Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken?

Diskutiere Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? im Uhrencafé Forum im Bereich Uhren-Forum; Auch nicht, wenn es das 9S55 wäre! Wenn die einen auf große Junghanstradition bringen wollen, dann gehört da gefälligst ein Junghanswerk rein...
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #21
K

Korny

Gast
Auch nicht, wenn es das 9S55 wäre!
Wenn die einen auf große Junghanstradition bringen wollen, dann gehört da gefälligst ein Junghanswerk rein!
Auch wenn das exklusiv für sie ist, es ist kein Junghans.

Also: ehrlich sein und sagen, dass es eine gepimpte Seiko ist und nicht auf Geschichte und Name machen
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #22
uhrensammler

uhrensammler

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Richtig!!! Autos sind wieder ein anderes Thema.

Hanhart z.B. hat auch schon bemerkt, dass bestimmte Modell einfach nicht so laufen, wie sie sollten. Man hatte die Dornier bei knapp unter 5000 EURO eingereiht. Scheinbar lief sie nicht so toll - jetzt liegt sich bei 3490 EURO.
Auch das Einsteigermodell MINOS hat man von 1790 auf 1390 gesenkt. Das finde ich richtig. Ich hatte mal ne MINOS, war sehr zufrieden, vor allem was die Gangwerte anbelangt. Aber den Neupreis von 1790 hätte ich nicht bezahlt, obwohl es eine sehr schöne Fliegeruhr ist.

Gruß Jürgen
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #23
eastwest

eastwest

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@ Korny: zielte bloß auf Dein Beispiel mit dem Käfermotor. Klar will man möglichst Originale - aber wo gibt es die noch? Die anderen haben mengenweise ETA drin.

eastwest
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #24
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Korny

Gast
Die anderen aber sagen das dann und verlangen eine Ecke weniger. Das finde ich unverschämt. Klar, wenn jemand auf den Namen wert legt, dann geht das Spiel so. Aber wenn man eher auf die Inneren Werte achtet, dann scheidet so eine Marke sofort aus.

Welcher Chrono liegt mit einem "exklusiven" 7750 bei dem Preis?
Ich kenne da nur Rattrapante Chronos, die in etwa dahin kommen.
Und die sind dann zum Teil auch mit zusätzlichen Komplikationen versehen oder "exklusiv" mit Gravuren, vergoldeten Teilen, ...
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #25
Junnghannz

Junnghannz

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Korny schrieb:
Aber wenn man eher auf die Inneren Werte achtet, dann scheidet so eine Marke sofort aus.
[...]
Welcher Chrono liegt mit einem "exklusiven" 7750 bei dem Preis?
Gerade die "inneren Werte" einer solchen Junghans-Uhr - nämlich Seiko-Uhrwerke - sind eigentlich hervorragend! Die von Junghans verbauten Seiko-Kaliber sind nämlich wesentlich aufwendiger gefertigt als die ETA-Massenware (wie das ganz und gar nicht exklusive 7750), außerdem sind es eigenständige Konstruktionen!

Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach darin, daß Junghans sich zwar im Hochpreis-Manufaktur-Sektor "positionieren" will, aber offenbar kalte Füße bekommt, wenn es darum geht, auch Nägel mit Köpfen zu machen, d. h. endlich mal wieder neue, eigene Werke zu entwickeln. Das überläßt man dann lieber den Japanern und schmückt sich anschließend mit fremden Federn... Mich würde es jedenfalls interessieren, wie viele weniger gut informierte Uhrenkäufer eine solche Uhr in dem Glauben erwerben, ein originär "deutsches" Uhrwerk zu erhalten - und deshalb auch den geforderten Preis bereitwillig zahlen! Das hat nichts mit einer eventuell schlechteren Qualität der Seiko-Werke zu tun, sondern vielmehr mit Glaubwürdigkeit - gerade dann, wenn man die Junghans-"Tradition" heraufbeschwört!

Mal abgesehen davon - es gibt ja bekanntlich auch echte Manufakturen, die tatsächlich in Deutschland entwickeln und produzieren! Und wenn ich mir eine schöne Manufakturuhr aus deutschen Landen zu einem realistischen Preis kaufen möchte, greife ich sehr viel lieber zu einer Marke wie NOMOS.

Im Falle eines Scheiterns der Marke Junghans werde ich sicher keine einzige Uhrenfreak-Träne vergießen!


Viele Grüße

Wolfgang
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #26
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Korny

Gast
Meine Worte, nur besser formuliert.

Es geht nicht um die Qualität, es geht um die Ehrlichkeit.
Dass das 7750 nicht so exklusiv ist stimmt, das kommt uns zu Gute, da wir für 400,- schon Chronos damit kaufen können.

Schlecht ist es nicht ,wie einige gute Gangwerte aufzeigen.

