
czudi
Themenstarter
Aquadive Bathyscaphe 100 Blue Edition versus Doxa SUB 1200 T Caribbean
Ich möchte darauf hinweisen, dass dies MEINE persönliche Einschätzung bzw. mein Vergleich ist.
Andere würden einige Dinge bestimmt anders sehen und bewerten (also bitte nicht schimpfen!).
Auch möchte ich bereits vorher bekennen, dass ich ein DOXA-Fan bin.
Die Bathyscaphe ist meine erste AQUADIVE (nachfolgend AD genannt).
Die AD habe ich anfangs Dezember 2019 bestellt und am 30.12.19. bekommen.
Die Doxa ist seit August 2017 bei mir.
(Sie wird allerdings nicht getragen, da ich noch eine 5000T Caribbean als „Trageuhr“ habe.
Ich habe aber dieses Modell zum Vergleich hinzugezogen, da sie sich besser mit der AD vergleichen lässt, als die grössere 5000T.)
Um diese beiden geht es:
Nun, was haben die beiden gemeinsam:
Was unterscheidet sie:
Die Daten hier in einer Tabelle, zum besseren Vergleich:
Die Daten habe ich den jeweiligen Hersteller-websites entnommen.
Nun, die „soft-facts“:
Beide Marken sind „ausserhalb“ des Uhrforums kaum bekannt und haben selbst im UF eine eher kleine Fangruppe.
Dies mag auch daran liegen, dass man beide Marken (bislang) nur online kaufen kann, da es aktuell keine Konzessionäre gibt und viele wohl auch das Risiko scheuen, eine Uhr für rund EUR 2.000.- online zu bestellen (DOXA bisher in den USA) ohne sie je live gesehen zu haben.
Undurchsichtige Vertriebskanäle, häufige Besitzerwechsel und eine holprige Kommunikation (DOXA) kamen bislang erschwerend hinzu.
Da nun beide Vertriebszentren (für Europa) in Österreich sind, sollte sich dies wohl bessern.
Ausserdem bauen beide nur Taucheruhren (DOXA früher auch Taschenuhren und Dresser), was die Zielgruppe natürlich noch weiter einschränkt.
So handelt es sich bei beiden Marken also eher um Exoten (für Fans oder Freaks).
Wenn man jedoch die seltene Möglichkeit hat mal eine live zu sehen, dann ist das Interesse und (meistens) auch die Begeisterung gross (bestens geeignet sind dafür UF-Stammtische..).
Der erste Eindruck zählt (sagt man..)
Weswegen ich nun von den Datenblättern zu den „realen“ Uhren komme.
Laut der den Daten und Funktionen (ja selbst vom Preis) unterscheiden sie sich ja nur "wenig".
Aber wie sind die Unterschiede beim „Anfassen“ und Tragen?
Auspacken und erstes Anlegen der AQUADIVE
Zuerst besticht die aufwendige Holzbox. Eigentlich handelt es sich ja um einen Diver – die Box würde auch einem Dresser gut stehen.
Ich persönlich brauche solche aufwendigen Boxen ehrlich gesagt nicht, da ich meine Uhren nicht darin lagere
– was bedeutet: auspacken und das teure „Drumherum“ für immer weglegen.
Ich finde es mindestens genauso sympathisch, wenn eine Uhr (z.B. Seiko MM) in einer einfachen Kartonbox kommt.
Da ja ein Kautschuk-Band montiert ist, kann man die Uhr sofort anlegen und benötigt keine Werkzeug zum anpassen (weswegen auch keines dabei ist).
Glas und Boden sind mit einer Folie geschützt.
Was sofort auffällt: Der „Geruch“ des Bandes. Ich kann so etwas gar nicht gebrauchen!
Mag aber eh keine Kautschuk- o.ä. Bänder. Leider ist das originale BOR zur Uhr derzeit nicht erhältlich (USD 229.- +) - werde es aber ganz sicher nachrüsten.
Abgebildet war die Uhr übrigens mit einem schwarzen Band, geliefert wurde sie allerdings mit einem blauen.
Nicht dramatisch, aber sollte vielleicht auch nicht so sein...
Also an den Arm:
Gar nicht so schlecht und bei weitem nicht so gross, wie befürchtet.
