemechanismus"

Das Gehäuse nach der Reinigung und Politur

Und hier die fertige Uhr, nachdem sie von Marlies zurück war...