Eigenständig oder nicht kann an so oder so sehen. Das ETA ist auch eigenständig ETA halt :-)

Mir ging es aber darum: wenn Junghans drauf steht, das J88 ein super Kaliber ist, dann ist das Seiko in der Erhard irgendwie ein Witz
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #27
eastwest

eastwest

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Und das bei Deinem Nick! :wink:
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #28
Treets

Treets

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Hallo Kollegen!

Nachdem ich ja unlängst diesen Thread ins Leben rief, habe ich immer mal wieder nach der angekündigten Kienzle-Luxus-Uhr geforscht. Und siehe da, Kienzle hat an seiner Homepage gearbeitet - und es sind dort die neuen Kollektionen zu bewundern. Und tatsächlich ist dort die "Jakob Kienzle Repitition No.1" zu bewundern. Auch die technischen Daten werden erläutert (kleiner Auszug):

DAS WERK:
Automatikwerk mit einem Repetitionsmodul von Dubois Depraz (Schlagwerk), Gangreserve ca. 42 Stunden, 21 Steine, 28.800 A/h

FUNKTIONEN:
Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden.
Bei Betätigung des Repetitionsdrückers ertönen die Stunden im Einfachschlag und die Fünfminutenintervalle im Doppelschlag.

Die Linie Jakob Kienzle biete auch noch andere exklusive Modelle - u.a. mit einen ewigen Kalender.
Weiterhin gibt es eine Linie (Kienzle Kollektion 1822), die Chronographen mit ETA 7750 anbietet.

Hier kann man gucken:
http://www.kienzle-ag.de

Die meinen es also tatsächlich ernst. Leider habe ich keine Preise finden können.

Viele Grüße aus dem Norden!
Treets
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #29
T

Tim

Gast
Eine hochpreisige Junghans mit japanischem Werk empfinde ich so oder so als Ausrutscher und Stilbruch. Ein schweizer Kaliber, auch wenn es Massenware ist, passt immer noch besser zu einer betont klassisch gezeichneten Uhr auf der "Made in Germany" prangt.

Man sollte in den höheren Preiskategorien die Kauffaktoren "Prestige" und "Image" nicht vergessen. Es klingt immer besser, wenn man behaupten kann, dass in der eigenen Uhr ein echtes schweizer Werk seinen Dienst verrichtet, als wenn man auf das japanische Herz einer Uhr zu sprechen kommt. Letzteres erweckt dann doch eher den Ruf eines Billigheimers.

Um nochmal auf die Autos zu kommen: Es mag sein, dass ein Lexus teilweise besser ist als das Konkurrenzmodell von Mercedes, aber schlussendlich entscheidet das Prestige und lässt den Mercedes zum Kunden wandern.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #30
U

UMM

Gast
Eine Luxus - Kienzle ist so überflüsig wie eine Klabusterbeere.


Eine Kienzle mit Mittelklassewerk für jedermann mit qualität in seiner Klasse wäre noch ne Marktlücke.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #31
W

watchboy88

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Da ich neu im Forum bin, erst einmal ein Hallo an alle!

Ich will noch einmal auf den Creator von Erhard Junghans zurückkommen.

Optik: Ist wohl Geschmacksache. Mir gefällt die schwarze Version zwar nicht so gut, dafür finde ich die mit weißen Zifferblatt sehr gelungen. Obwohl ich bisher auch nur Bilder gesehen habe, und die Uhr noch nicht in der Hand gehabt habe.

Technik: OK. es ist ein japanisches Werk drin. Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn Junghans die Mühen auf sich genommen hätte und ein eigenes Werk entwickelt hätte. Aber technisch gesehen ist das Werk doch nicht schlecht, oder? Oben hieß es sogar einmal, dass es besser als das ETA sei.... Gibt es hier Erfahrungsberichte?

Da ich neu in der Szene bin, welcher Hersteller bietet denn einen echten "made in germany" automatik Chronographen an? Ist der Germanika I von Mühle Glashütte in Deutschland entwickelt und gebaut?
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #32
Andreass

Andreass

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Mir gefallen solche "Klassensprünge" Grundsätzlich nicht. Eine passende Steigerung, OK, aber mal eben solch ein Absprung, das ist als ob aus Lidl oder Aldi mit einem Schlag ein Feinkostladen werden würde, welcher eine ganz andere kundschaft bedienen will.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #33
Kube

Kube

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Wenn man es so wie Seiko machen möchte, also verschiedene Segmente bedienen (Niedrigpreissegment, Mittel- und Oberklasse), warum nicht? Wenn man vom Mittelpreissegment einfach nur in die Oberklasse "aufsteigen" möchte, dann finde ich das nicht glaubwürdig.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #34
TDIFlorian

TDIFlorian

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Mal was zu den Junghanswerken:
Das sind eigene Konstruktionen die Junghans ausser Haus produzieren lässt.
Da wird nicht einfach ein ETA 7750 eingeschalt.
Eine ehemalige Schulkollegin arbeitet in der Konstruktion und hat an den Werken mitgearbeitet.
Leider hat Junghans zu ihren Quarz Zeiten der Mechanik den Rücken gekehrt und ist derzeit nicht in der Lage ein Werk selbst herzustellen.
Aber mal ehrlich: Wieviele Uhrenhersteller haben diese Kompetenz inne?
Das einer 4000€ Uhr ein Schweizer Werk besserr steht ist allerdings keine Frage.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #35
M

mat00teo

Gast
Mal was zu den Junghanswerken:
Das sind eigene Konstruktionen die Junghans ausser Haus produzieren lässt.
Da wird nicht einfach ein ETA 7750 eingeschalt.