Das Band ist sehr bequem (wenn man es nicht riechen würde, wäre es noch angenehmer).
Es fällt mir allerdings schwer zu beurteilen, ob es qualitativ tatsächlich besser ist, als ein „Borealis-Kautschuk“, welches nicht riecht und nur einen Bruchteil kostet.
Die Uhr wird schnell „selbstverständlich“, womit ich meine, dass sie trotz der Grösse und einem gewissen Gewicht schon nach kurzer Zeit kaum noch wahrgenommen wird – auf jeden Fall nicht störend. Bei meinem HAU (ca. 18/18,5cm) passt sie sich sehr gut an und lässt sich sehr angenehm tragen. Was ich auch nach wenigen Tagen so noch unterschreiben kann.
Dann mal schauen, was noch in der Packung ist: Garantiekarte, ausgefüllt und abgestempelt. Prima.
Und dann noch ein Gangwertezertifikat. ???. Leider leer – d.h. nicht ausgefüllt. Für Selbstausfüller?? Habe eine eMail an Synchron geschrieben und darauf hingewiesen.
Drei Stunden später, hatte ich deren Entschuldigung und die Versicherung, dass die Daten gespeichert sind und ich Ihnen nur die Seriennummer mailen muss und sie mir dann selbstverständlich ein ausgefülltes Zertifikat senden. Kommunikation 10 Punkte! Reden wir doch vom späten Nachmittag/Abend, einen Tag vor Silvester.
(das Zertifikat wurde allerdings bis heute, 8.1.20, noch nicht nachgeliefert)
Die Gangwerte (auch ohne Zertifikat) sind bestechend: Abweichung von +/- 0 sec. pro Tag („handgestoppt“, Tragezeit p.d. ca. 16h, nachts abgelegt mit ZB oben).
Und dies über die gesamten 6 Tage, die ich sie getragen habe.
Design, Farbe, Verarbeitung und Handling:
Die Uhr ist sehr „schlicht“. Will sagen, irgendwie unaufgeregt, sachlich, selbstverständlich, unspektakulär. Selbst die Gravur „Isofrane“ befindet sich innen an der Schliesse und nicht aussen!
Und dies obwohl die Details hübsch gemacht sind: Feine Zeiger (dennoch sehr gute Ablesbarkeit), beidseitig abgeschrägte, aufgesetzte Indizes, eine recht hohe, sehr gut greifbare Lünette und ein kräftiges Blau (ZB und Lünette). Ein fast schon „weiches“ Gehäuse, ohne Ecken und Kanten. Irgendwie „smooth“.
Fast verständnislos sieht man sie an und denkt: „Ach, dass ist es schon? Das ist ein „Kult-Diver“?
Könnte es nicht auch Microbrand sein, für einen viel geringeren Preis? Zum Beispiel eine „Helson Turtle“? Oder wenn ich an meine „Zelos“ denke...?
Diese Understatement hat allerdings auch etwas: Nichts wirkt „aufgesetzt“ oder übertrieben. Alles scheint so zu sein, wie es sein soll. Alles sauber verarbeitet. Kein „Schnick-Schnack“. Eher „Reduced to the max“.
Ein ähnliches Gefühl hatte ich anfangs z.B. bei meiner „Tudor“ Heritage BB Blue: „Das ist es schon?“
Und heute denke ich: Besser geht fast nicht!
Manche Uhren brauchen vielleicht etwas länger um zu überzeugen – hoffe, dass diese dazu gehört.
Auspacken und erstes Anlegen der DOXA
(Ich gebe zu, bei diesem Modell ist es schon eine Weile her, aber das Gefühl habe ich bei allen meinen DOXAs gehabt – und ich weiss es wie heute
)
Wie nett, eine Röhre als Verpackung. Ein bisschen U-Boot. Schon die Verpackung scheint wasserdicht zu sein, es geht ja auch um einen Diver.
Darin neben der Uhr am BOR (= Beads of rice), die Garantiekarte und im Karton: Werkzeug und eine CD-ROM.
Uhr und Band sind, sehr gut, komplett mit Folie geschützt.
Zum Anlegen muss man nun erst einmal das Werkzeug bemühen.
Band kürzen, verschraubte Glieder: kein Problem.
