
tiktak66
Themenstarter
Auguste Reymond Regulateur an Straußenleder
Zur Vorstellung möchte ich Euch hier eine doch eher selten anzutreffende Creation aus dem Hause Auguste Reymond vorstellen. Es handelt sich um einen Regulateur aus der Metronome Serie. Das Herstellungsjahr der Uhr liegt laut deutschem Vertrieb ca. 15 – 20 Jahre zurück. Auf Archivseiten im Internet hingegen wird sie als Neuheit für das Modelljahr 2002/203 angekündigt. Zunächst ein kurzer
Historischer Abriß zur Firmengeschichte
Die folgenden Angaben beruhen im Wesentlichen auf der Historie, wie sie auf der Homepage von Auguste Reymond zu finden ist.
Auguste Reymond ist eine Schweizer Marke. die 1898 in Tramelan gegründet wurde. Mit dem Kauf der Uhrenwerke Val de Joux Watch Co. 1908 konnten dann auch eigene Uhrwerke gebaut werden. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges expandierte die Firma und verkaufte unter dem Namen ARSA seine Kreationen (Auguste Reymond SA). 1926 wurde die Unitas Watch Co. übernommen, die schon damals einer der renommiertesten Uhrwerkshersteller war.
Mit dem Aufkommen der Armbanduhren gegen Ende der 20ger Jahre war ARSA wohl einer der ersten, die mit wasserdichten Gehäusen und Stoßsicherungen arbeiteten. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wurde die Auguste Reymond SA in die Firmen ARSA für die Uhrenherstellung und UNITAS für die Uhrwerke aufgespalten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die ARSA überwiegend bekannt mit speziellen „Blindenuhren“ und „Digitaluhren“ mit springender Stunde. Bis zur Quartzkrise, Anfang der 70ger Jahre war die ARSA der größte Arbeitgeber in Tramelan.
Durch die mit der Quartzkrise verbundenen Verwerfungen kam es zu zahlreichen Firmenzusammenschlüssen und –brüchen. Ruhe kehrte erst 1989 wieder ein, als das, was von ARSA übrig geblieben war, an die Loosli Familie (Montres Nitella SA) in Tramelan verkauft wurde. Von da an wurden unter dem Namen Auguste Reymond wieder mechanische Uhren produziert.
Warum gerade diese Uhr?
Ich war schon längere Zeit auf der Suche nach einem Regulateur, aber das was der Markt hergab war eher billiger „Chinaschrott“ oder lag in Preisklassen, die für mich jenseits von Gut und Böse waren. Eher durch Zufall bin ich dann auf dieses Exemplar gestoßen. Es stammt aus einer Uhrensammlung und ist vom Zustand her wohl als ungetragen zu betrachten, Ich muss zugeben, dass bis zu diesem Zeitpunkt mir die Marke Auguste Reymond völlig unbekannt war. Auch wenn man hier im Uhrforum stöbert findet man doch überwiegend Informationen zu den Modellen der diversen TCM-Editionen.
Erst im Rahmen der Suche nach Informationen zu dieser Uhr habe ich dann festgestellt, dass es sich um ein seltenes Exemplar handelt. Ein sehr ähnlich aussehendes Modell habe ich im Angebot der Fa. Zeno Watch Basel gefunden. Die beiden auf 80 Stück limitierten Modelle sind aktuell noch zu haben und ähneln der Auguste Reymond doch sehr. Beide verwenden das gleich Gehäuse, sehr ähnlich aussehende Zifferblätter, Zeigerdatum und auch das gleiche Uhrwerk. Im direkten Vergleich wirkt die Auguste Reymond jedoch m.E. ungleich eleganter.
In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage an die Uhrenfreunde dort Draußen: Wie ist es eigentlich zu erklären, dass sowohl Auguste Reymond als auch Zeno Watch Basel ein derart identisches Modell im Angebot hatten bzw. haben?
Um weitere Informationen zu dieser Uhr zu erhalten, habe ich den Hersteller/Vertrieb angeschrieben, auch um zu erfahren, ob der aufgerufene Preis des Verkäufers in Ordnung geht.
Die Antwort des deutschen Vertriebs kam dann auch postwendend und viel recht knapp aus. Ich zitiere mal die vollständige Mail:
„Hallo Herr Schmitt,
diese Uhr gab es ganz außer der Reihe nur in kleiner Stückzahl und nur kurze Zeit und sie war in keinem Katalog aufgeführt. Es ist geschätzte 15 bis 20 Jahre her (oder auch länger) und wir können zum Preis keine Angaben mehr machen.
Mit freundlichen Grüssen“
Seitens des schweizerischen Herstellers der Uhr gab es leider auf Nachfrage überhaupt keine Rückmeldung.
Ich lasse das mal so unkommentiert stehen.
Da mir die Fotos des Verkäufers aber doch etwas den Mund wässerig gemacht hatten und mich zudem die Tatsache anzog, ein extrem seltenes Exemplar ergattern zu können, habe ich flugs einen Termin ausgemacht um das Objekt der Begierde livehaftig zu sehen und anzufassen.
Es fing ganz unspektakulär mit einer weißen Pappschachtel an.

