Ab einer gewissen "Mindestlagersteinzahl", d. h. etwa 17 Lagersteine bei einem Handaufzugskaliber oder etwa 21 Lagersteine bei einem Automatikkaliber, kann man davon ausgehen, daß eine weitere Erhöhung der Steinzahlen die Ganggenauigkeit und vor allem auch die Verschleißfestigkeit einer Uhr nicht zwangsläufig verbessert.
Ausnahmen bilden sehr teure Manufakturuhren, die mit vielen Komplikationen aufwarten und bei denen der Einsatz vieler Steine den Verschleiß verringern hilft.
Wenn die Anzahl der Steine so entscheidend wäre, dann müßten viele China-Uhren, bei denen ja bekanntlich mit sehr großen Steinzahlen geworben wird, außergewöhnlich ganggenau und verschleißarm laufen! :wink:
In Wirklichkeit bestimmen so viele andere Faktoren wie z. B. die Qualität der Unruhfeder und der Unruh (Temperaturunempfindlichkeit!), die Fertigungstoleranzen aller beweglichen Teile (Zahnräder, Hemmungspartie) und deren Oberflächenbeschaffenheit die Ganggenauigkeit einer Uhr, sodaß eine große Steinzahl allein noch keine guten Gangwerte garantiert.
Man kann aber davon ausgehen, daß alle Markenhersteller genau wissen, an welcher Stelle welche Anzahl von Lagersteinen sinnvoll ist. Nicht umsonst sind die meisten bekannten Massenuhrwerke wie ETA 2824-2, ETA/Valjoux 7750, Seiko 7S26A, Citizen/Miyota 82XX, Rolex 3135 etc. bekannt für ihre Langlebigkeit und hohe Gangpräzision! 8)
Viele Grüße
Wolfgang