Also an den Arm:
Wie „g..l“ ist die denn!!!
Lasst uns an den Strand gehen. Ich möchte tauchen, schwimmen, Cocktails trinken!
Das Band glitzert. Die Lünette will gedreht werden – und wie sie sich dreht!! Und das Orange auf der äusseren Lünette!
Das Band klappert ganz leicht – wie schön. Ich kann sie hören. Sie ist bei mir.
Eines der (wenn nicht sogar DAS) angenehmsten Metallarmbänder die ich kenne.
Das Band passt sich perfekt an. Und lässt sich mit der Feinverstellung in der Schliesse individuell optimieren (enger oder weiter, je nach Gusto bzw. Cousteau
).
Die Schliesse ist nicht „hightech“, aber funktional, sie schliesst und sie hält.
Die Gangwerte sind auch bei DOXA sehr gut: Abweichung von ca. + 1 sec. pro Tag („handgestoppt“).
Wobei die „Nicht-COSC“-Versionen bei mir genauso exakt laufen, wie die zertifizierten.
Design, Farbe, Verarbeitung und Handling:
Die Uhr ist „rock `n roll“.
Will sagen: Sie macht gute Laune. Sie versprüht Urlaubsstimmung. Sie will immer wieder angeschaut werden.
Sie wirkt trotz ihrer Grösse eigentlich viel kleiner, da Lünette nicht bis zum Gehäuserand reicht und damit auch das ZB um einiges kleiner als das Gehäuse ist.
Dadurch entsteht ein gewisses „Vintage-Feeling“.
Die Zeiger sind eher von der „dicken“ Sorte. Filigran ist anders. Aber sehr gut ablesbar.
Hier ist klar, was Stunde und Minute ist.
Die Lünette lässt sich sehr gut „packen“ und einstellen. Sie rastet genau dort, wo sie es soll.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Vom Gehäuse, über den Bandanstoss, bis zur Lünette – ich wüsste nicht, wo ich da etwas zu meckern hätte..
Eine DOXA fällt auf. Understatement können andere versuchen.
Ein „Kult-Diver“ eben. Das Vorbild dazu stammt vom Ende der 60ziger Jahre. Was braucht man mehr?
MEIN Resümee:
Beide schön. Aber ganz unterschiedlich.
Beide sind äusserst angenehm zu tragen (die AD war jetzt 6 Tage hintereinander am Arm - was ich bei neuen Uhren eigentlich immer mache um ein Gefühl für die Uhr zu entwickeln).
Tragekomfort, Verarbeitung, Ablesbarkeit und Ganggenauigkeit sind bei beiden sehr gut.
Für mich ist die DOXA irgendwie „spezieller“, wirkt sie doch „retro“ und ist mit der Lünette irgendwie besonders.
Die AQUADIVE zeigt erst auf den zweiten Blick, dass auch sie keine „Standard-“ Taucheruhr ist.
Sie wirkt sehr clean – ja irgendwie „selbstverständlich“. Etwas „brav“.
Und sie ist anderen Marken und Modellen am Markt doch ähnlicher.
Die DOXA ist hingegen unverwechselbar.
Deswegen habe ich auch auf eine Bewertung nach Punkten für die einzelnen Kriterien verzichtet.
Wenn die AD nur halb so viele Punkte bekommen hätte, würde dies eben nicht bedeuten, dass sie nur „halb so gut“ ist.
Nein, sie ist anders gut.
Eben verschiedene KULTU(H)REN
Bei der AQUADIVE freue ich mich auf das original Metallband, weil ich denke, dass die Uhr dadurch noch erheblich aufgewertet wird.
Auch freue ich mich auf die AD „Poseidon GMT“, die wohl eher ein Knaller als die „Blue“ ist....
Und bei meinen DOXAs freue ich mich einfach, dass ich sie habe!
Würde ich sie mir nochmals kaufen?
Die AD vielleicht (aber dann wohl eher/nur eine „knallige“, „buntere“ Version).
Die DOXA (egal welche Farbe) auf jeden Fall: „You are my sunshine my only sunshine!“
Genug geschrieben. Nun folgen die Fotos.
Hoffe, der Vergleich hat euch gefallen (und nicht zu sehr verstört) und neben den Emotionen, sind auch noch ein paar Fakten rübergekommen.