Nicht? Dann sieht das J880 also nur wie ein Valjoux aus? Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber ich mag es auch nicht glauben. Habe genug "Junghans"-Werke gesehen.

Selbst Hersteller wie Maurice Lacroix geben unumwunden zu, dass das "eigene" Kaliber ML 67 auf einem 7750 basiert. Aber wenigstens wird hier die beste Kategorie verwendet, ein zusätzlicher Lagerstein eingebaut und ein aufwändiges Werkdekor verwendet. Allein der skelettierte Rotor ist eine Augenweide. Möglich, dass man die Werke auch so bei ETA bezieht.

Schaue ich mir die "Junghans J880" an, sehe ich nichts, aber auch gar nichts Besonderes. Ein paar blaue Schauben hier, ein netter Schliff da, manchmal reicht es grad noch für einen Schriftzug auf dem Rotor. Aber noch nicht einmal für eine Glycidurunruh reicht es. Von eigener "Konstruktion" kann ICH nichts erkennen, lasse mich aber natürlich gern überzeugen.

Ich gehe davon aus, dass Junghans die Werke so bei der ETA fertigen lässt und nichts, aber auch gar nichts daran selbst macht, vielleicht von einer Reglage abgesehen. Und konstruktiv handelt es sich um das Standard 7750. Und dafür sind die aufgerufenen Preise mittlerweile mehr als ambitioniert. Vor allem wenn man sich die Preise von vor 2 Jahren im Gegensatz dazu anschaut.

Es geht ja auch nicht darum, dass Junghans etwas Schlechtes tut, auf bewährte Werke zurück zu greifen. Aber dem Kunden wird vorgegaukelt, es handele sich um eigene, selbst entwickelte Manufaktur-Werke, vor allem bei den Seiko´s. Und das empfinde ich ziemlich nahe am Besch*ss.
 
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  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #36
Oelfinger

Oelfinger

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Macht das nicht so ziemlich jeder Hersteller, der ein "Standartwerk" einschalt und ihm eine eigene Kaliberbezeichnung gibt?

Egal, ob das jetzt Junghans, Longines, Mido, etc. ist?

Grüße,

Günter
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #37
TDIFlorian

TDIFlorian

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@ Matteo
Da ich besagte Kollegin sowieso noch was fragen wollte werde ich diesbezüglich mal nachhaken und schauen ob ich ne brauchbare Antwort bekomme um was für Werke es sich da im einzelnen dreht.

Nachträglich hinzugefügt: So, habe telefoniert. Matteo hatte Recht, es wird bei der "Preiswerten" Linie ETA eingeschalt.
Meine Info bezog sich auf die teure Erhardt Junghans Linie, bei dieser wurde in zusammenarbeit mit Seiko Werke entwickelt welche auch bei Seiko produziert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #38
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tourby

Uhrenhersteller, Tourby Watches
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Heute wird noch über ETA gemeckert und geschimpft. In spätestens 5 Jahren wird es heissen "Die haben damals noch echte ETA Werke eingebaut, das waren noch Zeiten"...

Bald wird es nur noch Selitta und China Werke geben anstatt ETA. Dann werden sich die Leute um diese Uhren mit ETA reissen... aber nicht mehr bezahlen können.

Der Wert eines Werkes hat nicht nur was mit der Qualität zu tun, sondern auch damit, wie häufig und leicht dieses Werk zu bekommen ist. Meint ihr alle Manufaktur Werke sind so viel teurer, weil sie auch besser sind? Heute ist ETA (noch) Massenware - Morgen wird es schon LUXUS sein.
 
  • Aufschwung bei den deutschen Traditionsmarken? Beitrag #40
M

mat00teo

Gast
Heute ist ETA (noch) Massenware - Morgen wird es schon LUXUS sein.

Eher nicht, denn die ETA ist auf Massenabsatz angewiesen. Das einzige was passieren wird sind noch höhere Preise für Uhen mit ETA. Und durch die quasi ausschließliche Abgabe von Komplettwerken noch mehr Einheitsbrei außerhalb der Swatch group.

Aber vielleicht entsteht mit Firmen wie Sellita endlich mal sowas wie eine kleine Konkurrenz zur allmächtigen ETA. Mittlerweile schalen ja bereits große Marken SW ein (Oris z.B.) ... schlechter sind die wohl auch nicht, als ein 0815-ETA.
 
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