Dann wurde die Haptik schon etwas besser.

Und nach dem Öffnen der lackierten Holzdose bekam ich dann wirklich feuchte Hände.


Da lag sie vor mir und ihr Zustand lies mich eher an ein ladenneues Modell denken und nicht an eins, welches schon über 10 Jahre alt sein sollte.
Die Uhr besitzt ein kissenförmiges Gehäuse mit einer Breite von 38 mm auf 39 mm und baut ca. 10,5 mm hoch. Das Gehäuse besteht aus hochglanzpoliertem Edelstahl. Das Frontglas besteht aus Saphir, das Glas auf der Gehäuserückseite dürfte ein Mineralglas sein.
Durch das rückwärtige Glas hat meinen einen schönen Einblick in das dekorierte Handaufzugskaliber Peseux 7040. Das Kaliber wurde lt. Ranfft seit 1968 bis in die 2000er Jahre gebaut. Als Komplikation wurde ein Zeigerdatum realisiert, die Datumsanzeige erfolgt über einen roten Halbmond auf dem äußeren Zifferblattrand.
Das Hauptzifferblatt ist glänzend weiß mit arabischen Ziffern. Die Anzeige der Stunden befindet sich dezentral auf einem kleinen schwarzen Hilfszifferblatt auf der 12. Die Minuten werden zentral aus der Mitte über den großen gebläuten und geschraubten Minutenzeiger angezeigt. Die kleine Sekunde befindet sich auf der 6 in einem weitern, weiß gehaltenen Hilfszifferblatt.
Der Bandanstoß beträgt 22 mm, Z.Z. trage ich die Uhr an ihrem Originalband, einem beigefarbenen Straußenlederarmband.
Und nun noch ein paar Detailbilder