Eine gute ZEIT wünscht
czudi
P.S.: Ich hänge gleich noch weitere Fotos an, da ich die max. Zahl erreicht habe......
Ich möchte darauf hinweisen, dass dies MEINE persönliche Einschätzung bzw. mein Vergleich ist.
Andere würden einige Dinge bestimmt anders sehen und bewerten (also bitte nicht schimpfen!).
Auch möchte ich bereits vorher bekennen, dass ich ein DOXA-Fan bin.
Die Bathyscaphe ist meine erste AQUADIVE (nachfolgend AD genannt).
Die AD habe ich anfangs Dezember 2019 bestellt und am 30.12.19. bekommen.
Die Doxa ist seit August 2017 bei mir.
(Sie wird allerdings nicht getragen, da ich noch eine 5000T Caribbean als „Trageuhr“ habe.
Ich habe aber dieses Modell zum Vergleich hinzugezogen, da sie sich besser mit der AD vergleichen lässt, als die grössere 5000T.)
Um diese beiden geht es:
Nun, was haben die beiden gemeinsam:
- beides sind Taucheruhren. Wasserdicht bis 1000m (AD) bzw. 1200m (Doxa)
- bei beiden erfolgt nun der Versand (für Europa) von Wien aus
- beide Marken berufen sich in der (Marketing-)Geschichte auf berühmte Träger, wie Jaques-Yves Cousteau (DOXA) oder Scott Carpenter (AD)
- beide sind eher „Nischenherstellern“, die aber eine, wenn auch kleine, Fangemeinde haben
- beide Hersteller haben eine „unruhige“ Firmengeschichte, mit häufigem Besitzerwechsel (DOXA) bzw. einem Konkurs (AD), hinter sich
- beide verbauen ETA-Automatikwerke 2824-2
- Doxa mit dem Hinweis „decorated by DOXA“ (Reserve 38h)
- Aquadive verwendet das Werk in der Version „elabore grade“ (mit einer Gangreserve von 42h)
- Preislich liegen beide nahe beieinander (ca. EUR 1.900.- netto)
- Beide haben die Krone und das Datum auf „3“
- Beide haben ein integriertes Heliumventil (DOXA auf „9“, AD auf „6“)
- Beide verfügen über eine einseitig drehbare Lünette (Unterschiede siehe unten)
- Beide werden auf 316L Stahl gefertigt (bei AD gibt es aber auch Bronze-Modelle)
- Beide Uhren sind/waren in einer limitierten Auflage erhältlich:
- AD 500 Stück (pro Farbe),
- DOXA 1200 Stück (pro Farbe, aber ausverkauft – das Nachfolgemodell ist quasi die 300T, jedoch mit einigen Unterschieden).
Was unterscheidet sie:
- AD trägt den Aufdruck „Made in Germany“, DOXA „Swiss made“
- DOXA feierte 2019 sein 130jähriges Firmenjubiläum, wenn es auch viele verschiedene Besitzer über den gesamten Zeitraum gesehen gab (Synchron, Aubry, Doxa, Jenny) .
- AD wurde erst in den späten 60ziger Jahren gegründet. War aber bereits in den 1980ziger Jahren Konkurs. Wiederbelebt wurde die Marke erst 2011, als sie von Synchron Uhren (siehe auch DOXA und Synchron!!) „übernommen“ wurde. Die Firma Synchron übernahm übrigens auch den Armbandhersteller „Isofrane“. Somit auch nicht verwunderlich, dass die AQUADIVEs an einem Isofrane-Band ausgeliefert werden.
- Die DOXA wird standardmässig am „BOR“-Band (Beads of Rice) ausgeliefert.
- Die AD kommt am „Isofrane“ bzw. (optional, gegen Aufpreis) am Mesh-Band oder BOR.
- Die Doxa ist mit 42.5 x 44.5 etwas kleiner, als die AD (43 x 49).
- Die Höhe ist mit 14mm allerdings wieder identisch.
- Die Lünette der AD hat die übliche Taucheruhren-Beschriftung: „Pfeil“ (für 0), 15 Minuten-Striche und von 20-50 Minuten Zahlen im 10 Minuten-Abstand.
