Mal was zu den Junghanswerken:
Das sind eigene Konstruktionen die Junghans ausser Haus produzieren lässt.
Da wird nicht einfach ein ETA 7750 eingeschalt.
Nicht? Dann sieht das J880 also nur wie ein Valjoux aus? Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber ich mag es auch nicht glauben. Habe genug "Junghans"-Werke gesehen.
Selbst Hersteller wie Maurice Lacroix geben unumwunden zu, dass das "eigene" Kaliber ML 67 auf einem 7750 basiert. Aber wenigstens wird hier die beste Kategorie verwendet, ein zusätzlicher Lagerstein eingebaut und ein aufwändiges Werkdekor verwendet. Allein der skelettierte Rotor ist eine Augenweide. Möglich, dass man die Werke auch so bei ETA bezieht.
Schaue ich mir die "Junghans J880" an, sehe ich nichts, aber auch gar nichts Besonderes. Ein paar blaue Schauben hier, ein netter Schliff da, manchmal reicht es grad noch für einen Schriftzug auf dem Rotor. Aber noch nicht einmal für eine Glycidurunruh reicht es. Von eigener "Konstruktion" kann ICH nichts erkennen, lasse mich aber natürlich gern überzeugen.
Ich gehe davon aus, dass Junghans die Werke so bei der ETA fertigen lässt und nichts, aber auch gar nichts daran selbst macht, vielleicht von einer Reglage abgesehen. Und konstruktiv handelt es sich um das Standard 7750. Und dafür sind die aufgerufenen Preise mittlerweile mehr als ambitioniert. Vor allem wenn man sich die Preise von vor 2 Jahren im Gegensatz dazu anschaut.
Es geht ja auch nicht darum, dass Junghans etwas Schlechtes tut, auf bewährte Werke zurück zu greifen. Aber dem Kunden wird vorgegaukelt, es handele sich um eigene, selbst entwickelte Manufaktur-Werke, vor allem bei den Seiko´s. Und das empfinde ich ziemlich nahe am Besch*ss.