Und hier der schöne Rücken mit der Detailsicht aufs WErk


So, dass war´s von meinem Schätzchen, ich freue mich auf eure Rückmeldungen
Zur Vorstellung möchte ich Euch hier eine doch eher selten anzutreffende Creation aus dem Hause Auguste Reymond vorstellen. Es handelt sich um einen Regulateur aus der Metronome Serie. Das Herstellungsjahr der Uhr liegt laut deutschem Vertrieb ca. 15 – 20 Jahre zurück. Auf Archivseiten im Internet hingegen wird sie als Neuheit für das Modelljahr 2002/203 angekündigt. Zunächst ein kurzer
Historischer Abriß zur Firmengeschichte
Die folgenden Angaben beruhen im Wesentlichen auf der Historie, wie sie auf der Homepage von Auguste Reymond zu finden ist.
Auguste Reymond ist eine Schweizer Marke. die 1898 in Tramelan gegründet wurde. Mit dem Kauf der Uhrenwerke Val de Joux Watch Co. 1908 konnten dann auch eigene Uhrwerke gebaut werden. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges expandierte die Firma und verkaufte unter dem Namen ARSA seine Kreationen (Auguste Reymond SA). 1926 wurde die Unitas Watch Co. übernommen, die schon damals einer der renommiertesten Uhrwerkshersteller war.
Mit dem Aufkommen der Armbanduhren gegen Ende der 20ger Jahre war ARSA wohl einer der ersten, die mit wasserdichten Gehäusen und Stoßsicherungen arbeiteten. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wurde die Auguste Reymond SA in die Firmen ARSA für die Uhrenherstellung und UNITAS für die Uhrwerke aufgespalten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die ARSA überwiegend bekannt mit speziellen „Blindenuhren“ und „Digitaluhren“ mit springender Stunde. Bis zur Quartzkrise, Anfang der 70ger Jahre war die ARSA der größte Arbeitgeber in Tramelan.
Durch die mit der Quartzkrise verbundenen Verwerfungen kam es zu zahlreichen Firmenzusammenschlüssen und –brüchen. Ruhe kehrte erst 1989 wieder ein, als das, was von ARSA übrig geblieben war, an die Loosli Familie (Montres Nitella SA) in Tramelan verkauft wurde. Von da an wurden unter dem Namen Auguste Reymond wieder mechanische Uhren produziert.
Warum gerade diese Uhr?
Ich war schon längere Zeit auf der Suche nach einem Regulateur, aber das was der Markt hergab war eher billiger „Chinaschrott“ oder lag in Preisklassen, die für mich jenseits von Gut und Böse waren. Eher durch Zufall bin ich dann auf dieses Exemplar gestoßen. Es stammt aus einer Uhrensammlung und ist vom Zustand her wohl als ungetragen zu betrachten, Ich muss zugeben, dass bis zu diesem Zeitpunkt mir die Marke Auguste Reymond völlig unbekannt war. Auch wenn man hier im Uhrforum stöbert findet man doch überwiegend Informationen zu den Modellen der diversen TCM-Editionen.
Erst im Rahmen der Suche nach Informationen zu dieser Uhr habe ich dann festgestellt, dass es sich um ein seltenes Exemplar handelt. Ein sehr ähnlich aussehendes Modell habe ich im Angebot der Fa. Zeno Watch Basel gefunden. Die beiden auf 80 Stück limitierten Modelle sind aktuell noch zu haben und ähneln der Auguste Reymond doch sehr. Beide verwenden das gleich Gehäuse, sehr ähnlich aussehende Zifferblätter, Zeigerdatum und auch das gleiche Uhrwerk. Im direkten Vergleich wirkt die Auguste Reymond jedoch m.E. ungleich eleganter.
In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage an die Uhrenfreunde dort Draußen: Wie ist es eigentlich zu erklären, dass sowohl Auguste Reymond als auch Zeno Watch Basel ein derart identisches Modell im Angebot hatten bzw. haben?
Um weitere Informationen zu dieser Uhr zu erhalten, habe ich den Hersteller/Vertrieb angeschrieben, auch um zu erfahren, ob der aufgerufene Preis des Verkäufers in Ordnung geht.
Die Antwort des deutschen Vertriebs kam dann auch postwendend und viel recht knapp aus. Ich zitiere mal die vollständige Mail:
„Hallo Herr Schmitt,
diese Uhr gab es ganz außer der Reihe nur in kleiner Stückzahl und nur kurze Zeit und sie war in keinem Katalog aufgeführt. Es ist geschätzte 15 bis 20 Jahre her (oder auch länger) und wir können zum Preis keine Angaben mehr machen.
Mit freundlichen Grüssen“
Seitens des schweizerischen Herstellers der Uhr gab es leider auf Nachfrage überhaupt keine Rückmeldung.
Ich lasse das mal so unkommentiert stehen.
Da mir die Fotos des Verkäufers aber doch etwas den Mund wässerig gemacht hatten und mich zudem die Tatsache anzog, ein extrem seltenes Exemplar ergattern zu können, habe ich flugs einen Termin ausgemacht um das Objekt der Begierde livehaftig zu sehen und anzufassen.
Es fing ganz unspektakulär mit einer weißen Pappschachtel an.

Dann wurde die Haptik schon etwas besser.

Und nach dem Öffnen der lackierten Holzdose bekam ich dann wirklich feuchte Hände.


Da lag sie vor mir und ihr Zustand lies mich eher an ein ladenneues Modell denken und nicht an eins, welches schon über 10 Jahre alt sein sollte.
Die Uhr besitzt ein kissenförmiges Gehäuse mit einer Breite von 38 mm auf 39 mm und baut ca. 10,5 mm hoch. Das Gehäuse besteht aus hochglanzpoliertem Edelstahl. Das Frontglas besteht aus Saphir, das Glas auf der Gehäuserückseite dürfte ein Mineralglas sein.
Durch das rückwärtige Glas hat meinen einen schönen Einblick in das dekorierte Handaufzugskaliber Peseux 7040. Das Kaliber wurde lt. Ranfft seit 1968 bis in die 2000er Jahre gebaut. Als Komplikation wurde ein Zeigerdatum realisiert, die Datumsanzeige erfolgt über einen roten Halbmond auf dem äußeren Zifferblattrand.
Das Hauptzifferblatt ist glänzend weiß mit arabischen Ziffern. Die Anzeige der Stunden befindet sich dezentral auf einem kleinen schwarzen Hilfszifferblatt auf der 12. Die Minuten werden zentral aus der Mitte über den großen gebläuten und geschraubten Minutenzeiger angezeigt. Die kleine Sekunde befindet sich auf der 6 in einem weitern, weiß gehaltenen Hilfszifferblatt.
Der Bandanstoß beträgt 22 mm, Z.Z. trage ich die Uhr an ihrem Originalband, einem beigefarbenen Straußenlederarmband.
Und nun noch ein paar Detailbilder





Und hier der schöne Rücken mit der Detailsicht aufs WErk


So, dass war´s von meinem Schätzchen, ich freue mich auf eure Rückmeldungen