- Die (patentierte) DOXA Lünette ist mit einer Minuterie im 5-Minuten-Abstand versehen (innerer Lünettenring) und als zweite (äussere) Anzeige die „feet“-Beschriftung zur Berechnung der Dekompressionszeit.
- Die AD hat aufgesetzte Indizies, mit SuperLumiNova, bei der DOXA (zumindest bei dieser Version) sind diese nur ganz leicht „erhaben“ und auch mit SuperLumiNova versehen.
- Die Verpackungen: DOXA wurde (zumindest bislang) in der DOXA-Röhre angeliefert, oft mit einer CD-ROM und einem Werkzeug für Arbeiten am Band. Einzelne, neuere, Modelle kamen aber auch in einer kleinen Reisverschluss-Box. Die Aquadive kam in einer hochwertigen Holzbox (mit Umkarton)
Die Daten hier in einer Tabelle, zum besseren Vergleich:
Die Daten habe ich den jeweiligen Hersteller-websites entnommen.
Nun, die „soft-facts“:
Beide Marken sind „ausserhalb“ des Uhrforums kaum bekannt und haben selbst im UF eine eher kleine Fangruppe.
Dies mag auch daran liegen, dass man beide Marken (bislang) nur online kaufen kann, da es aktuell keine Konzessionäre gibt und viele wohl auch das Risiko scheuen, eine Uhr für rund EUR 2.000.- online zu bestellen (DOXA bisher in den USA) ohne sie je live gesehen zu haben.
Undurchsichtige Vertriebskanäle, häufige Besitzerwechsel und eine holprige Kommunikation (DOXA) kamen bislang erschwerend hinzu.
Da nun beide Vertriebszentren (für Europa) in Österreich sind, sollte sich dies wohl bessern.
Ausserdem bauen beide nur Taucheruhren (DOXA früher auch Taschenuhren und Dresser), was die Zielgruppe natürlich noch weiter einschränkt.
So handelt es sich bei beiden Marken also eher um Exoten (für Fans oder Freaks).
Wenn man jedoch die seltene Möglichkeit hat mal eine live zu sehen, dann ist das Interesse und (meistens) auch die Begeisterung gross (bestens geeignet sind dafür UF-Stammtische..).
Der erste Eindruck zählt (sagt man..)
Weswegen ich nun von den Datenblättern zu den „realen“ Uhren komme.
Laut der den Daten und Funktionen (ja selbst vom Preis) unterscheiden sie sich ja nur "wenig".
Aber wie sind die Unterschiede beim „Anfassen“ und Tragen?
Auspacken und erstes Anlegen der AQUADIVE
Zuerst besticht die aufwendige Holzbox. Eigentlich handelt es sich ja um einen Diver – die Box würde auch einem Dresser gut stehen.
Ich persönlich brauche solche aufwendigen Boxen ehrlich gesagt nicht, da ich meine Uhren nicht darin lagere
– was bedeutet: auspacken und das teure „Drumherum“ für immer weglegen.
Ich finde es mindestens genauso sympathisch, wenn eine Uhr (z.B. Seiko MM) in einer einfachen Kartonbox kommt.
Da ja ein Kautschuk-Band montiert ist, kann man die Uhr sofort anlegen und benötigt keine Werkzeug zum anpassen (weswegen auch keines dabei ist).
Glas und Boden sind mit einer Folie geschützt.
Was sofort auffällt: Der „Geruch“ des Bandes. Ich kann so etwas gar nicht gebrauchen!
Mag aber eh keine Kautschuk- o.ä. Bänder. Leider ist das originale BOR zur Uhr derzeit nicht erhältlich (USD 229.- +) - werde es aber ganz sicher nachrüsten.
Abgebildet war die Uhr übrigens mit einem schwarzen Band, geliefert wurde sie allerdings mit einem blauen.
Nicht dramatisch, aber sollte vielleicht auch nicht so sein...
Also an den Arm:
Gar nicht so schlecht und bei weitem nicht so gross, wie befürchtet.
Das Band ist sehr bequem (wenn man es nicht riechen würde, wäre es noch angenehmer).
Es fällt mir allerdings schwer zu beurteilen, ob es qualitativ tatsächlich besser ist, als ein „Borealis-Kautschuk“, welches nicht riecht und nur einen Bruchteil kostet.
Die Uhr wird schnell „selbstverständlich“, womit ich meine, dass sie trotz der Grösse und einem gewissen Gewicht schon nach kurzer Zeit kaum noch wahrgenommen wird – auf jeden Fall nicht störend. Bei meinem HAU (ca. 18/18,5cm) passt sie sich sehr gut an und lässt sich sehr angenehm tragen. Was ich auch nach wenigen Tagen so noch unterschreiben kann.
Dann mal schauen, was noch in der Packung ist: Garantiekarte, ausgefüllt und abgestempelt. Prima.
Und dann noch ein Gangwertezertifikat. ???. Leider leer – d.h. nicht ausgefüllt. Für Selbstausfüller?? Habe eine eMail an Synchron geschrieben und darauf hingewiesen.
Drei Stunden später, hatte ich deren Entschuldigung und die Versicherung, dass die Daten gespeichert sind und ich Ihnen nur die Seriennummer mailen muss und sie mir dann selbstverständlich ein ausgefülltes Zertifikat senden. Kommunikation 10 Punkte! Reden wir doch vom späten Nachmittag/Abend, einen Tag vor Silvester.
(das Zertifikat wurde allerdings bis heute, 8.1.20, noch nicht nachgeliefert)
Die Gangwerte (auch ohne Zertifikat) sind bestechend: Abweichung von +/- 0 sec. pro Tag („handgestoppt“, Tragezeit p.d. ca. 16h, nachts abgelegt mit ZB oben).
Und dies über die gesamten 6 Tage, die ich sie getragen habe.
Design, Farbe, Verarbeitung und Handling:
Die Uhr ist sehr „schlicht“. Will sagen, irgendwie unaufgeregt, sachlich, selbstverständlich, unspektakulär. Selbst die Gravur „Isofrane“ befindet sich innen an der Schliesse und nicht aussen!
Und dies obwohl die Details hübsch gemacht sind: Feine Zeiger (dennoch sehr gute Ablesbarkeit), beidseitig abgeschrägte, aufgesetzte Indizes, eine recht hohe, sehr gut greifbare Lünette und ein kräftiges Blau (ZB und Lünette). Ein fast schon „weiches“ Gehäuse, ohne Ecken und Kanten. Irgendwie „smooth“.
Fast verständnislos sieht man sie an und denkt: „Ach, dass ist es schon? Das ist ein „Kult-Diver“?
Könnte es nicht auch Microbrand sein, für einen viel geringeren Preis? Zum Beispiel eine „Helson Turtle“? Oder wenn ich an meine „Zelos“ denke...?
Diese Understatement hat allerdings auch etwas: Nichts wirkt „aufgesetzt“ oder übertrieben. Alles scheint so zu sein, wie es sein soll. Alles sauber verarbeitet. Kein „Schnick-Schnack“. Eher „Reduced to the max“.
Ein ähnliches Gefühl hatte ich anfangs z.B. bei meiner „Tudor“ Heritage BB Blue: „Das ist es schon?“
Und heute denke ich: Besser geht fast nicht!
Manche Uhren brauchen vielleicht etwas länger um zu überzeugen – hoffe, dass diese dazu gehört.
Auspacken und erstes Anlegen der DOXA
(Ich gebe zu, bei diesem Modell ist es schon eine Weile her, aber das Gefühl habe ich bei allen meinen DOXAs gehabt – und ich weiss es wie heute

Wie nett, eine Röhre als Verpackung. Ein bisschen U-Boot. Schon die Verpackung scheint wasserdicht zu sein, es geht ja auch um einen Diver.
Darin neben der Uhr am BOR (= Beads of rice), die Garantiekarte und im Karton: Werkzeug und eine CD-ROM.
Uhr und Band sind, sehr gut, komplett mit Folie geschützt.
Zum Anlegen muss man nun erst einmal das Werkzeug bemühen.
Band kürzen, verschraubte Glieder: kein Problem.
Also an den Arm:
Wie „g..l“ ist die denn!!!
Lasst uns an den Strand gehen. Ich möchte tauchen, schwimmen, Cocktails trinken!
Das Band glitzert. Die Lünette will gedreht werden – und wie sie sich dreht!! Und das Orange auf der äusseren Lünette!
Das Band klappert ganz leicht – wie schön. Ich kann sie hören. Sie ist bei mir.
Eines der (wenn nicht sogar DAS) angenehmsten Metallarmbänder die ich kenne.
Das Band passt sich perfekt an. Und lässt sich mit der Feinverstellung in der Schliesse individuell optimieren (enger oder weiter, je nach Gusto bzw. Cousteau

Die Schliesse ist nicht „hightech“, aber funktional, sie schliesst und sie hält.
Die Gangwerte sind auch bei DOXA sehr gut: Abweichung von ca. + 1 sec. pro Tag („handgestoppt“).
Wobei die „Nicht-COSC“-Versionen bei mir genauso exakt laufen, wie die zertifizierten.
Design, Farbe, Verarbeitung und Handling:
Die Uhr ist „rock `n roll“.
Will sagen: Sie macht gute Laune. Sie versprüht Urlaubsstimmung. Sie will immer wieder angeschaut werden.
Sie wirkt trotz ihrer Grösse eigentlich viel kleiner, da Lünette nicht bis zum Gehäuserand reicht und damit auch das ZB um einiges kleiner als das Gehäuse ist.
Dadurch entsteht ein gewisses „Vintage-Feeling“.
Die Zeiger sind eher von der „dicken“ Sorte. Filigran ist anders. Aber sehr gut ablesbar.
Hier ist klar, was Stunde und Minute ist.
Die Lünette lässt sich sehr gut „packen“ und einstellen. Sie rastet genau dort, wo sie es soll.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Vom Gehäuse, über den Bandanstoss, bis zur Lünette – ich wüsste nicht, wo ich da etwas zu meckern hätte..
Eine DOXA fällt auf. Understatement können andere versuchen.
Ein „Kult-Diver“ eben. Das Vorbild dazu stammt vom Ende der 60ziger Jahre. Was braucht man mehr?
MEIN Resümee:
Beide schön. Aber ganz unterschiedlich.
Beide sind äusserst angenehm zu tragen (die AD war jetzt 6 Tage hintereinander am Arm - was ich bei neuen Uhren eigentlich immer mache um ein Gefühl für die Uhr zu entwickeln).
Tragekomfort, Verarbeitung, Ablesbarkeit und Ganggenauigkeit sind bei beiden sehr gut.
Für mich ist die DOXA irgendwie „spezieller“, wirkt sie doch „retro“ und ist mit der Lünette irgendwie besonders.
Die AQUADIVE zeigt erst auf den zweiten Blick, dass auch sie keine „Standard-“ Taucheruhr ist.
Sie wirkt sehr clean – ja irgendwie „selbstverständlich“. Etwas „brav“.
Und sie ist anderen Marken und Modellen am Markt doch ähnlicher.
Die DOXA ist hingegen unverwechselbar.
Deswegen habe ich auch auf eine Bewertung nach Punkten für die einzelnen Kriterien verzichtet.
Wenn die AD nur halb so viele Punkte bekommen hätte, würde dies eben nicht bedeuten, dass sie nur „halb so gut“ ist.
Nein, sie ist anders gut.
Eben verschiedene KULTU(H)REN

Bei der AQUADIVE freue ich mich auf das original Metallband, weil ich denke, dass die Uhr dadurch noch erheblich aufgewertet wird.
Auch freue ich mich auf die AD „Poseidon GMT“, die wohl eher ein Knaller als die „Blue“ ist....
Und bei meinen DOXAs freue ich mich einfach, dass ich sie habe!
Würde ich sie mir nochmals kaufen?
Die AD vielleicht (aber dann wohl eher/nur eine „knallige“, „buntere“ Version).
Die DOXA (egal welche Farbe) auf jeden Fall: „You are my sunshine my only sunshine!“
Genug geschrieben. Nun folgen die Fotos.
Hoffe, der Vergleich hat euch gefallen (und nicht zu sehr verstört) und neben den Emotionen, sind auch noch ein paar Fakten rübergekommen.
Eine gute ZEIT wünscht
czudi
P.S.: Ich hänge gleich noch weitere Fotos an, da ich die max. Zahl erreicht habe......